Das Tango-Verwirrspiel. Herwig Riepl

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Das Tango-Verwirrspiel - Herwig Riepl Krimi

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»Klingt gut, mache ich gerne. Aber, … sag mal, hast du das Telefon auf laut?«

      »Nein, sprich nur.«

      »Du bleibst mein heimlicher Stecher!«, sagt sie trotzdem im Flüsterton, da ihr bewusst ist, dass die Chefin sicher nicht weit vom Kollegen entfernt steht.

      »Alles klar! Ich sag Andrea Bescheid … äh, ich meine, dass du den Kurs machen würdest«, grinst der Däne. »Zuerst muss dafür aber ein Ansuchen gestellt werden und ob dem auch stattgegeben wird, liegt nicht an uns. Du weißt, solchen Aktionen wird ungern grünes Licht gegeben, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Bis später!«, damit legt er auf. »Andrea, du kannst die Anfrage machen. Lena würde gerne verdeckt ermitteln und am Tangokurs teilnehmen.«

       Blaue Augenlider-Vergleiche in der Umkleide

      Der Däne fragt: »Wollen wir vielleicht jetzt noch zu Hilde und Fritz Weberer fahren? Das Paar hat ja angeblich im Streit mit ihrem Tanzkurs aufgehört.«

      Die Hauptkommissarin willigt ein und während Erik in seinem gelben Auto zur Adresse des Paares nach Gernlinden fährt, klärt die Chefin bereits daneben sitzend ihr Vorhaben mit der verdeckten Ermittlung. Als er auf dem Parkplatz vor dem Wohnblock hält, bekommt die Kollegin bereits zum Staunen der Ermittler die Zusage für Lena.

      »Ich glaube, unser Präsident ist heute sehr entspannt. Ohne nachzufragen und schriftlichen Antrag bereits eine mündliche Zusage zu erhalten, ist mir auch noch nicht passiert!«

      Neben dem gelben Auto des Kommissars steht ein Kastenwagen, der gerade mit Kisten und Schachteln beladen wird. Da es sich offenbar um einen Umzug handelt, steht auch die Eingangstüre zum Treppenhaus offen. An der Tafel der Klingelschilder können die Ermittler erkennen, dass das Ehepaar Weberer im 2. Stock wohnt und gehen sofort hinauf.

      »Nimm auch die Scheiß-Fotoalben mit! Damit du allen zeigen kannst, dass du einmal mit mir verheiratet warst!«, hören die Kommissare recht deutlich eine fluchende Frau, als sie die Treppe hoch gehen. In dem Moment kommt ihnen ein junger, leicht schwitzender Mann mit einer offenbar schweren Schachtel entgegen.

      »Hört sich irgendwie nach ungewolltem Auszug an«, flüstert Erik, wobei die Kollegin nur die Augen verdreht.

      Als die beiden um die Kurve in den 2. Stock hoch kommen, sehen sie eine Frau um die 30 Jahre, die sofort fuchsteufelswild die zwei Ermittler anfährt, da der Däne auf das Namensschild an der Tür blickt.

      »Was gibt’s da blöd zum Schauen? Ich verkauf nichts und will niemanden sehen!«, sagt sie giftig.

      »Bist du Hilde Weberer?«, will Erik wissen.

      »Nicht mehr lange«, sagt sie recht kratzig und forsch. »Wer will das wissen?«

      »Polizei Fürstenfeldbruck. Hauptkommissar Ingvardsen, meine Kollegin Hauptkommissarin Steiner. Es gibt Redebedarf. Wir haben erfahren, dass du und dein Mann einen Tangokurs besucht und diese aber abgebrochen habt. Ist das richtig?«

      »Das ist mehr als richtig! Aber den Namen Weberer habe ich nicht mehr lange und einen Ehemann auch nicht. Das ist alles vorbei und gewesen.«

      In dem Moment kommt der offenbar aus der Wohnung ausziehende Gatte zurück und schaut erstaunt. »Was gibt´s hier?«, fragt er nur.

      »Die wollen von mir wissen, warum ich mich scheiden lasse. Außerdem wollen sie auch das Arschloch kennen lernen, das dafür verantwortlich ist!«, meint sie ganz trocken.

      Der Mann sagt nichts dazu, sondern verschwindet in der Wohnung und kommt Sekunden später mit einer weiteren Umzugskiste zurück.

      »Na, sag´s schon! Du brauchst dich doch nicht zu drücken. Wir haben uns für einen Tango-Anfängerkurs angemeldet. Aber mein Mann hat dabei leider etwas missverstanden und war nicht Tango tanzen sondern Tango ficken! Mit der Tango-Schlampe!«, faucht sie.

      »Jetzt komm aber runter! So war es doch gar nicht«, versucht er sich zu rechtfertigen, doch seine Frau zieht eine Grimasse auf, bei der nicht nur er sondern selbst die Kommissare in Deckung gehen.

      »Wie könnte man das nennen, wenn ein Auto auf dem Parkplatz so heftig schaukelt, weil darin der eigene Ehemann die Tanzlehrerin leidenschaftlich vögelt? Na? Na? Wie würden Sie so eine Handlung bezeichnen? Ist das die Grundstellung beim Tango? Ein Kennenlernen und abtasten, bevor es anschließend so richtig wild zur Sache geht, bis es aus allen Ritzen tropft?«, schleudert die Frau ihre Frage dem Gatten in einer gehässigen Tonlage entgegen, die bereits nach einem drohenden Unwetter klingt.

      Der geschockte und eingeschüchterte Mann nimmt lieber seine nächste Schachtel und geht ohne darauf zu antworten damit erneut zum Auto hinunter.

      »Frau Weberer. Sie haben offenbar ein Eheproblem, wie wir gerade mitbekommen. Das tut uns leid« … »ich will verdammt noch mal nie wieder Weberer genannt werden! Ich bin jetzt wieder die Hilde Haberer, so wie ich meine ersten 25 Jahre geheißen habe. Und mein Eheproblem braucht Ihnen nicht leid tun, ich schenke Ihnen meinen Mann! Zusammen mit der Tango-Schlampe«, unterbricht sie die Kommissarin. »Wenn er es mit der Südamerikanerin gemacht hätte, wäre bei mir vielleicht noch ein Funken Verständnis aufgekommen. Die sieht wirklich gut aus. Aber nicht bei diesem Mondgesicht!«

      »Wie es aussieht, sind Sie auf Roswitha Steinberg nicht gut zu sprechen. Wo waren Sie gestern um etwa 18 Uhr?«, will Andrea wissen.

      »Jetzt brauche ich noch ein Alibi, weil jemand die Schlampe aus dem Verkehr ziehen wollte! Dabei ist sie diejenige, die es wohl mit jedem Tanzschüler treibt!«

      »Woher wissen Sie überhaupt von dem Übergriff auf Frau Roswitha Steinberg?«

      »In diesem Land gibt es so etwas wie ein Telefon. Da benachrichtigt man sich gegenseitig, wenn erfreuliche Ereignisse passieren«, sagt sie hämisch.

      »Wir wollen jetzt wissen, wo du gestern um 18 Uhr warst, sonst nehmen wir dich mit und die Wohnung steht für einige Zeit ganz leer da«, sagt plötzlich Erik recht hart.

      »Ich war hier in der Wohnung und habe die Zeitung gelesen. Im Nebenzimmer war mein noch Ehemann. Fragen Sie ihn«, antwortet sie leicht erschrocken über die drohende Ansage des Kommissars.

      Als Herr Weberer wieder im Treppenhaus auftaucht, wird er natürlich sofort danach gefragt und antwortet zur Überraschung aller. »Nein ich war nicht hier und habe Hilde auch nicht gesehen.«

      »Du verdammtes Arschloch! Was soll das? Willst du es mir jetzt auf diese Art heimzahlen?! Ich verfluche dich. Ich schmeiß dir jetzt gleich die restlichen Kartons zum Fenster raus«, wobei sie auch schon in das Wohnzimmer stürmt und einen Fensterflügel aufreißt.

      Als die Frau eine erste Schachtel in die Hand nimmt, kommt es natürlich zu einem Geschrei und Handgemenge zwischen den Eheleuten. Gleich darauf beginnen sie sich gegenseitig zu schubsen und stoßen bis die Schachtel zu Boden fällt. Leider geht es dann erst so richtig los, wobei sogar von beiden die Fäuste eingesetzt werden und sie wild aufeinander einschlagen. Der Däne geht natürlich sofort dazwischen, leider etwas ungestüm und fängt sich plötzlich von der Frau einen heftigen Schlag ein, der genau sein Auge trifft. Er schreit auf, wodurch jetzt auch die Kommissarin heftig zu schreien beginnt und die beiden zankenden Eheleute etwas erschrocken sich endlich zu beruhigen beginnen.

      Der Däne hält die Hand über sein schmerzendes Auge und flucht: »For helvede! Du skide luder!«

      Sofort bekommt er von seiner

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