Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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schmunzelte.

      »Ja, wir kommen hier gut miteinander aus. Weißt, es gibt auch mal Streit. Aber des wird dann schon irgendwie geregelt. Die Waldkogeler sind im Grund freundliche Leut’. Sicher gibt es auch ein paar, die net so gut miteinander können, net so dicke befreundet sind, aber wenn es darauf ankommt, dann halten wir zusammen.«

      »Es muss schön sein, hier zu leben!«

      »Das ist es, Judy! Ich hatte es mir auch nicht vorstellen können, bis ich mich in Toni verliebte!«, sagte Anna mit leuchtenden Augen, aus denen so viel Liebe sprach.

      Judy trank ihren Kaffee aus.

      »Welche schönen Plätze gibt hier in der näheren Umgebung? Sie müssen einfach zu erreichen sein. Ich bin keine erfahrene Bergwanderin. Ich würde gern noch heute eine kleine Wanderung machen.«

      »Dann gehst am besten zum ›Erkerchen‹! Des ist net weit! Von dort hast eine herrliche Aussicht, und tagsüber bist du ungestört. Nachts kannst dort schon mal auf Liebespaare treffen. Die Anna richtet dir Proviant! Ich rede mit dem Sebastian und der Franziska! Sie werden dir den Weg zeigen und dich hinbringen.«

      »Danke, Toni, danke für die gute Absicht! Die beiden sind bestimmt am Lesen. Da möchte ich sie nicht stören. Ich werde dieses ›Erkerchen‹ schon finden, wenn du mir den Weg genau beschreibst.«

      Judith holte ihren Rucksack.

      »Wo kann ich meine Sachen hintun?«

      »Im Augenblick haben wir keine Kammer frei, das wird noch bis zum späten Nachmittag dauern. Wenn du abends zurück bist, dann kannst du die erste Kammer hier unten haben. Bis dorthin kannst du deine Sache bei uns ins Wohnzimmer legen.«

      Anna ging mit, weil Toni zu den Hüttengästen auf die Terrasse musste. Es wurde nach ihm gerufen. Es war ein warmer Tag, und die Gäste genossen das kalte Bier.

      Bald darauf war Susanne unterwegs. Nach Tonis und Annas Wegbeschreibung war es für sie leicht, das ›Erkerchen‹ zu finden. Sie zog ihren Rucksack ab und setzte sich auf die Bank. Judith ließ ihren Blick schweifen. Sie lächelte still vor sich hin. Sie dachte daran, wie wütend sie war, als sie den Überredungskünsten ihres Chefs erlegen war. In Judith reifte ein Plan.

      Sie wollte mit ihrem Chef reden. Sie wäre bereit, alle Seminare zu leiten, die in Waldkogel stattfinden. Die Teilnehmer waren von dem Hotel begeistert gewesen und genossen die wunderbare Atmosphäre des Ortes. Auf diese Weise komme ich vielleicht noch öfters nach Waldkogel, überlegte sie. In Gedanken legte sie sich schon die Worte zurecht, wie sie ihren Chef überzeugen wollte, die Seminare zukünftig in Waldkogel statt in Kirchwalden abzuhalten. Hier in dem schönen Ort mit dieser herrlichen Umgebung könnte man auch Entspannungsseminare für gestresste Führungskräfte anbieten. Ich werde die kommende freie Woche nutzen und die ganze Gegend erkunden. Ich werde Wanderrouten zusammenstellen und meinen Chef mit einem ausgefeilten Konzept überraschen.

      Judith kramte aus ihrem Rucksack ihren Planer hervor und begann, sich sofort Notizen zu machen.

      Mittendrin hörte sie auf. Ihr kam noch einen besseren Einfall. Ich könnte nach Waldkogel umziehen und mich hier mit diesem Konzept selbständig machen. Ich biete meine Dienstleistungen den großen Seminaranbietern an.

      Sie machte sich weitere Notizen. Der Gedanke gefiel ihr immer besser und besser. Sie nahm sich vor, ihr Konzept mit Anna zu bereden. Sie war als Exbankerin eine gute Ansprechpartnerin für Judiths Pläne. Außerdem konnten Toni und Anna ihr bestimmt helfen, eine preiswerte Wohnung zu finden. Zwei Zimmer genügen mir zu Anfang, einen Raum zum Wohnen und einen Raum für das Büro. Vielleicht finde ich eine leerstehende Almhütte. Das wäre genial, träumte Judith so vor sich hin.

      Ich muss mich auch noch einmal mit Alban treffen und ihm den Gutschein zurückgeben. Ich werde ihn auch fragen, nahm sie sich vor. Er will sein Missgeschick wiedergutmachen, das kann er, indem er mir auf diese Weise hilft.

      Judy füllte Seite und Seite in ihrem Notizbuch. Zwischendrin stärkte sie sich mit Tee und dem Proviant, den Anna ihr eingepackt hatte. Sie wusste nicht warum, aber sie fühlte sich sehr gut, so gut wie schon seit langem nicht mehr.

      Die Sonne stand schon tief über den Bergen im Westen, als Judy mit ihren ersten Notizen fertig war. Sie legte sie zur Seite, lehnte sich zurück, schloss die Augen und träumte still vor sich hin. Und in ihren Träumen kam auch Alban vor.

      *

      Alinas Eltern saßen im Garten.

      »Wir werden wohl noch einmal mit Alina reden müssen«, sagte ihr Vater.

      »Du kennst sie, je mehr Druck man ihr macht, desto mehr mauert sie, Lothar! Ich hoffte, sie kommt im Laufe der Woche zur Vernunft und ruft Alban an oder fährt zu ihm nach Waldkogel. Ich habe das Thema bei ihr nicht mehr angesprochen. Aber sie läuft mit einer richtigen Leichenbittermine durch das Haus.«

      »Mitleid kann ich mit ihr nicht haben, Elvira. Sie sagt, sie liebt Alban. Sie muss wissen, wie viel ihm die Heimat bedeutet. Seine Eltern sind neben der Kirche beerdigt. Alban möchte in der Nähe ihrer Gräber seine Braut zum Altar führen. Ich halte das für eine sehr liebevolle und rührende Geste.«

      »Ja, das ist es! Alban ist als Waise aufgewachsen, und Heimat bedeutet ihm alles. Er ist ein guter Mensch. Einen besseren Schwiegersohn hätten wir uns nicht wünschen können, Lothar.«

      »Ja, das stimmt, Elvira. Aber noch ist er nicht unser Schwiegersohn. Alban ist mir richtig ans Herz gewachsen, ich habe das Gefühl, dass wir mit ihm wirklich einen Sohn gewinnen, wenn denn …« Er brach den Satz ab und seufzte. »Aber ich sehe unsere Chancen sinken, dass Alban jemals zu unserer Familie gehören wird. Er hat sich offenbar auch nicht bei Alina gemeldet. Doch irgendwie kann ich es verstehen. Ein Mann wünscht sich, dass seine Familie seine Braut akzeptiert und sie sich gut einfügt, zumindest, dass sie sich darum bemüht. Außer seiner Tante und seinem Onkel hat Alban niemanden. Er hängt vielleicht deshalb besonders an Waldkogel und wünscht sich, dort zum Altar zu gehen. Ich kann ihn verstehen. Ich habe erwartet, dass Alina mehr auf ihn eingeht, da er ihr sonst jeden Wunsch von den Augen abliest. Ihr Verhalten muss ihn sehr getroffen haben.«

      »Das hat es bestimmt. Vielleicht meldet er sich nicht, weil er Alina Zeit zum Nachdenken geben will.«

      »Elvira! Alina hatte jetzt wirklich genug Zeit zum Nachdenken!«

      »Ja, das hatte sie, Lothar. Ich habe viel über Alina nachgedacht. Sie ist zwar nicht mehr so jung, sie ist dreißig. Trotzdem ist sie für eine dauerhafte Verbindung – das Wort ›Ehe‹ scheue ich fast in diesem Zusammenhang in den Mund zu nehmen, vielleicht ist sie noch unreif für eine dauerhafte Beziehung. Eine gute Ehe beruht auf Geben und Nehmen. Sie scheint das nicht begriffen zu haben. Meine Überlegungen gehen so weit, dass ich mich schon bei dem Gedanken ertappe, dass es besser wäre, die beiden würden noch warten. Wir leben in modernen Zeiten. Vielleicht sollten sie einfach erst einmal zusammenziehen und eine Art Probeehe leben. Mir kommen Zweifel, dass sie – und dabei denke ich mehr an Alina, – dass sie den Alltag meistern.«

      Die Eltern schauten sich an und seufzten.

      »Elvira, ich dachte, wir waren Alina ein gutes Vorbild?«

      »Sicher waren wir das! Doch sie ist erwachsen und muss jetzt selbst ihr Leben gestalten. Wir haben ihr viele Ärgernisse und Hindernisse aus dem Weg geräumt. Das war vielleicht nicht so gut. Unbewusst meint sie vielleicht, alle Menschen müssten ihr alles auf dem Silbertablett servieren, ganz nach den Wünschen der Prinzessin.«

      »Stimmt!

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