Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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sofort nehmen, dachte sie. Dabei war sie selbst von ihrer Entschlusskraft überrascht. Ihr war klar, dass das eine rein emotionale Entscheidung war. Sie wusste nur seinen Namen. Wusste nur, dass er hier in Waldkogel lebte und offenbar hier zur Schule gegangen war. Aber tief im Herzen spürte sie es einfach. Da war die unumstößliche Gewissheit – er ist es.

      Plötzlich erschrak Judith. Sie zuckte richtig zusammen. Er ist bestimmt nicht mehr zu haben, schoss es ihr durch den Kopf. Ihr Herz setzte fast aus. Sie rang nach Atem, setzte die Flasche an die Lippen und trank sie aus.

      Dann griff sie zu ihrem Handy und wählte Susannes Nummer in Frankfurt. Es dauerte eine Weile, bis Sven sich meldete:

      »Hallo, Sven, ich bin’s, Judy! Ich habe eine dringende Frage an Susanne. Ist sie da? Ach, entschuldige. Ich bin so durch den Wind. Also nochmals ›Hallo‹ und einen schönen Sonntag. Was macht ihr?«

      »Wir sind mit Peter im Garten und spielen! Was machst du?«

      »Ich bin auf einem Bergpfad und kann nicht mehr klar denken!«

      »So hoch liegt Waldkogel doch nicht! Die Höhenkrankheit kannst du nicht haben. Außerdem bist du schon eine Woche dort. Du müsstest dich an die etwas dünnere Luft gewöhnt haben.«

      »Das hat nicht mit der Höhe zu tun, ich meine mit der geographischen Höhe. Die Meter über dem Meeresspiegel sind mir egal. Ich schwebte irgendwo im Universum des Glücks. Plötzlich tauchte ein Gedanke auf – und jetzt habe ich jetzt das Gefühl, als verliere ich den Boden unter den Füßen. Wobei ich zugebe, dass es im Universum keinen Boden gibt.«

      »Aha! Dir scheint wirklich nicht gut zu sein. Sag’, was kann ich für dich tun? Oder warte, ich hole dir Sue!«

      Er rief nach seiner Frau. Sie kam. Judy hörte, wie die beiden tuschelten.

      Dann meldete sich Susanne.

      »Hallo! Schön, dass du anrufst. Einen schönen Sonntag wünsche ich dir. Den Katzen geht es gut, die Pflanzen wachsen und gedeihen. Wie geht es dir?«

      »Freut mich, dass daheim alles gut ist. Mir geht es dagegen nicht so gut. Du kennst doch bestimmt einige Leute in Waldkogel. Du hast erzählt, dass du schon öfters dort gewesen bist, richtig?«, kam Judith gleich zur Sache.

      »Ja, aber warum …«

      Judith ließ Susanne nicht ausreden.

      »Sagt dir der Name Grummer etwas? Alban Grummer! Groß, dunkelhaarig, große braune Augen, Wangengrübchen und gelegentlich sehr in Gedanken, aber auch sehr zupackend, wenn es nötig ist.«

      Susanne lachte laut.

      »Das hört sich nach einem Idealmann an! Hast du dich am Ende verliebt?«

      Statt einer Antwort aus Worten, hörte Susanne erst einmal einen langen und sehr tiefen Seufzer.

      »Ja, dieses Gefühlschaos nennt man wohl so. Also kennst du diesen Alban? So ein Mann kann doch nicht Single sein. Daran musste ich plötzlich denken. Bevor ich mich da in etwas verstricke, wollte ich Genaueres wissen.«

      »Judy, ich erinnere mich an niemanden, der Alban Grummer heißt. Ich bin eine verheiratete Frau. Aber ein solcher Supermann, wie du ihn beschreibst, der wäre mir bestimmt nicht entgangen. Der wäre mir aufgefallen und im Gedächtnis geblieben. Hast du Anna gefragt?«

      »Nein, ich bin gerade auf dem Weg zur Berghütte.«

      »Gut! Dann sage ich dir etwas! Heute ist Sonntag, da ist viel Trubel auf der Berghütte. Bleibe doch über Nacht oben. Morgen Früh findest du bestimmt einen stillen Moment, um in Ruhe mit Anna zu reden. Anna kann dir da bestimmt Auskunft geben oder Toni. Und wenn Toni und Anna nichts wissen, dann finden sie es für dich heraus.«

      »Er ist so wunderbar! Ich wäre zu allem fähig! Ich würde ihn auf der Stelle heiraten!«

      »Du bist verrückt!«

      »Nein, nur verliebt. Es dauerte einen Tag, aber dann erkannte ich, was mit mir geschehen ist.«

      »Nun mal ganz langsam und in aller Ruhe! Tief durchatmen!«

      Judith atmete durch.

      »Und jetzt?«

      »Jetzt gehst du langsam weiter und bist vorsichtig, damit du nicht abstürzt. Es gibt einige Stellen, die gefährlich sind. Grüße mir Anna. Ich denke an dich! Wir telefonieren morgen! Gut so? Rufe mich morgen früh an, dann ist Sven im Büro und Peter im Kindergarten. Du musst mir alles über diesen Supertypen erzählen. Er scheint ein wirklicher Supermann zu sein, wenn er dich so aus der Fassung gebracht hat.«

      »Ja, Susanne! Danke, dass du mir zugehört hast!«

      Susanne legte auf. Sie schmunzelte. Judith scheint es mächtig erwischt zu haben, dachte sie.

      Judith steckte ihr Handy ein. Sie packte die leere Wasserflasche in den Rucksack und schulterte ihn. Mit der Tüte voller Geschenke wanderte sie weiter den Pfad hinauf zur Berghütte. Ihre Gedanken kreisten dabei immer nur um Alban Grummer.

      *

      Die Berghütte kam in Sicht. Die Terrasse war voller Hüttengäste. Auf dem Geröllfeld spielten ein Junge und ein Mädchen mit einem Hund. Sie warfen mit kleinen Bällen und Stöckchen, die der Hund versuchte, schon in der Luft zu fangen. Das müssen Anna, und Tonis Kinder sein, die Adoptivkinder Franziska und Sebastian, die mit dem Neufundländerrüden spielen, dachte Judith. Sie ging auf sie zu.

      »Guten Tag! Seid ihr Franzi und Basti?«

      »Grüß Gott! Ja, die sind wir. Ich bin der Basti und des ist meine Schwester Franzi.«

      Judith reichte den Kindern die Hand.

      »Ich bin die Judy!«

      Die Kinder lächelten Judith an.

      »Dann bist du die Frau aus Frankfurt, die Freundin von der Susanne.«

      »Ja, die bin ich. Und ich habe etwas für euch!«

      Judith holte zwei Päckchen aus der Einkaufstüte und reichte sie den Kindern. Auf dem Geschenkpapier standen die Namen.

      »Danke fürs Herbringen!«, sagte Franzi.

      Übermütig riss sie Papier und Schleife ab.

      »Mei, Bücher! Zwei Stück!«

      Franziska strahlte. Sie liebte Mädchenbücher, in denen es um Pferde ging sehr. Sie warf Judith noch einen Blick zu und rannte dann davon.

      »Die sehen wir so schnell nimmer! Die Franzi wird sich in ihrem Zimmer einsperren und die Bücher auslesen. Sie ist ganz narrisch nach diesen Pferdebüchern.«

      »Machst du dein Geschenk auch auf, Sebastian?«

      Sebastian löste die Schleife und packte aus. Auch er bekam zwei Bücher. Es waren Abenteuerbücher, die davon handelten, wie mutige Männer im achtzehnten Jahrhundert aufbrachen, um unbekannte Gebiete in Übersee zu entdecken.

      »Danke!«

      »Musst mir nicht

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