Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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letzte Mutter festgezogen und richtete sich wieder auf.

      »So, Hochwürden, das wär’s«, meinte er. »Ich bin sicher, daß die Schrauben recht fest sitzen, aber vielleicht lassen S’ noch mal überprüfen, wenn S’ den and’ren Reifen zur Reparatur geben.«

      »Dank’ schön, Herr Urban, das werd ich machen.«

      Der Bergpfarrer erkundigte sich, woher sie gerade kamen. In der Richtung lag der Wendlerhof.

      »Richtig«, bestätigte Elena Wiesinger. »In den nächsten Tagen wird einer von uns öfters hochfahren müssen.«

      Sie erzählte von dem erkrankten Zuchtbullen und der Behandlung.

      »Na, dann kann man ja dem Xaver nur wüschen, daß das Mittel anschlägt«, sagte Sebastian und verabschiedete sich.

      »Vielleicht seh’n wir uns bald wieder«, rief Jörg Urban, ehe er in das Auto stieg, in dem Elena schon hinter dem Lenkrad saß.

      Sebastian lächelte.

      »Ganz bestimmt sogar, Herr Urban, recht bald schon.«

      »Was meint er denn damit?« fragte Jörg, als sie losgefahren waren.

      Die Tierärztin schmunzelte.

      »Ach, wohl nix besond’res«, schwindelte sie. »Manchmal denk’ ich, Hochwürden kann hellsehen.«

      »Hellsehen?« wunderte sich ihr Beifahrer. »Das ist für einen Gottesmann aber eher ungewöhnlich…«

      Elena atwortete nicht darauf. In Gedanken war sie schon bei der abendlichen Überraschung von der Jörg noch nichts ahnte.

      *

      Christine und Kathie waren in der Wäschekammer. Während die Magd die kleineren Stücke mit dem Eisen bügelte, saß die Bauerntochter an der Bügelmaschine und hantierte dort mit den großen Laken und Bettbezügen. Das Gespräch der beiden Madln drehte sich um den neuen Tierarzt, der am Nachmittag auf den Hof gekommen war.

      »Fesch schaute er ja aus«, meinte Kathie Wendler. »Aber ehrlich gesagt, ist mir mein Flori lieber.«

      Sie hatte Florian Kreuzner auf dem letzten Tanzabend kennen- und liebengelernt. Der Sohn eines Bauern, dessen Hof in der Nähe von Egelsbach lag, war mit einem Spezi in den Saal des Löwen gekommen. Florian hatte gerade seine Zeit bei der Bundeswehr beendet. Da er der jüngste Sohn war, verpflichtete er sich für vier Jahre. Tobias, der Älteste, unterstützte den Vater auf dem Hof. Später einmal würde er ihn erben, und Florian war ganz dankbar gewesen, daß sich ihm die Möglichkeit geboten hatte, für ein paar Jahre der Heimat den Rücken zu kehren. Lediglich im Urlaub war er nach Hause gekommen, aber auch dann hatte sich das Verhältnis zwischen ihm und Tobias nicht gebessert. Der Hoferbe neidete dem Jüngeren, daß dieser nicht den Landwirtberuf ergreifen mußte, sondern es sich aussuchen konnte, wie sein späterer Lebensweg einmal aussehen sollte.

      Auf dem Tanzabend war ihm Kathie Wendler schnell aufgefallen und nach ein paar Gläsern Sekt waren sie sich schnell nähergekommen. Seither trafen sie sich regelmäßig, und das Madel wartete auf den rechten Augenblick, in dem es Florian seinen Eltern vorstellen konnte.

      Da sie eines Tages den Hof erben solllte, stellte ihr Vater natürlich hohe Ansprüche an einen etwaigen Heiratskandidaten…

      Kathie war sich gewiß, daß ihr Florian diesen Ansprüchen genügen würde. Zwar hatte er den Beruf des Maschinenbauers gelernt, aber da er von einem Bauernhof stammte, beherrschte er dieses Handwerk ebenfalls.

      Christine hingegen hatte einen ganz verklärten Blick, als sie an Jörg Urban dachte. Den ganzen Nachmittag hatte sie an ihn denken müssen, und sie hoffte, daß er bald wieder auf den Hof kommen möge. Glücklicherweise hatte Kathie ihr erzählt, daß der Zuchtbulle regelmäßig behandelt werden müsse, und daß aus diesem Grund jeden zweiten Tag jemand aus der Tierarztpraxis herkommen würde. Natürlich hoffte die Magd, daß es der fesche junge Mann sein möge.

      »Was ist eigentlich mit dir und Franz?« unterbrach die Bauerntochter ihre Gedanken.

      Christine sah irritiert von ihrer Arbeit auf.

      »Was soll da sein? Nix!«

      Kathies Schmunzeln ärgerte sie.

      »Hat er etwa etwas bei dir

      verlauten lassen«, wollte sie wissen.

      Die Bauerstochter zuckte die Schulter.

      »Vielleicht…«

      Die Stirn der hübschen Magd zog sich in Falten. Sie stellte das Bügeleisen auf die Ablage und stemmte die Fäuste in die Hüften.

      »Was hat er gesagt?«

      Kathie merkte, wie ungehalten die Magd war, und biß sich auf die Lippen.

      »Hätt’ ich besser den Mund halten soll’n?«

      »Also?« forderte Christine sie auf.

      »Ja mei, daß er dich halt gern’ hat eben«, antwortete das Madel hinter der Bügelmaschine.

      »Und sonst noch…?«

      »Nix weiter, ehrlich«, sagte Kathie. »Ich hab’ gedacht, ihr zwei seid euch einig, so wie ihr auf dem letzten Tanzabend…«

      »Wie wir was?« fauchte Christine ärgerlich. »Da war nix. Überhaupt nix!«

      »Na ja, der Franz stellt’s aber anders da. So wie ich ihn verstanden hab’, will er dich heiraten…«

      Die Magd stieß empört die Luft aus.

      »Pah, was bildet der sich ein? Bloß weil ich ein paarmal mit ihm getanzt hab’. Der spinnt ja wohl. Ich denk’ überhaupt net daran zu heiraten, und ihn gleich gar net!«

      Die Bauerntochter war aufgesprungen und zu ihr geeilt. Sie nahm sie in die Arme.

      Vor sechs Jahren war die Madg auf den Hof gekommen, und seitdem verband die beiden eine enge Freundschaft.

      »Beruhig’ dich doch«, bat Kathie Wendler. »Ach, hätt’ ich doch bloß meinem Mund gehalten.«

      Christine zwang sich zur Ruhe.

      »Schon gut«, sagte sie, während sie sich wieder dem Bügeleisen zuwandte. »Reden wir net mehr davon. Und was den Franz angeht – dem werd’ ich schon noch Bescheid geben, was er sich unter einer Hochzeit mit mir vorzustellen hat!«

      Mit verbissener Miene bügelte sie weiter, aber ihr Zorn auf den anmaßenden Knecht verrauchte, sobald sie an dieses strahlende Gesicht des jungen Tierarztes dachte…

      *

      »Na, Herr Doktor, haben S’ sich schon ein bissel umgeseh’n?« erkundigte sich Annemarie Singer bei Jörg.

      Er war eben mit Elena von der Fahrt über Land zurückgekehrt und in die Praxis gekommen. Dort hatte die Tierarzthelferin sich inzwischen um die vierbeinigen Patienten gekümmert, die nicht ambulant behandelt werden konnten, sondern ein paar Tage stationär aufgenommen worden waren.

      Annemarie

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