Das Tango-Verwirrspiel. Herwig Riepl

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Das Tango-Verwirrspiel - Herwig Riepl Krimi

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wissen.

      »Nein, wir haben einen etwas anderen Glauben und dadurch unsere eigene kleine Glaubensgemeinschaft und nichts mit dem Kloster hier zu tun. Unser Domizil liegt bei Germering. Wir nennen es selbst ›Klösterle Magdalena‹. Wir wohnen dort in einem großen Haus, zusammen in einer Gemeinschaft, haben Gebetsräume, einen Speisesaal, eine große Küche sowie einen Obst- und Gemüsegarten. Vielleicht recht ähnlich, wie es in einem, wie Sie es wohl nennen, ›richtigen‹ Kloster ist. Nur, alles etwas kleiner gehalten.«

      »Na gut Frau Schmalzinger … oder wie möchten Sie angesprochen werden?«, fragt Andrea.

      »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, wäre mir Schwester Anna natürlich lieber, aber ich kann auch verstehen, dass dieser Name für die Polizei vielleicht nicht offiziell ist.«

      »Das geht schon in Ordnung. Vorerst haben wir keine weiteren Fragen. Aber wir werden uns mit Sicherheit nochmals melden. Und wenn Ihnen doch etwas dazu einfällt, rufen Sie mich bitte an.«

      Darauf zieht Andrea eine Visitenkarte aus der Tasche, gibt sie ihr und die Kommissare verabschieden sich.

      Im Präsidium angekommen erfahren sie, dass die Radiosender und Zeitungen der Bitte der Mordkommission Fürstenfeldbruck nachkommen und nach Personen suchen, die Bilder von den Nonnen am Olchinger Faschingsumzug zur Tatzeit um etwa 15 Uhr gemacht haben. Von den Meier´s erfahren die Ermittler, dass es leider keine Kameras gibt, die den Tatort aufnehmen hätten können.

      »Was machen wir? Wo fangen wir an?«, fragt die Chefin ein bisschen skeptisch ihre Kollegen.

      »Überhaupt nichts machen wir. Wen sollen wir den suchen? Was versprichst du dir ernsthaft von einem Foto? Ein Clown mit Perücke, roter Nase und großer Brille. Erik hat nicht einmal erkannt, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Außerdem ist niemand gestorben, also auch nicht unser Fall«, sagt der 2er ganz selbstsicher.

      »Bei dir muss es wohl immer gleich Mord sein, damit es unser Fall wird«, kontert Lena schnippisch.

      »Ah Blondie, sei doch froh, dass es ruhig ist, da kannst du die roten Stöckelschuhe und deinen fetten Arsch ganz entspannt rumtragen.«

      »Ich glaube du spinnst wohl. Ich bin die Schlankeste hier und habe nicht mal halb so viel Arsch wie du an fetten Wams vor dir rumträgst!«, wird er sofort angefaucht. »Und wenn du mir weiter blöd kommst, siehst du dich morgen als Schwuchtel mit Strapsen im facebook wieder.«

      »Das wagst du nicht, sonst« … »jetzt reicht´s aber, komm wieder runter!«, fährt ihn die Fallanalytikerin Miriam an.

      »Von dir lass ich mir schon gar nichts sagen« … »aber von mir. Wir haben einen klaren Mordversuch, damit ist es unser Fall«, sagt die Chefin der Abteilung ganz ruhig aber betont und schaut den muffigen 2er Meier lange an. Da er aber nicht reagiert meint sie weiter. »Wenn es dir überhaupt nicht passen soll, kannst du natürlich gerne auch wieder den Verkehr regeln gehen!«

      »Und Knöllchen schreiben, wegen hupender Autofahrer, in hupfreien Zonen!«, grinst Lena.

      »Für deine kleinen Hupen hast du ein ganz schön großes Maul! Da wäre ich lieber ein bisschen leiser«, grinst er bereits wieder zurück und zeigt mit der Hand an, wie groß er ihre Oberweite schätzt.

      »Lena! Jetzt langt´s aber auch bei dir!«, sagt die Chefin recht scharf.

      Damit ist für Ruhe im Raum gesorgt und das Team kann endlich weiter machen. Die Hauptkommissarin blickt sich um.

      »Wenn sich jetzt endlich alle wieder beruhigt haben, stelle ich die Frage erneut. Wo und wie fangen wir an?«

      »Ich kann nur spekulieren, aber wenn das Serum in kürzester Zeit zum Tod führt, war das ein gezielter Anschlag und nicht ein nur zufällig ausgesuchtes Opfer. Das heißt, es geht um die Nonne Anna. Wir müssen alles über sie erfahren. Vor allem, wer etwas gegen sie hat und zu so einer Tat greift«, ist sich Erik recht sicher.

      Die Fallanalytikerin nickt nur und gibt ihrem Kollegen recht.

      »Also gut. Erika und Michael. Ihr versucht über ihren richtigen Namen rauszufinden, wer sie ist. Lebenslauf. Auch über die Eltern und Geschwister.«

      Das Gespräch der Chefin wird vom Klingelton ihres Mobil-Telefons unterbrochen. »Steiner, richtig. Waaaas? Danke, wir kommen sofort!« Andrea schaut plötzlich entgeistert auf ihre Kollegen. »Frauke Schmalzinger, unsere Nonne ist soeben kurz vor deren Anwesen überfallen und niedergeschlagen worden. Auf geht´s!«

      Bis alle bei den Autos angekommen sind, schafft der 2er es trotzdem noch, der Polizeioberkommissarin zu sagen: »Warum dürfen Blondinen keine Mittagspause machen? Weil sie danach wieder frisch angelernt werden müssen.«

      Dabei grinsen die Meier´s fast auf Kommando während Lena nur kontert. »Euch bringt das Anlernen auch nichts, ihr kapiert es sowieso nie.«

      Im hohen Tempo fährt der Däne mit Lena, Miriam und Andrea, seinem Dreimäderlhaus wie er sie wenn sie privat essen gehen oft nennt, Richtung Germering. Direkt davor fahren mit Folgetonhorn und Blaulicht die beiden Meier´s in deren Polizeiauto. »Jetzt sagt mir mal, was hat eigentlich der 2er mit den kleinen Hupen vorhin gemeint? Ist das wirklich ein Wort für den Busen der Frau?«, will der Däne wissen.

      »Manche Provinzler wie der Meier verwenden für das hübsche Wort Babser so unsinnige Wörter wie ›Hupen‹«, klärt ihn Andrea auf.

      Da grinst der Kommissar. So etwas Ähnliches hat er sich bereits gedacht. »Aber so klein sind sie nicht, da liegt er daneben!«, fügt er noch an und sieht gleichzeitig eine strahlende Blondie im Rückspiegel, die ihm mit ihrem Schmollmund einen Kuss zuwirft.

      Als die beiden Autos in die gesuchte Straße einbiegen, sehen sie schon von weitem die Rettung und ein Polizeiauto stehen. Schnell springen alle aus ihren Wägen und erkundigen sich, was vorgefallen ist und wie es der Frau gerade geht, während die Meier´s die Arbeit der Verkehrspolizei-Kollegen übernehmen.

      »Sie hat sehr großes Glück gehabt«, sagt der anwesende Arzt. Jemand hat sie niedergeschlagen und wollte ihr eine Spritze in den Hals stechen, wobei die Nadel aber abgebrochen ist, da die Nonne ihren Kragen der Lederjacke nach oben gesteckt hat. Die Nadel ist dabei genau auf eine Metallöse gestoßen, welche dadurch nicht eindringen konnte.«

      Dabei zeigt er auf eine bereits in einer Plastiktüte befindliche Spritze. Lena nimmt die Tüte, um sie später der kriminaltechnischen Untersuchung zu bringen.

      »Frau Schmalzinger, ich meine Schwester Anna. Wir müssen mit Ihnen reden. Zwei sehr ähnliche Anschläge auf Sie, das sind sicher keine Zufälle mehr. Wollen Sie mit der Rettung mitfahren oder bleiben Sie hier?«

      »Mir geht es gut. Danke. Ich bleibe hier. Kommen Sie, hier vorne ist gleich unser Klösterle«, sagt jetzt die doch etwas aufgeregtere Frau.

      Darauf bedanken sich alle bei den Rettungsleuten und gehen mit ihr mit. Von außen erkennt man gar nicht die Größe des Grundstücks und hat auch keine Ahnung, dass sich dahinter gleich mehrere Gebäude befinden. Ein paar Nonnen kommen bereits aufgeregt gelaufen und bringen alle in den Aufenthaltsraum. Dann wird zuerst Tee und Kuchen serviert, bevor die Ermittler mit der betroffenen Frau endlich alleine sind.

      »Sind Sie jetzt immer noch sicher, dass Sie keine Feinde haben?«, beginnt die Hauptkommissarin gleich mit der ersten Frage.

      »Die Frau zuckt mit den Schultern: »Aber ich wüsste wirklich

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