Aldarúun. Valeria Kardos

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Aldarúun - Valeria Kardos

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ich finde, du siehst fantastisch aus und deine Brüste passen eben zu deiner Figur“, sage ich und betrachte meine hübsche Freundin.

      „Anja hat recht“, bestätigt Liliana und fügt trocken hinzu: „Außerdem – hättest du mehr Busen, würdest du vornüberkippen. Das wäre ganz schlecht für dein Gleichgewicht.“

      Auf unser anschließendes Lachen schreckt sogar Großer auf. Dieser rote Wildfang wird mir unglaublich fehlen und ein Anflug von Traurigkeit erfasst mich. An Lilianas Gesichtsausdruck erkenne ich, dass sie ähnliche Gedanken haben muss.

      „Also irgendetwas ist anders als sonst“, sagt Ramona und blickt irritiert von einem zum anderen. „Was ist nur heute los mit euch? Habe ich da etwas nicht mitbekommen?“

      „War nur eine harte Woche“, antwortet Liliana und winkt ab. „Wie wär’s, noch eine Runde, Mädels?“ Sie rappelt sich langsam auf und schubst Dickerchen sanft von ihrem Schoß, der missmutig brummt und sich ein paar Schritte weiter wieder zum Schlafen einkringelt.

      „Was für eine Frage, die Nacht ist noch jung“, gluckst Ramona und verbirgt ihr Gesicht am Hals von Kleiner. Während Ramona noch seinen pelzigen Bauch knuddelt, kommt Liliana mit drei frisch gemixten Cocktails zurück.

      Wir schaffen es tatsächlich, unsere Befangenheit vor den zukünftigen Ereignissen auszublenden, und genießen die Nacht in vollen Zügen.

      11

      Als ich am nächsten Morgen aufwache, habe ich das Gefühl, einen Waschbären im Mund zu haben. Wir trinken sonst nie Alkohol, aber dieser eine Abend im Monat ist uns dreien heilig und ohne Cocktails wäre es nicht dasselbe. Wir fühlen uns dann immer ein wenig wie die drei Frauen aus dem Film Die Hexen von Eastwick.

      Ich will mich aus dem Bett schwingen, aber etwas drückt meine Beine nach unten. Als ich an mir runterblicke, sehe ich Kleiner, der es sich auf mir bequem gemacht hat. Als ich mich bewege, streckt er sich genüsslich und tapst dann langsam zu mir hoch.

      „Oh, Schätzchen, bitte nicht auf meinen Bauch. Das tut dem Frauchen gar nicht gut“, jammere ich und schiebe ihn von mir. Irritiert stellt er sein Köpfchen schräg.

      Vorsichtig setze ich mich auf und erwarte, dass sich gleich alles zu drehen beginnt, aber es bleibt aus. Ich habe dieses Mal nicht ganz so viel getrunken und bin gespannt, welche der beiden Damen ramponierter aussieht.

      Ramona kommt mir auf dem Gang mit zerzausten Haaren in T-Shirt und Slip entgegen.

      „Morgen, gut geschlafen?“

      „Oohh … brüll doch nicht so“, antwortet sie krächzend und verschwindet mit schweren Augenlidern im Badezimmer, gefolgt von Kleiner. Grinsend laufe ich die Treppe hinunter.

      Ich habe Kaffee aufgesetzt und den Esszimmertisch mit aufgebackenen Croissants, Brötchen und diversen Aufschnitten gedeckt, als zwei müde Gestalten langsam die Treppe herunterschlurfen.

      „Guten Morgen, Ladys, Frühstück ist fertig. Wurde aber auch Zeit, dass ihr endlich runterkommt.“

      „Danke, Angyalom, aber ich glaube, mein Frühstück heute wird nur aus Tomatensaft bestehen. Grundgütiger, vor zwanzig Jahren konnte ich solche Abende besser ab“, jammert Liliana und setzt sich vorsichtig, darauf bedacht, ihren Schädel nicht allzu großen Schwingungen auszusetzen.

      Stöhnend stützt Ramona ihren Kopf auf den Händen ab und schließt die Augen. „Ich trinke nie wieder einen Schluck Alkohol!“

      Liliana zieht amüsiert eine Augenbraue hoch. „Das hast du letzten Monat auch gesagt … und den Monat davor … und den Monat davor …“

      „Schon gut! Was kann ich dafür, dass ich so ein Kurzzeitgedächtnis habe?“, erwidert Ramona giftig und wirft ihr einen Halt-bloß-die-Klappe-Blick zu.

      Der Morgen danach ist doch immer wieder gleich.

      Grinsend beiße ich in mein Croissant.

      Nachdem Ramona noch half, das Chaos von gestern in der Küche zu beseitigen, steht sie nun im Flur und zieht sich ihre Jacke an. Für sie ist es nur ein einfacher Abschied, aber für uns ist es mehr. Liliana und ich tauschen bittere Blicke. Ach verdammt – ich halte es nicht mehr aus und falle meiner besten Freundin um den Hals. „Mensch, Süße, bitte pass auf dich auf“, sage ich und kämpfe gegen Tränen.

      Sie blickt mich erstaunt an. „Sag mal, was ist denn mit dir los?“

      „Meine Tochter ist heute ein kleines Sensibelchen“, sagt Liliana und wirft mir einen ermahnenden Blick zu.

      „Was? Kriegst du etwa deine Tage?“, fragt Ramona lachend.

      „Halt die Klappe, blöde Nuss“, erwidere ich und umarme sie noch mal grinsend.

      Wir winken ihr zu, als sie vom Hof fährt.

      Traurig blicke ich hinter ihr her. Liliana legt ihren Arm um mich und führt mich ins Wohnzimmer. „Das Thema Ramona ist noch nicht durch, Angyalom. Ich werde mit Alvar über sie reden, okay?“

      Ich nicke und lächele.

      Liliana blickt auf die Wanduhr. „Es ist jetzt halb drei. Um sechs Uhr möchte ich losfahren. Die Koffer sind alle gepackt, also was hältst du davon, wenn wir uns noch ein bisschen hinlegen? Schließlich werden wir die Nacht durchfahren.“

      „Ich werde hier unten etwas schlafen“, antworte ich.

      Liliana dreht sich um und geht die Treppe hoch.

      Dicker macht es sich neben mir auf dem Sofa bequem und ich zappe eine Weile durchs Fernsehprogramm, bis ich irgendwann einschlafe.

      Als ich aufwache, ist es eiskalt im Raum. Das Feuer im Kamin ist heruntergebrannt und ich ziehe die Decke über mich. Dicker ist verschwunden. Ich schaue auf die Wanduhr:

      Viertel vor zehn. Oje!

      Ich springe vom Sofa hoch und mache die Verandatür einen Spalt auf, damit die Katzen reinkommen können.

      Verdammt.

      Ich habe vergessen die Burkhardts zu fragen, ob sie die Katzen bei sich aufnehmen können. Am besten setze ich schon mal den Kaffee auf, den wir für die Reise mitnehmen wollen, und wecke anschließend Liliana.

      Etwas Weiches streicht um meine Beine, als ich gerade die Kaffeemaschine mit Wasser fülle.

      „Hey, Kleiner, wo kommst du denn her?“

      Ich bücke mich, um meinen pelzigen Freund zu streicheln, und normalerweise streckt er sich meiner Hand entgegen, aber dieses Mal ist etwas anders. Er hat sich völlig versteift und starrt lauernd Richtung der offenen Verandatür. Jede Sehne und jeder Muskel ist angespannt.

      „Was ist denn da draußen, mein Süßer? Eine Maus?“

      Irritiert blicke ich zur Tür. Wir haben Vollmond und man kann draußen recht gut Umrisse erkennen, aber ich sehe nichts Ungewöhnliches. Da Katzen bekanntlich nachtaktiv sind und selbst bei schlechten Lichtverhältnissen noch vorbeihuschende Mäuse erkennen können, gebe ich zuerst nichts auf sein Verhalten – bis er anfängt

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