Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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an was ich denken muss, Alina? Wenn ich dich so im Dirndl da stehen sehe, erinnere ich mich an unser Gespräch während des Mittagessens bei deinen Eltern.« Alban seufzte hörbar, sprach dann weiter. »Ich denke, dass du perfekt angezogen bist für deinen Büßergang. Als König Heinrich von Speyer nach Canossa zum Papst ging, um von dem Bann erlöst zu werden, den Papst Gregor über ihn verhängt hatte, da trug er ein Büßerhemd. Du hast dir ein Dirndl angezogen. Doch die Verkleidung hilft dir auch nicht mehr.«

      Alban holte Luft.

      »Es ist vorbei mit uns! Es ist aus und vorbei! Hiermit löse ich unter Zeugen mein Versprechen, dich zu ehelichen. Ich löse unsere Verlobung. Ich wollte gerade losfahren. Dort steht meine Reisetasche. Du hast mir den Weg erspart, Alina. Deine Geschenke bringe ich nach meinem Urlaub zu deinen Eltern. Was ich dir geschenkt habe, das kannst du behalten oder es in der Mülltonne entsorgen. Ich will sie nicht zurück.«

      Alban griff in die Hosentasche und legte seinen Verlobungsring auf den Tisch. Er hatte ihn am Nachmittag im Wald vom Finger gestreift.

      Es war ganz still in der großen Wohnküche des Grummer Hofes. Außer dem regelmäßigen Ticken der Uhr war nichts zu hören. Alina starrte Alban an. Sie ging einige unsichere Schritte auf den Tisch zu und hielt sich fest.

      »Das kannst du nicht so meinen! Ich habe dir doch gesagt, dass ich einverstanden bin. Jetzt sind doch alle Missverständnisse zwischen uns beseitigt.«

      »Das waren keine Missverständnisse, Alina. Das waren Missklänge. Das waren solche Misstöne, dass sie mich aufgerüttelt haben. Ich habe viel Zeit gehabt, über dich und uns nachzudenken. Es ist gut, so wie es gekommen ist. Wir passen nicht zusammen!«

      »Doch, wir harmonieren gut! Wir kennen uns gut, sind viele Jahre zusammen. Zu unserem Glück fehlen uns nur der Trauschein und Kinder. Du wolltest doch immer Kinder haben, bald wolltest du Kinder haben. Ich bin auch bereit zurückzustecken. Ich kann auch nur Hausfrau und Mutter sein, wenn du es so willst.«

      »Alina, du bettelst schon! Hast du nicht mehr Selbstachtung? Ist dir wirklich nicht klar, welche lächerliche Figur du im Augenblick abgibst?«

      »Ich verstehe, dass das auf dich alles verwirrend sein muss. Du musst mir glauben. Ich habe dich nur nicht früher angerufen oder bin gekommen, weil ich viel nachgedacht habe – über mich und dich. Jetzt ist alles klar. Ich sehe ein, dass die Schuld bei mir liegt. Jemanden zu lieben, heißt doch auch zu verzeihen oder? Bitte, lass uns weiter zusammen sein. Wir können die Hochzeit gern verschieben. Du wirst sehen, ich habe mich geändert. Wir heiraten, wenn du dir sicher bist, dass ich mich wirklich geändert habe. Alban, ich liebe dich!«

      »Du hörst dich gut an! Allein mir fehlt der Glaube! Alina, ich kenne dich. Ich weiß, dass du überzeugt bist von dem, was du sagst. Aber du belügst dich selbst. Und deshalb belügst du auch mich. Es ist nur ein gut ausgedachtes Theater. Alina, es ist vorbei!«

      »Alban, ich werde alles tun, dir eine gute Frau zu sein. Sieh mal, ich habe mir am Marktplatz ein Dirndl gekauft.«

      »So, heute Nacht?«

      »Nein, schon gestern Abend! Wir sind im Hotel ›Zum Ochsen‹. Meine Eltern sind auch in Waldkogel. Aber wir sind mit verschiedenen Autos hier. Sie wollen morgen Abend wieder heimfahren. Ich wollte erst morgen zu dir kommen. Doch ich konnte nicht schlafen. Ich habe dich so vermisst! Hast du mich nicht vermisst?«

      »Nein! Ich habe dich nicht vermisst! Für mich bist du Schnee von gestern!«

      »Das ist jetzt sehr verletzend, Alban. Aber ich kann verstehen, dass du wütend bist.«

      »Himmelkreuzundwolkenbruch!

      Begreife es endlich, Alina! Ich habe es dir gesagt! Es ist aus zwischen uns! Ich will dich nicht mehr. Du bist nicht länger meine Verlobte.«

      Alina sah, dass sie so nicht weiterkam. Sie überlegte kurz.

      »Gut, nehmen wir an, unsere Verlobung ist gelöst, rein theoretisch. Das bedeutet doch nicht, dass wir nicht zusammen sein können. Wir fangen einfach noch einmal von vorne an. Was war, ist vergessen – aus – vorbei – Schlussstrich! Wir waren ja auch eine lange Zeit glücklich ohne Verlobungsring. Ich muss mit dir nicht verlobt sein.«

      Alban rieb sich das Kinn. Das ist ganz Alina, wie sie leibt und lebt, dachte er. Sie will immer ihren Kopf durchsetzen. Geht es nicht so, dann versucht sie es eben anders.

      »Ich will nicht, Alina. Nein! Nein! Nein! Du musst einsehen, dass es vorbei ist.«

      »Liebster Alban! Lass es doch nicht so enden. Es war doch immer so schön mit uns. Denke an die herrlichen Nächte.«

      Alban stöhnte auf. Er ging einige Schritte auf und ab.

      »Dann muss ich es dir sagen. Es fällt mir nicht leicht. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen. Aber du lässt mir keine andere Wahl.«

      Seine Tante und sein Onkel ahnten, was Albin Alina sagen wollte.

      »Mei, Bub, sage es ihr! Damit dieses unwürdige Affentheater ein Ende hat!«, rief sein Onkel. »Wir sind müde und wollen noch zwei Stunden schlafen, die Nacht ist schon fast um.«

      »Ich bin noch am Überlegen, ob es etwas bringt, Onkel Adam. Vielleicht denkt sie, es ist von mir nur erfunden.«

      »Gut, dann sage ich es ihr! Damit will ich dir net vorgreifen, Alban, Aber eine weitere Diskussion wird dadurch hoffentlich im Keim erstickt.«

      »Was immer es ist, ich will es von Alban hören!«, rief Alina laut, und ihre Stimme überschlug sich fast.

      Jetzt verlor Alban die Geduld.

      »So, jetzt reicht mir des scheinheilige Getue von dir. Hast deinen Auftritt gehabt! Jetzt kommt der letzte Akt, und danach gehst du. Dort ist die Tür.«

      Er atmete tief durch.

      »›Andere Mütter haben auch schöne Töchter‹, Alina. Während ich auf ein Lebenszeichen von dir gewartet habe, habe ich ein anderes Madl kennen gelernt. Jetzt bin ich mit ihr zusammen. So, jetzt weißt du es! Dort ist die Tür. Bis zum Hotel ist es net weit. Den Weg kennst du ja! Grüße mir deine Eltern!«

      Alina wurde zuerst blass wie eine frischgekalkte Wand, dann rot vor Zorn. Sie riss den Verlobungsring vom Finger und warf ihn wütend auf den Fußboden, wo er wie ein Ball einige Male auf und ab sprang, bevor er unter den Küchenschrank rollte und dort liegenblieb. Sie drehte sich um und rannte laut schluchzend hinaus.

      Alban ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er stützte das Gesicht in die Hände. Draußen auf dem Hof heulte der Motor auf. Alina schoss mit einer viel zu hohen Motordrehzahl vom Hof.

      »Es ist vorbei, Bub!«, sagte Adam Grummer und legte Alban tröstend die Hand auf die Schulter.

      Alban hob den Kopf.

      »Ja, es ist vorbei. Das war Alina, wie sie leibt und lebt! Was muss ich für ein Idiot gewesen sein! Wie habe ich es so lange Jahre mit ihr ausgehalten?«

      »Mei, Bub, du hast eben Erfahrung gesammelt. Vorbei ist vorbei! Jetzt gehen wir alle schlafen.«

      »Ja, ich bin auch etwas mitgenommen! Möchte mich nur noch hinlegen und alle Viere von mir strecken. Ich bin völlig fertig!«

      »Komm,

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