Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 21

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

sofort fahren, Alban? Willst net erst wenigstens ein paar Stunden schlafen? So eine lange Autofahrt ist anstrengend. Wir möchten net, dass du am Steuer vor Müdigkeit einschlafen tust. Besonders nachts kann das schnell geschehen. Mir wird ganz schwer ums Herz, wenn ich mir vorstelle, wie du da gegen Norden braust in der Dunkelheit.«

      Alban ging auf seine Tante Lore zu. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.

      »Ich weiß um die Gefahr. Aber ich bin so hellwach, ich bin glockenwach, wie man sagt, als hätte ich ein Aufputschmittel genommen. Glaubst denn wirklich, ich könnte jetzt noch schlafen?«

      Seine Tante seufzte leise.

      »Kannst du mir etwas Leichtes zu essen machen und eine große Kanne Kaffee? Die Hälfte trinke ich gleich, die andere, die tust mir in eine Thermoskanne. Ich verspreche dir, dass ich alle einhundert Kilometer eine Pause mache.«

      »Komm, Adam, machen wir dem Buben was Gutes zu essen! Gehe schon mal vor, ich ziehe mir nur noch etwas anderes über, dann komme ich runter in die Küche.«

      »Danke!«, sagte Alban. »In der Zwischenzeit nehme ich eine Dusche und ziehe mich an.«

      Er verschwand im angrenzenden Badezimmer.

      Es dauerte nicht lange, dann saßen die drei in der großen Wohnküche

      des Grummer Hofes. Alban aß mit viel Appetit und trank den Kaffee dazu. Er erzählte zwischen den Bissen ausführlich von Judith, der er so schnell wie möglich sich erklären wollte.

      »Mei, des müsst ihr verstehen, dass ich net über die Sache mit der Alina mit ihr reden konnte. Immer erst eine Sache zu Ende bringen, bevor man eine Neue anfangen tut, des habt ihr mir beigebracht und vorgelebt.«

      »Bist dir denn wirklich ganz sicher, Alban? Ist die Judith des richtige Madl?«

      »Ja!«, antwortete er mit fester Stimme. »Da bin ich mir absolut sicher. Meine Überzeugung ist so fest wie die Berge rund um Waldkogel.«

      Er trank einen Schluck Kaffee.

      »Ich fahre jetzt heim in meine Wohnung, sammle ihre Geschenke ein und fahre zu Alina. Ich rede mit ihr und löse die Verlobung.«

      Er lächelte.

      »Dann werde ich hoffentlich einige Stunden schlafen können. Anschließend komme ich zurück. Ich treffe mich mit Judy oben auf der Berghütte. Ich rede mit ihr und mache ihr meinen Antrag.«

      »Der Himmel stehe dir bei, Bub!«

      »Das wird er, Tante Lore. Die Engel vom ›Engelssteig‹ sind auf meiner Seite, das ist ganz sicher.«

      Adam griff über den Tisch nach der Hand seiner Frau.

      »Lore, dann geben wir dem Buben auch unseren Segen für sein Vorhaben, meinst net?«

      »Doch, den geben wir ihm. Wenn er so davon überzeugt ist, dass die Engel ihn und diese Judith geführt haben, dass sie zusammenkommen.«

      Sie wiegte den Kopf.

      »Judith, das ist ein Name aus der Bibel. Wenn ich mich recht erinnere, war sie eine fromme und schöne Witwe. Dass deine Judith gottesfürchtig ist und auch schön, des hast ja gesagt. Hoffentlich passiert dir nix, dass sie bald Witwe wird.«

      »Tante, nun sei net abergläubig! Da hätten sich die Engel viel unnötige Arbeit gemacht, uns zusammenzubringen, um mich dann im Paradies auf sie warten zu lassen. Naa, naa! Ich werde das Paradies hier auf Erden mit ihr haben. Dazu wird es auf der Wiese hinter dem Haus ein Beet aus Vergissmeinnicht geben. Wenn ihr was für mich tun wollte, dann könnt ihr schon mal anfangen, des Areal vorzubereiten. Wenn ich zurück bin, fange ich gleich mit dem Bau von dem Hausboot an. Ich habe auf dem Weg hierher schon mal so in Gedanken die grobe Planung gemacht. Ich werde morgen dem Albert Weisgerber meine Liste faxen. Der kann dann schon mal damit beginnen, das Holz zu richten.«

      Alban griff über den Tisch und streichelte die Wange seiner Tante.

      »Freust dich denn gar net?«

      »Doch, Bub, ich freue mich! Ich freue mich sehr. So glücklich hast net ausgesehen, als du die Alina hast heiraten wollen. Ich wünsche dir alles, alles Gute und freue mich, wenn du des Madl auf den Hof bringst und uns vorstellen tust.«

      »Übermorgen! Übermorgen am Abend bringe ich sie her! Zweimal werdet ihr noch wach, dann ist der Judy-Tag!«, scherzte Alban in Abwandlung des Kinderreims.

      Er trank seinen Kaffee aus.

      »So, ihr beiden! Dann fahre ich!«

      Er stand auf und umarmte seine Tante und seinen Onkel.

      *

      Alban griff nach seiner Reisetasche und wollte zum Auto gehen, als von draußen ein Motorengeräusch hereindrang.

      »Himmelherrgottsakramemt! Sag bloß, des ist die Alina? Ich kenne das Geräusch ihres Autos! Des muss die Alina sein.«

      Vor Überraschung ließ Alban die Reisetasche fallen. Er wollte hinausstürzen.

      »Bub, ich bin der Bauer hier! Lass mich des machen! Hole dir einen Schnaps. Fahren musst heute Nacht dann nimmer. Des ist ja schon mal ein Vorteil.«

      Adam Grummer schaltete die Hängelampe über der Haustür ein. Er trat auf den Hof. Alban hatte sich nicht geirrt. Alina parkte und stieg aus.

      »Mei, im Dirndl!«, rief Adam erstaunt aus. »Was für ein ungewohnter Anblick! Dann komm herein!«

      »Guten Abend, Herr Grummer!«

      »Ja, ja, schon gut! Grüß Gott, Alina!«

      »Gefällt Ihnen mein Dirndl? Steht mir gut, wie? Ich wusste gar nicht, wie bequem so ein Kleidungsstück ist. Ich denke, ich werde noch ein richtiges Madl der Berge.«

      Adam Grummer schwieg zu dieser Ankündigung. Wortlos führte er Alina in die Küche.

      Alban und Alina sahen sich an.

      »Grüß Gott, Alban! Schau, da bin ich!« Sie drehte sich im Kreis. »Wie gefalle ich dir im Dirndl? Ich gefalle dir, nicht wahr? Du bist so überrascht, dass du wie angewurzelt dastehst und mich anstarrst. Willst du mich nicht umarmen?«

      Alina wollte auf ihn zueilen. Alban hielt abwehrend die Hände nach vorne. Sie blieb stehen.

      »Warum bist du hier?«, presste er heraus.

      »Weil ich dachte, wir könnten miteinander reden. Ich habe mir deine Vorschläge nie genau angehört. Das tut mir leid. Ich habe mich störrisch benommen. Alban, es tut mir so leid. Verzeihe mir! Sicher können wir auch in Waldkogel heiraten, wenn dir so viel daran liegt.«

      Alban schenkte sich das Schnapsglas voll und trank es in einem Zug aus. Er schenkte es sich noch einmal voll und trank es aus.

      Seine Tante und sein Onkel setzten sich nebeneinander auf die Eckbank hinter dem Küchentisch und warteten, was weiter geschehen würde. Spannung lag in der Luft. Alina nahm jetzt erst wahr, dass Albans Tante Lore auch im Raum war. Sie lächelte sie an und nickte ihr zu.

      Alban

Скачать книгу