Bodo. Olaf Dietrich

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Bodo - Olaf Dietrich

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erbost ihren Teller weg, springt auf und fummelt ihren drallen Körper in dieses affige Jäckchen. Packt ihre Kippen ein und stolziert zur Türe.

       „Aber mich ficken, das kannste... !“

       „Weiß´ ich zum Glück nicht mehr. “

      Sie knallt die Türe und ich murmele leise

       „Tschö!“

      und gehe wieder in die Küche.

      Reiße zuerst mal das Fenster auf, um den Gestank dieser Frau loszuwerden und räume sofort ihr Geschirr ab inklusive der zermatschten Frühlingsrollen und der Cola Light.

      Setze mich, esse meine zwei Röllchen mit Hot Sauce und trinke den Rouge zügig aus.

      UND ZWAR ZÜGIG!

      Puh!

      Pause.

      Stille.

      Glück.

      Dankbarkeit.

      Friede.

      Ich sitze bestimmt zehn Minuten mit völlig leerem Schädel an meinem Küchentisch.

      Dann stehe ich auf und hole die geschnibbelten Zutaten aus dem Kühlschrank, schmeiße den Herd an und beginne bei einem zweiten Glas Wein zu kochen.

      Köstlicher Duft entsteht und während das Fleisch durchzieht schalte ich nebenan den Fernseher ein.

      Irgend ein Feature über den Amazonas auf 3Sat.

      Man hat eben Kultur, oder man hat sie nicht.

      Es wird köstlich.

      Ich esse auf dem Sofa und zum Schnäpschen gibt es einen kleinen Spliff von Wolli´s Superzeug.

      Ach köstliche Weihnacht.

      Ich liebe es.

      Vor meinem geistigen Auge zieht das vorbei, was ich für Bodo Fritzens vergangenes Leben halte und ich schüttele innerlich den Kopf.

      Aber Respekt.

      Wahrscheinlich hat er es nicht besser gewusst.

      Wie denn auch??

      Und vielleicht das selbe über MEIN Leben als Arno gedacht.

      Wer weiß.

      Trotzdem glaube ich haben wir beide eine Entwicklung zum Besseren durchgemacht.

      Er tot und ich ´nen neuen Body.

      Ist doch schon mal was!

      Ich gucke ´ne gute Stunde in die Beule, bis der Rausch ein bisschen nachlässt und gehe dann raus.

      Spaziere durch das Viertel, kaufe ein kleines Eis, kurz vor Eisdielenschluss und ende natürlich im „Feez“, wo heute am Wochenende sogar Tanzparty ist.

      Ich hab´ ja frei.

      Tanze aber nicht.

      Kippe ein paar Kölsch und schlurfe irgendwann morgens todmüde nach Hause.

      12

      Die Küche riecht immer noch ein bisschen nach diesem Gerät von gestern, aber eigentlich erinnert es mich eher an den Triumph des spontanen Handelns, als an die Alte selbst.

      Bin schon beim Kaffee ein bisschen unruhig und nachdem ich im Express keine weiteren Hinweise auf meine Beerdigung finde, packe ich eine von Bodos Sporttaschen, unter anderem mit einem grauen Sakko, das ich in Bodos Schrank gelassen hatte, meine gesamte Barschaft, sowie die Genussmittel und packe alles um die Ecke in meinen inzwischen geputzten alten Passat.

      Wolli hatte ich schon angedroht, mal ´ne Woche auszusetzen, mehr Leute

      kenn´ ich nicht.

      Also los.

      Kurz hinter der Kamener Kreuzung.... ist noch ein kleiner Stau aber sonst flitze ich mit der alten Gurke unaufhaltsam Richtung Hannover.

      In meiner alten Strasse sieht alles aus wie immer.

      Wieso auch nicht, ist ja gerade mal ein paar Wochen her seit ich hier war.

      Und eine Woche, seit ich Arno war.

      Scheiße.

      Ich parke und gehe zu Fritzi´s Kiosk.

       „Hallo, ich hätt´ gerne ´ne Hannoversche. “

       „Ich auch!“

      sagt Fritzi, der alte Komiker und legt sie mir hin.

       „Ach und ´ne Flasche Apfelschorle, ja?“

       „Macht zwo sechzig. “

      Ich leg´ einen Zehner hin und beobachte ihn aus dem Augenwinkel beim Wechseln.

       „Kennen wir uns??“

      Der merkt auch alles.

       „Äh, nö. wieso?“

       „Na Sie gucken so... “

       „Tut mir leid, war keine Absicht. “

       „Gut. Also Achtzig, Drei, Fünf und Zehn. Vielen Dank!“

       „Ja, Danke auch... Sagen Sie, hier hat doch irgendwo der Messias gewohnt, oder??“

       „Ja. Warum??“

       „Och, nur so. Ich bin Journalist und wegen der Beerdigung hier. Na und jetzt nutze ich die Zeit, vielleicht springt ja ´ne Story ´raus. “

       „Aha. “

      Doch so gesprächig.

       „Ich war auf dem Konzert, letzte Woche. “

       „Mmhhhh. “

       „Geile Sache eigentlich. So kann ja nur einer drauf sein, der völlig tiefenentspannt ist. “

      Fritzi guckt mich an.

      Sagt immer noch nichts.

      Eigentlich ja verständlich.

      Vielleicht merkt er ja, dass ich heuchle.

      Ich würd´ ja auch am liebsten sagen,

       „Hi Fritzi, alte Blase, wie geht´s denn so“

      Und so.

      Fritzi beugt sich zu mir ´runter.

      Fixiert

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