Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman. Cole Roberts

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Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman - Cole Roberts BDSM-Romane

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den Schamlippen, Brüsten und der Analfurche, getan und über eine komplette Nacht als leichter Druck aufrechterhalten wird?

      Nein, das wissen Sie nicht? Ich weiß es. Ich weiß zwar nicht, wie mein Herr sie befestigt hat, denn sehen konnte ich nichts. Ich vermute aber, er hatte die Stäbe an den Gitterstäben des Käfigs mit Gummis befestigt und sie leicht, wirklich leicht, in mein Fleisch hineingedrückt. Der Schmerz war wirklich erträglich. Anfangs. Dann ließ er mich allein. Für eine komplette »Nachtruhe«.

      »Ich wünsche eine erholsame Nacht!«, sagte er noch im Gehen.

      Ich will jetzt wirklich nicht durch Lamentieren auffallen, aber allein die Körperhaltung war schon grenzwertig. Dazu Stäbe, die sich bei jeder auch noch so geringen Bewegung an den verschiedensten Stellen tiefer ins Fleisch bohrten. Und das über eine komplette Nacht. Meine Schmerzrezeptoren bedankten sich aus meiner Sicht übertrieben artig und mein Kleinhirn bekam mittlerweile Empfangsstörungen. Mit jeder Minute, mit jeder Sekunde empfand ich die Schmerzen an den Druckpunkten intensiver. Gelang es mir zu Beginn noch, mich irgendwie gedanklich abzulenken, so gewannen die Hautstellen, an denen die spitzen Stöckchen ansetzten, im Verlauf der Zeit immer mehr die Oberhand in meinen Empfindungen und meinen Gedanken. Und wenn Sie glauben, man hat nach einem schmerzerfüllten Tag keine Tränen mehr … Falsch! Man hat! Ich heulte Rotz und Wasser. Ich zitterte und glaubte bei jeder Bewegung, die Stäbe würden mich aufspießen, was sie natürlich nicht taten. Und mit jeder Sekunde empfand ich die Folter als schlimmer werdend. Und eine Nacht hat viele Sekunden! Und viele Tränen. Und viele Gedanken …

       6

      Es war etwas schwierig, meinen Gemütszustand nach etwa zehn Stunden »Nachtruhe« zu beschreiben. Wenn ich die Gelegenheit bekommen hätte, hätte ich wahrscheinlich hysterisch herumgeschrien und wäre entsprechend bewegungstechnisch auffällig gewesen. Diese Gelegenheit hatte ich aber nicht. Ein Nervenzusammenbruch in gefesseltem Zustand war bisher auch noch nicht beschrieben worden und ich wollte hier keinesfalls die Vorreiterrolle übernehmen. Umso erfreuter war ich, als die Holzstäbe entfernt wurden. Die Erleichterung kam mit Verzögerung. Mit erheblicher Verzögerung! Anschließend wurde der Dildo aus meiner Scheide gezogen und der Käfig sank zu Boden. Vorsichtig, um keinen Krampf auszulösen, schälte ich mich aus der Gitterkammer, nachdem diese geöffnet worden war. Augenklappe und Knebel wurden entfernt und damit konnte ich mich nahezu frei bewegen.

      Ich streckte mich kurz, sah aber, dass mein Gebieter direkt vor mir stand und sank deswegen unmittelbar in die Demutshaltung auf meine Knie zu Boden und senkte den Blick.

      »Gut gemacht«, kommentierte er. »Du darfst dich entspannen und bequem hinsetzen.«

      Dankbar sank ich ein wenig zur Seite, lockerte die Beine und schaute auf ein Tablett mit Brötchen und Tee, welches unmittelbar vor mir abgestellt stand. Mein Herr reichte mir zunächst den Tee, damit ich nach der langen Nacht etwas trinken konnte, dann gab er mir eine Brötchenhälfte mit Schinken. Ich durfte sie selbst nehmen und essen! Auch den zweiten Schluck Tee durfte ich mir selbst nehmen. Ein beinahe königliches Frühstück! Es gab noch ein Brötchen mit Schinken und Spiegelei und zum Abschluss ein Glas Orangensaft; köstlich.

      »Du darfst dich frisch machen«, ordnete mein Herr an.

      Also stand ich auf und ging zur Toilette, denn meine Blase drohte zu platzen – dafür hatte ich keine Lache unter dem Käfig hinterlassen!

      Wieder spürte ich die Blicke meines Herrn in meinem Nacken, als ich mein Geschäft in umgekehrter Position auf der kalten Keramik verrichtete. Auch bei der kompletten anschließenden Morgentoilette beobachtete er mich. Ich fühlte mich irgendwie noch nackter, noch ausgezogener, als ich ohnehin schon war.

      Dennoch musste ich einen Affront begehen: »Herr, darf ich sprechen?«

      Ich sah, wie er die Augenbrauen hochzog und überlegte. Schon wieder eine Disziplinlosigkeit?

      »Sprich!«, entgegnete er kurz.

      »Kyra muss sich zur Körperhygiene täglich duschen. Sie trägt aber Fesseln und ein Halsband aus Leder. Außerdem muss der Analbereich intensiv gereinigt werden, dort befindet sich aber ein Plug-in. Wie soll Kyra damit umgehen?«

      Er schien mein Dilemma zu verstehen, denn ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Okay. Natürlich. Diese Anordnung gilt für alle Zukunft: Bei der Morgentoilette und, falls sie stattfindet, bei der Abendtoilette bist du natürlich kurzzeitig von der Verhaltensdisziplin freigestellt. Du darfst Fesseln und Plug-in selbstständig entfernen, auch beim Toilettengang. Du musst sie aber anschließend wieder anlegen. Es ist dir auch erlaubt, deinen Schambereich intensiv zu reinigen. Erkenne ich aber ein Masturbieren, werde ich einschreiten oder es bestrafen. Das Berühren deiner Vagina ist dir nur zur Körperpflege und zur Reinigung nach dem Toilettengang erlaubt. Grundsätzlich gilt aber: Was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt, wie beispielsweise ein Strecken und Entlasten der Muskeln nach einer längeren Sitzung.«

      Ich kommentierte seine Entscheidung durch ein demütiges Neigen von Kopf und Oberkörper, entledigte mich der Fesseln und des Plug-in und genoss eine längere und anhaltende Dusche, immer im Blick meines Herrn.

      Nachdem ich geduscht und mich abgetrocknet hatte, wollte ich meine Dessous wieder anlegen, wurde aber unterbrochen.

      »Bück dich!«, hörte ich und erschrak, befolgte den Befehl aber unmittelbar.

      Mein Gebieter stellte sich hinter mich, drang in mich ein und befriedigte sich durch ein, zwei Dutzend schnelle Stöße.

      »Macht doch keinen Sinn, wenn du dich erst wieder anziehst«, kommentierte er den Quickie, wobei der Begriff »anziehen« sicher diskutabel wäre. »Jetzt kannst du dich noch einmal kurz abduschen und unten säubern, dann sehen wir uns in einer Stunde im Studio. Ich möchte, dass du in Demutshaltung auf mich wartest.«

      Demutshaltung bedeutete, dass ich die Arme hinter dem Körper verschränkt hielt und den Oberkörper in kniender Haltung so weit möglich nach vorn auf den Boden herabbeugte.

      ***

      Genauso erwartete ich meinen Gebieter nach einer Stunde.

      »Steh auf«, sagte er zu mir, nachdem er den Raum betreten hatte. »Wir machen einen Spaziergang.«

      Beinahe hätte ich verwundert aufgeschaut, konnte diesen Impuls aber gerade noch unterdrücken. Einen Spaziergang?

      Er hakte eine Leine in mein Halsband und führte mich aus dem Studio hinaus durch den Salon in den großen Flur, den ich schon kannte. Jetzt ging es aber nicht nach hinten raus, sondern nach vorn durch die große Eingangstür und in den Hof. Bisher hatte ich diesen Bereich erst einmal durch das Fenster des Gästezimmers gesehen und hatte mich gefragt, ob ich den Ausblick in den Park auch irgendwann mal genießen durfte. Ja, ich durfte. Meine Frage schien sich sehr schnell, aber auf ungeahnte Art und Weise zu beantworten.

      Jetzt erst erkannte ich, wie groß der Park war. Wir gingen die breite Treppe hinunter und über die mit Kies gestreute Zufahrt auf die angrenzende Wiese und den dortigen Baumbestand zu. Ein paarmal zuckte ich zusammen, als mir spitze Steine in die nackten Fußsohlen stachen. Ich war es nicht gewöhnt, barfuß zu laufen. Das focht meinen Gebieter jedoch nicht an, seine maximale Reaktion bestand in einem kurzen stärkeren Zupfen an meinem Halsband. Als wir den Rasen betraten, spürte ich, dass er noch feucht war. In der Nacht musste sich Tau niedergeschlagen haben. Es war auch noch entsprechend kühl und ich fröstelte leicht, obwohl die Sonne schon über die Begrenzungsmauer lugte. Wir gingen zwischen den Bäumen durch und gelangten nach kurzer Zeit auf eine Art kleine Lichtung. Ein Stück baumumstandener Rasen. Zwei Bäume standen offenbar

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