Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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hielt sie fest.

      »Gleich geht es mir besser. Ich war nur so in Gedanken und bin erschrocken, als du mich ansprachst.«

      »Das habe ich bemerkt! Das wollte ich nicht. Nicht, dass du denkst, ich würde dich mit Absicht anrempeln oder dich erschrecken.«

      »Das denke ich nicht! Dazu bist du nicht der Typ.«

      Er lächelte sie an. Sie schauten sich in die Augen.

      »Was denkst du?«, fragte sie.

      »Das möchte ich besser für mich behalten.«

      »Dann ist es etwas Schlimmes, oder?«

      »Das kommt darauf an! Ich frage dich nicht auch nicht, wo du mit deinen Gedanken warst, als ich dich ansprach. Du hast mich angestarrt, als würdest du einen Geist sehen, bevor du zu Boden gesunken bist.«

      »Ja, ich war erschrocken. Denn ich habe an dich gedacht, an heute Morgen bei der Kirche und im Auto und …«

      Er schaute ihr in die Augen und lächelte sie an.

      »Dann war ich plötzlich hier, und du bist in Ohnmacht gefallen! Das ist eine Liebeserklärung!«

      »Eine Lie… eine Liebes … eine …«, stotterte Judith. »Alban Grummer, wie kommst du darauf, das so zu deuten? Lass mich sofort wieder los, mir geht es wieder gut!«

      Judith drückte ihre Hände gegen seine Schultern, um sich von ihm wegzudrücken. Doch Alban lächelte sie weiter an. Er hielt sie fest. Langsam kamen seine Lippen näher.

      »Alban, was geschieht mit uns?«

      »Ich denke, das ist das Wunder der Liebe!«

      Seine Lippen berührten zärtlich die ihren. Er spürte, wie sie ein wenig zitterte. Sie schlang die Arme wieder um seinen Hals. Ihre Hände wühlten in seinem vollen schwarzen Haar, als sich ihre Lippen zu tiefen und langen innigen Küssen fanden. Die Welt um sie herum versank in Unbedeutsamkeit. Es gab nur sie beide und die Liebe, die ihre Herzen füllte und eine Sehnsucht stillte, derer sie sich vorher in dieser Dimension nicht bewusst gewesen waren. Für Alban gab es nur Judith und für sie nur ihn.

      Es dauerte lange, bis sie sich aus den ersten Zärtlichkeiten lösten. Sie lächelten sich an und sahen sich in die Augen. Ihre Hände fanden sich für die wenigen gemeinsamen Schritte bis zur Bank. Sie setzten sich. Alban begann, seinen Rucksack auszuräumen.

      »Was hast du denn alles noch da drin? Das gibt ja ein richtiges Festessen, Alban.«

      »Dann greife zu! Es sind lauter Sachen von unserem Hof, Käse, Wurst und Schinken, Obst aus dem Gemüsegarten. Der Saft ist auch selbstgemacht. Nur beim Brot habe ich vergessen, zu fragen. Früher wurde auf unserem Hof das Brot selbst gebacken.«

      Alban schnitt mit seinem Taschenmesser eine Scheibe ab und reichte sie Judith.

      »Was willst du dazu essen?«

      »Ich möchte alles probieren! Dann bist du auf einem richtigen Bauernhof daheim.«

      »Ja, aber ich lebe nicht ständig dort. Ich bin im Augenblick nur zu Besuch. Ich mache Urlaub hier, genau wie du.«

      »Das kannst du nicht so sagen. Du machst keinen Urlaub wie ich. Du bist heimgefahren, hast deine Heimat besucht.«

      Alban strahlte. Er schnitt ihr Wurst, Schinken und Käse ab und legte ihr es hin. Dann schnitt er sich ein Stück Käse ab und aß es aus der Hand ohne Brot.

      »Das hast du schön gesagt, Judith. Ich hänge sehr an Waldkogel. Irgendwann werde ich auch wieder heimkommen, für immer. Ich komme so oft zu Besuch, wie es mir möglich ist.«

      »Das verstehe ich! Waldkogel ist ein wunderschöner Ort. Es kommt mir vor, als hätte es mich ins Paradies verschlagen.«

      »Wieso verschlagen?«

      »Das ist schnell erklärt. Ich bin Seminarleiterin und Trainerin gewesen. Da ist man viel unterwegs. Irgendwann war mir das unstete Leben nur noch lästig. Ich suchte mir in Frankfurt bei einer anderen Firma einen Job in einer Leitungsfunktion im Innendienst. Für die vergangene Woche und die nächste Woche waren Seminare in Kirchwalden geplant, die dann kurzfristig nach Waldkogel verlegt werden mussten.«

      »Ins Hotel ›Zum Ochsen‹?«

      »Richtig! Der vorgesehene Trainer sagte kurzfristig ab. Also musste ich einspringen. Ich war sehr verärgert. Aber jetzt sehe sich es als Glücksfall an. Ich bin fasziniert von Waldkogel. Dieser Ort hat eine gute Atmosphäre.«

      »Was hast du schon alles gesehen? Wo bist du schon gewesen? Was kennst du? Bergsee, die Kate der alten Ella Waldner im Wald, das Waldschößchen der Grafen, unsere schöne Barockkirche?«, zählte Alban auf.

      »Halt! Langsam! Ich kenne nur das Hotel und einige der Straßen, die Oberländer Alm, aber nur flüchtig. Ich war kurz auf der Berghütte, aber dort war heute sehr viel los. Ich suchte mehr nach Ruhe. Toni hat mir geraten, hierher zu gehen.«

      »Und dann sind wir uns hier wieder begegnet!«

      »Ja, das sind wir! Und es war ein höchst dramatisches Zusammentreffen!«

      Judith lachte.

      »Siehst du, jetzt lachst du wieder! Ohne deine kleine Unpässlichkeit hätten wir uns mit Sicherheit nicht so schnell geküsst.«

      Sie sahen sich an. In ihren Blicken lag so viel Sympathie, Zuneigung und Liebe.

      »Wenn du noch nichts von Waldkogel gesehen hast, dann zeige ich dir meine Heimat.«

      »Ich nehme dich gern als Fremdenführer!«

      »Ich fühle mich geehrt. Dann komme ich abends zum Hotel und hole dich ab!«

      »Ich habe diese Woche frei und wollte einige Tage auf der Berghütte verbringen. Wie lange hast du Urlaub?«

      »Länger!« Alban zögerte. »Ja … Ich wollte dieses Mal länger bleiben. Doch ich kann den Urlaub nicht am Stück nehmen. Ich muss für einige Tage unterbrechen.«

      »Was sein muss, muss sein! Also, ich bin bis Ende nächster Woche hier!«

      Alban überlegte.

      »Ich könnte gleich morgen fahren und wäre am Mittwoch zurück. Ich habe vor meiner Abreise die genaue Stellungnahme zu einem Problem vor mir hergeschoben. Hier in der Ruhe der Berge wurde mir klar, dass ich das schnellstens regeln muss, damit ich den Kopf frei bekomme.«

      »›Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen‹, sagt man. Also bringe es schnell hinter dich!«

      »Richtig! Aber heute erledige ich nichts. Heute will ich nur bei dir sein!«

      Er griff nach ihrer Hand und führte sie zu seinen Lippen. Sie schaute ihn zärtlich an.

      »Ich will dich nicht von deinen Aufgaben abhalten. Du kommst ja wieder.«

      »Reden wir nicht davon! Sage mir lieber, was du zuerst gezeigt haben willst?«

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