Ostfriesenspieß. Wolfgang Santjer

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Ostfriesenspieß - Wolfgang Santjer

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hatte. Vielleicht gab es Probleme im familiären Bereich der Bergers, von denen er nichts wusste. Die zweite: Man hatte Berger entführt oder Schlimmeres. Dann sollte die Notiz im Streifenwagen die Ermittler ablenken.

      Instinktiv entschied er sich für diese zweite Möglichkeit. Nun war passiert, was viele insgeheim befürchtet hatten. Die Streifenfahrten nachts alleine waren eine Notlösung. In einem Streifenwagen sollte eigentlich ein zweiter Kollege den anderen absichern.

      So ein Mist. Berger hatte doch nur die Schwertransporte übernehmen sollen. Was war bloß passiert?

      Tag 4, 06.30 Uhr

      Als Martens die Wache betrat, hatten sich die Kollegen der Nachtschicht dort versammelt. Zunächst ließ er sich von jedem Beamten erzählen, was in der Nacht passiert war. Mark schilderte ihm die Abläufe auf der Wache, Onno und Klaas die Situation auf dem Parkplatz.

      Martens fragte nach. »Der Streifenwagen von Rolf steht noch dort?«

      »Ja, wir haben nur vorsichtig hineingesehen. Nichts Auffälliges bis auf dieses Notizbuch. Die Kollegen von der Georg­straße sperren den Parkplatz ab. Vielleicht ist es ja ein Tatort«, sagte Klaas mit belegter Stimme.

      Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht, dachte Onno. Jetzt hat Klaas das gesagt, was alle denken. Rolf ist einem Verbrecher in die Arme gelaufen. Der Himmel stehe ihm bei.

      Antons Vertreter Heinrich Greve kam gerade dazu und ließ sich kurz den Sachverhalt erklären.

      »Ich fahr jetzt rüber zu unserer vorgesetzten Dienststelle«, sagte Martens, »informiere den Chef und organisiere die Fahndung. Heinrich, für dich habe ich eine echt unangenehme Aufgabe: Du musst zu Frau Berger. Versuch ihr schonend beizubringen, was wir bis jetzt wissen.«

      Greves Gesicht sprach Bände. Was sollte er der Frau seines Kollegen denn erklären? Im Grunde wussten sie ja noch nichts Konkretes.

      Tag 4, 7.00 Uhr

      Anton Martens fuhr zur vorgesetzten Dienststelle in Leer. Er ging davon aus, dass sein Kollege Rolf entführt worden war. Nun musste er die Führung von seiner Einschätzung überzeugen. Diese Situation konnte die Autobahnpolizei nicht alleine lösen.

      In der sogenannten Teppich-Etage, den Büros der Polizeiführung, erklärte Anton seinem Chef Thomas Sprengel den bis jetzt bekannten Sachverhalt.

      Sprengel machte ein besorgtes Gesicht, als er zum Telefon griff. »Hallo, Renko, hier ist Thomas. Kannst du mal zu mir kommen? Es ist wichtig.«

      Zusammen mit Renko Dirksen berieten sich die Männer dann, wie sie vorgehen sollten. Auf dem Tisch lag eine Karte vom Landkreis Leer.

      »Anton, es ist deine Autobahn.« Thomas Sprengel sah ihn auffordernd an. »Womit können wir euch unterstützen?«

      »Zunächst wäre da natürlich der Parkplatz Rheiderland. Ich meine, wir sollten erst mal die Spurensicherung ihre Arbeit machen lassen. Meine Leute haben alles so gelassen, wie sie es vorgefunden haben. Den Streifenwagen, mit dem Berger unterwegs war, und das Handy haben wir nicht angerührt.«

      »Super«, sagte Renko Dirksen. »Dann lassen wir den Wagen in einer Halle unterstellen. Ich schick die Spurensicherung zum Parkplatz. Albert Brede und Stefan Gastmann übernehmen das.«

      »Hunde«, sagte Thomas Sprengel, »wir brauchen die Hundestaffel. Sobald ihr mit der Spurensicherung durch seid, schicken wir die Hunde über den Platz. Dafür brauchen wir eine Geruchsprobe vom Kollegen. Anton, kannst du das organisieren?«

      »Ja, in Rolfs Spind auf der Dienststelle dürfte was Passendes sein.«

      »Wir brauchen noch Hubschrauber. Am besten mit Wärmebildkamera«, schlug Renko vor. »Und jede Menge Kollegen für die Suchaktionen.«

      Thomas nickte. »Besorge ich. Von wo aus soll die Suche koordiniert werden?«

      »Bei uns«, schlug Anton vor. »Die Dienststelle der Autobahn liegt zentral.«

      »Find ich auch, Anton, aber für so eine Aktion brauchst du noch Unterstützung.«

      Thomas überlegte nicht lange. »Renko, ich brauch deinen besten Mann für die Suche.«

      Renko lachte. »Jan Broning, daran hab ich auch schon gedacht. Momentan haben wir die Leiche vom Parkplatz in Arbeit, da ist Jan dran. Aber diese Sache geht natürlich vor. Ich red mit ihm.«

      »Okay, denn man los, wir haben keine Zeit zu verlieren«, beendete Thomas Sprengel die kleine Versammlung.

      Die größte Fahndung seit Bestehen der Dienststelle am Emstunnel begann.

      Kapitel 5

      Tag 4, vormittags

      Dienststelle der Autobahnpolizei

      Der

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