Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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wir in der Dorfmitte an! Da gibt es die herrliche Barockkirche.«

      »Sie hat wunderschöne Glocken. Ich höre gern, wenn sie läuten.«

      »Ja, sie haben einen herrlichen Klang. Freut mich, wenn dir der Klang gefällt. Die Orgel ist auch sehr alt. Die musst du dir anhören.«

      »Sehr gern, ich liebe Orgelmusik. Eigentlich wollte ich heute Morgen zum Gottesdienst, aber ich habe verschlafen!«

      Alban lächelte still. Er sah sehr glücklich aus.

      »Einen Cent für deine Gedanken!«

      »Ich dachte gerade, dass ich daheim erzählen muss, dass ich jemanden getroffen habe, dem die Kirche gefällt.«

      »Warum?«

      »Nun, weil in Waldkogel zur Zeit etwas getratscht wird. Es geht da eine Geschichte von Mund zu Mund, die die Waldkogeler fast beleidigt. Sie sind nämlich alle sehr stolz auf ihre Kirche.«

      »Das können Sie auch! Willst du mir die Geschichte erzählen? Ich habe nichts gegen ein wenig Tratsch. Außerdem lerne ich den Ort dann noch besser kennen.«

      »Gut! Also höre! Ein Bursche, Namen nenne ich aber nicht«, erklärte Alban.

      Judith nickte verständnisvoll.

      »Also, der Bursche war mit einem Madl verlobt, die nicht aus Waldkogel war. Es stand die Hochzeit an und es musste geklärt werden, wo diese gefeiert werden soll. Der Bursche schlug vor, die standesamtliche Trauung sollte am Wohnort des Madls stattfinden, später würde man in der schönen Barockkirche von Waldkogel heiraten. Doch das Madl wollte nicht im Heimatort des Burschen zur Kirche gehen. Das war ihr zu ländlich, zu schlicht, zu spießig. Sie weigerte sich. Die beiden redeten nicht mehr miteinander. Schließlich kam es zum Bruch, und sie trennten sich.«

      »Sie muss eine richtige Närrin gewesen sein! Der Bursche soll froh sein, dass er sie los ist. Das kannst du ihm von mir sagen, auch wenn ich ihn und das Madl nicht kenne. Was gibt es Romantischeres als eine ländliche Trauung? Mit der Kutsche in die Kirche fahren, ihr folgen die Hochzeitsgäste und eine Blaskapelle. Dann all die alten traditionellen Bräuche, das Baumstammsägen nach der Trauung und was es sonst noch für lustige Bräuche gibt! Da kennst du dich bestimmt besser aus.«

      »Ich werde es dem Burschen sagen. Er wird sich sehr freuen.«

      Alban schenkte Saft ein. Sie tranken.

      »Wenn du nicht gerade Urlaub machst, was machst du dann, Alban?«

      »Bitte lache nicht. Ich arbeite auf einer Werft in der Planung und baue Schiffe. Ich bin Ingenieur für Schiffbau!«

      »Ich gebe zu, das ist ein ungewöhnlicher Beruf für jemanden aus den Bergen. Aber es gibt hier einen Bergsee. Dort hast du als Kind bestimmt gespielt und Flöße gebaut.«

      Albans Augen strahlten.

      »Ja, das habe ich! Ich hatte eine ganze Flotte. Es gibt Bilder davon. Ich werde sie heraussuchen, wenn es dich interessiert.«

      »Absolut!«

      »Das freut mich! Weißt du, als junger Bub nannten sie mich Alf, nach dem Außerirdischen, weil ich diesen Beruf ergreife wollte. Das war damals bestimmt noch exotischer als heute. Buben wollten Fremdenführer, Bergsteiger werden, zur Bergwacht gehen, im Winter als Skilehrer arbeiten oder einfach nur Bauer werden. Sie bildeten mit vierzehn und fünfzehn Jahren ihre ersten Seilschaften und kletterten auf den ›Engelssteig‹. Ich schloss mich ihnen damals nie an. Ich war am Bergsee oder hockte über Büchern, in denen es um Schiffe ging.«

      Sie lächelte ihn an.

      »Alban, ich will dir jetzt auch etwas erzählen, was ich noch niemandem erzählt habe. Kennst du den amerikanischen Film ›Hausboot‹ mit Sophia Loren?«

      »Sicher!«

      »Also, dann höre zu! Ich habe mich in das Boot verliebt. Ich träume davon, dass ich es mir irgendwann im Leben nachbauen lassen könnte. Auch wenn ich nicht am Wasser wohnen würde, will ich es haben! Dann würde ich im Garten feinen Kies aufschütten lassen und es darauf stellen als maritimes Gartenhaus. Oder ich pflanze ein riesiges Beet mit lauter blauen Blumen. Dabei dachte ich an ein Meer von Vergissmeinnicht.«

      Judith las in Albans Augen, dass er ihren Traum verstand. Er lachte sie nicht aus.

      » Das ist eine wunderbare Idee. Ich kann es mir sehr gut vorstellen. Es wird sehr schön aussehen, das weiße Hausboot inmitten einem Beet aus lauter Vergissmeinnicht. Es würde noch schöner aussehen, als läge es im Wasser. Der Bootssteg müsste dann über das Blumenbeet zum Rasen führen. Die Blumen stellen das Wasser dar.«

      »Genauso habe ich es mir vorgestellt, Alban!«

      »Ich werde dir die Pläne zeichnen! Ich habe daheim in meiner Wohnung den Film auf Video.«

      »Oh, Alban! Kannst du ihn mitbringen?«

      »Das mache ich gerne! Ich stehe ja immer noch in der Kreide bei dir wegen deines Absatzes. Den Gutschein hast du ja nicht eingelöst.«

      »Die Schuhe sind repariert. Damit wäre es unehrlich, wenn ich den Gutschein annehmen würde. Ich denke, man sollte immer ehrlich sein.«

      »Sicher sollte man ehrlich sein! Bist du noch hungrig?«

      »Nein! Danke, es war mehr als köstlich!«

      Alban packte den Rest des Proviants ein. Jetzt war der Platz zwischen ihnen frei. Er rückte dichter an sie heran. Er legte seine Arm um sie. Er wollte sie küssen, sie wich aus.

      »Habe ich etwas falsch gemacht?«

      »Nein, Alban!«

      Sie streichelte ihm die Wange.

      »Wir wollen ehrlich sein! Es hat uns vorhin einfach überwältigt, und es war wunderbar. Es war das, was ich wollte. Du hast mir bereits im ersten Augenblick gefallen, in Kirchwalden. Wow, was für ein Mann!, dachte ich.«

      »Bursche, sagt man in den Bergen!«

      »Gut, also was für ein Bursche, dachte ich. Dann fragte ich mich, ob dein Herz frei ist. Ich will kein Abenteuer, keinen Urlaubsflirt.«

      »Judith! Es war bei mir Liebe auf den ersten Blick! Ich dachte den ganzen Tag darüber nach, ob du noch zu haben bist. Deshalb wollte ich zur Berghütte. Ich wollte es herausfinden. Ich war sogar bereit, Anna oder Toni zum Spionieren zu bringen.«

      »Alban, ich bin frei! Ich hatte in der Vergangenheit Beziehungen. Aber nie habe ich während den Küssen das empfunden, was ich bei dir gefühlt habe.«

      »Ich habe gespürt, dass dein Herz frei ist. Es hat auf mich gewartet. Und mein Herz ist auch frei, das heißt, jetzt ist es nicht mehr frei. Jetzt wohnt die Liebe zu dir darin. Die Liebe hat mächtig in die Trickkiste gegriffen, damit wir uns so schnell nahe kommen konnten.«

      »Ja, so ist es wohl. Als du plötzlich vor mir, neben mir standest, schwanden mir vor lauter Glück die Sinne.«

      »Das ist Liebe!«

      »Ja, Alban, das ist Liebe!«

      Sie

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