Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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schenkte sich und Toni Kaffee nach. Sie gaben Milch dazu und rührten um. Sie waren still.

      »Was habt ihr auf einmal?«, fragte Judith verwundert.

      Toni räusperte sich.

      »Wir wundern uns!«

      »Wundern? Warum? Ich verstehe nur Bahnhof. Redet schon!«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Ich habe vergangene Woche Adam und Lore Grummer unten im Dorf getroffen. Sie haben mir ziemlich ihr Leid geklagt. Sie haben mich sogar gebeten, mit dem Alban zu reden. Er war einer meiner Schulkameraden, bis er nach Kirchwalden aufs Gymnasium ist.«

      »Toni, rede nicht drum herum! Ich ahne, dass etwas nicht stimmt.«

      »Ja mei, wie soll ich das sagen, Judy. Du schwebst auf Wolke Sieben – und ich will dich da nicht herunterholen.«

      »Toni, wir können Judy auch nicht in ihr Unglück rennen lassen. Sue würde mir dafür das Fell über die Ohren ziehen.«

      Judiths Hals fühlte sich trocken an. Sie trank den Kaffee aus. Anna schenkte ihr nach.

      »Also, ich sage es am besten so. Der Alban ist schon viele Jahre mit einem Madl zusammen, besser sage ich, mit einer jungen Frau. Sie wohnt in der Stadt, in der Alban arbeitet. Sie haben sich im letzten Jahr verlobt und planten ihre Hochzeit für den Herbst. Bei der Planung haben sie sich gestritten. Jetzt sei der Alban sehr bekümmert und würde nur auf dem Hof herumhängen. Mei, des konnte ich irgendwie verstehen. Ich hätte ein solches Madl schon längst in die Wüste geschickt, wenn des alles stimmt, wie sie der Adam und die Lore beschrieben haben. Aber der Alban scheint sehr an dem Madl zu hängen und leidet wie ein Stück Vieh. Ich hatte noch keine Zeit, den Alban zu besuchen. Ich hatte vor, den Alban diese Woche darauf anzusprechen, so ganz nebenbei. Ich wollte auf den Grummer Hof gehen und ihn auf ein Bier im Wirtshaus meiner Eltern einladen.«

      Judith wurde blass. Ihr Herz raste. Sie legte sich die Hand auf die Brust, als wollte sie es festhalten.

      »Du denkst, er hat mir etwas vorgemacht, Toni? Er machte mir schöne Augen, obwohl er noch mit der anderen Frau zusammen ist und diese sogar heiraten will, ist es so?«

      »Judith, das weiß ich nicht! Ich bin nur ein bisserl verwundert. Immerhin wollten die beiden nach dem Viehabtrieb heiraten. Es soll eigentlich schon alles beredet worden sein.«

      Anna schüttelte den Kopf.

      »Toni, Judith soll das selbst herausfinden! Vielleicht wäre es besser gewesen, wir hätten erst mal abgewartet. Vielleicht ist es doch ein anderer Alban.«

      »Schmarrn, Anna! Es gibt nur einen Alban Grummer, der Schiffe baut. Aber es ist mühsam, wenn wir uns jetzt in Spekulationen verlieren. Du musst selbst herausfinden, wie es bei ihm um die Liebe zu dir steht. Vielleicht war des Ganze nur ein harmloser Flirt, und du hast dir Hoffnungen gemacht, hast Liebe herausgehört, wo gar net so viel ist.«

      »Ich kann mich doch nicht so irren! Oder doch? Anna, Toni, in meinem Kopf dreht sich alles! Ich glaube, mir wird übel!«

      »Da hilft ein doppelter Obstler, ein selbstgebrannter Schnaps vom Alois.«

      Schnell schenkte Toni Judith in einen Wasserglas einen großen Obstler ein.

      »Runter! Den trinkst jetzt ganz aus!«

      Gehorsam setzte Judith das Glas an die Lippen. Sie nippte daran.

      »Das Zeug brennt ja wie Feuer!«

      »Weißt net? Feuer muss man immer mit Feuer bekämpfen. Austrinken!«, befahl ihr Toni und achtete, dass sie austrank.

      »Oh Gott, der weckt Tote auf!«, stöhnte Judith.

      »Fühlst dich besser?«

      »Übel ist mir nicht mehr! Durcheinander bin ich noch immer. Ich weiß nicht, was mit meinen Gefühlen los ist. Mein Herz sagt: Ja – Nein – Ja – Nein! Immer geht es mit meinen Gefühlen hin und her wie bei einem Uhrenpendel.«

      »Dann wartest am besten, bis er wiederkommt, Judith. Dann gehst mit ihm hinter die Berghütte. Dort seid ihr alleine, und du kannst dich mit ihm aussprechen.«

      Judith seufzte tief.

      »Ich bin wirklich von meiner Wolke Sieben gestürzt.«

      Toni lächelte sie an.

      »Vielleicht ist alles halb so schlimm, und ein Fallschirm sorgt doch noch für einen sanften Fall. Oder du hängst in einem Paragleiter und wirst wieder hinauf auf die Wolke getragen. Mei, Judith, jetzt mach dich net verrückt.«

      »Ich weiß, ich weiß! Trotzdem kann ich mich nicht beruhigen! Und hier herumsitzen und warten, bis der Bursche kommt oder vielleicht nicht mehr kommt, das kann ich auch nicht.«

      »Was willst du jetzt machen?«

      Judith zuckte mit den Schultern. Anna und Toni sahen, dass ihre Augen feucht wurden. Sie putzte sich die Nase. Sie stand auf und ging in ihre Kammer.

      »Mei, Anna, des Madl tut mir leid! Ich verstehe die Sach’ net ganz. Auf der einen Seite halte ich den Alban für einen anständigen Burschen. Auf der anderen Seite hätte seine Tante bestimmt meiner Mutter erzählt, wenn Alban die Verlobung gelöst hätte.«

      »Toni, mache dir nicht so viele Gedanken! Es wird sich alles aufklären.«

      Sie lächelte ihn an.

      »Jetzt tust mir einen Gefallen und hängst das Bild auf, das dir die Sue geschickt hat.«

      »Wo soll ich es hinhängen?«

      »Hänge es ins Schlafzimmer! Und inzwischen schaue ich nach Judith!«

      Während Toni das Bild aufhing, kam ihm die Idee, was er Anna zum Geburtstag schenken könnte. Er würde ihr einen Stich mit der Ansicht des Hamburger Bahnhofs schenken. Das könnte Anna dann an die Wand im Schlafzimmer daneben hängen. In Hamburg war die Anna in den Zug gestiegen, in dem Toni schon saß. Und in Frankfurt hatte das Schicksal ihr Leben in die Hand genommen, um sie auf die Berghütte zu führen.

      *

      Alban hatte lange geschlafen. Er fuhr, nachdem er etwas gegessen hatte, mit dem Auto nach Kirchwalden. Er suchte nach einem besonderen Geschenk für Judith. Das war nicht einfach. Ringe wollte er mit ihr zusammen kaufen gehen. Außerdem hatten ihm seine Tante und sein Onkel vorgeschlagen, dass er die Ringe seiner Eltern nehmen könnte. Er konnte sich auch nicht entschließen, ein Schmuckstück zu kaufen, er hatte Alina Schmuckstücke geschenkt. Außerdem kannte er Judiths Geschmack nicht. Trug sie lieber Goldschmuck oder Silberschmuck? Unschlüssig wanderte er in Kirchwalden umher. Er setzte sich schließlich in das Eiscafé und dachte nach.

      Nach einer Weile hatte er eine Idee. Dazu benötigte er zwar auch etwas Hilfe, denn er musste etwas über Judith erfahren. Doch dieses Problem löste er auf geschickte Weise. Er telefonierte herum, dann wusste er etwas, was Judy ihm gleich beim ersten Zusammentreffen nicht hatte sagen wollen.

      Frohen Sinnes klapperte Alban die Fachgeschäfte in Kirchwalden ab, zum Glück gab es davon nicht viele. Endlich im letzten Laden fand er etwas, was genau

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