Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Das hatte sie erwartet.«

      »Sicher hatte sie das! Doch wir sagten ihr, sie müsse sich mit Alban einigen.«

      »Sie hat es in ihrem Sinn ausgelegt! Ich weiß.«

      Elvira schenkte Limonade ein. Es war ein heißer Tag. Sie tranken.

      »Dann sollten wir ihr sagen, dass wir auf Albans Seite sind und sie nicht auf uns zählen kann. Vielleicht bringt sie das zum Nachdenken.«

      Elvira lächelte ihren Mann an.

      »Wie heißt es? Dein Wunsch in Gottes Gehörgang!«

      Alina kam in den Garten. Sie setzte sich zu den Eltern.

      »Du hast telefoniert? Mit wem hast du geredet?«, fragte sie ihre Mutter.

      »Eine Freundin hat angerufen. Sie hat mich eingeladen. Ihr Bruder gibt ein Fest.«

      »Ach, so! Wir hatten die Hoffnung, dass du mit Alban telefoniert hast«, bemerkte ihr Vater.

      »Nein, das habe ich nicht!«

      »Das solltest du aber! Wenn ich an seiner Stelle wäre, würden deine Chancen bei mir sinken.«

      »Seine Chancen sinken auch!« Alina schrie es fast heraus.

      »So? Und wie sollen wir das verstehen?«, fragte ihr Vater.

      »Traditionell ist es doch so, dass die Eltern der Braut die Hochzeit ausrichten. So war es jedenfalls früher einmal. Also wurde am Wohnort der Braut gefeiert. Er hält doch so viel auf Tradition, dann soll er sich unterordnen!«

      »Du verdrehst die Tatsachen, Alina!«

      »Ich? Ich soll Tatsachen verdrehen? Wie kannst du nur so etwas sagen, Vater!«

      »Ja, du siehst die Dinge nur in einem dir angenehmen Licht. Auch wenn es früher so war, dass die Eltern der Braut die Hochzeit ausrichteten, so war damit nicht automatisch festgelegt, dass die Hochzeit am Wohnort der Braut stattfand.«

      »Dein Vater hat Recht! Außerdem findet die Hochzeit doch hier statt. Nach dem Gesetz ist die standesamtliche Trauung die maßgebende Zeremonie. Sie findet hier statt und danach feiern wir. Was ist dabei, wenn du eine Woche darauf mit Alban in Waldkogel in die Kirche gehst?«

      Alinas Augen verengten sich. Sie schaute zwischen ihren Eltern hin und her. »Jetzt wird mir einiges klar! Ihr seid auf Albans Seite!«

      »Ja, das sind wir! Das hast du klar erkannt.«

      »Wie könnt ihr mir so in den Rücken fallen? Dann habt ihr ihm noch Mut gemacht, wie?«, schrie Alina.

      »Nein, das haben wir nicht, du ziehst einen falschen Schluss. Ich sage dir etwas, Alina. Ich und deine Mutter haben lange über dich gesprochen, fast jeden Abend in diesen vergangenen Tagen. Du benimmst dich kindisch. Wir schämen uns für dich. Alban ist so ein wunderbarer Mann und Mensch! Du solltest dich glücklich schätzen.«

      Lothar Fischer schaute seiner Tochter in die Augen. »Alina, deine Mutter und ich wollen dich warnen. Du spielst mit dem Feuer. Wenn du ihn behalten willst, dann solltest du handeln und zwar schnell!«

      »Vater, damit meinst du doch, ich soll zu Kreuze kriechen. Nein, das werde ich nicht tun! Niemals! Ich weiß, dass Alban sehr religiös ist. Aber Kirche ist Kirche und damit Schluss.«

      Alinas Eltern schauten sich an.

      »Gut, Alina! Das ist dein Standpunkt. Den hast du ganz alleine zu verantworten. Wir haben mit dir geredet. Es ist dein Verlobter, deine Hochzeit, dein Leben. Wir möchten nichts mehr davon hören. Wenn er dir den Laufpass gibt, dann komme nicht zu uns und jammere wie ein Kleinkind. In meinen und in den Augen deiner Mutter bist du für eine Ehe zu unreif. Unser letzter Rat an dich ist, vielleicht solltet ihr mit der Hochzeit noch warten.«

      Alina wurde blass. An die Möglichkeit, dass Alban sich von ihr abwenden könnte, hatte sie bisher nicht gedacht. Sie fühlte sich seiner ganz sicher. Sie dachte kurz nach.

      »Ach, auf diese Angstspielchen falle ich nicht herein. Ich bekomme ihn schon dorthin, wo ich ihn haben will. Das war immer so, und so wird es auch in diesem Fall sein. Alban ist eben unter der Oberfläche ein sturer Bauer, das gewöhne ich ihm schon ab. Er muss sich dringend gefühlsmäßig von Waldkogel lösen. Er muss neue Bindungen eingehen, mit meiner Heimat. Wir werden hier leben und nicht in diesem Bergdorf Waldkogel. Außerdem halte ich sein ganzes Getue für ziemlich überzogen. Er redet immer von Heimat. Warum ist er dann nicht dort geblieben und ist Landwirt geworden?«

      Elviras Mutter unternahm einen letzten Versuch. »Fahre zu ihm! Überrasche ihn! Höre dir alles in Ruhe an, schaue dir die Kirche an. Lass dir alles von ihm erklären, wie er es sich gedacht hat. Aber gehe nicht gleich auf Opposition. Bleibe ruhig. Dann denkst du noch einmal in Ruhe darüber nach und ihr redet. Lege ihm – falls du immer noch dagegen bist – ganz ruhig deine Einwände dar. Wir können auch alle deine Freunde eine Woche später zur Feier nach Waldkogel einladen. In Waldkogel gibt es ein großes Hotel, ›Zum Ochsen‹ heißt es. Ich habe mich im Internet informiert. Alina, du bist unser einziges Kind. Wir reisen mit allen Gästen an. Wir mieten einen ganzen Flur in dem Hotel.«

      Alina ging auf den Vorschlag ihrer Eltern nicht ein. Stattdessen beharrte sie:

      »Nein, ich fahre keinesfalls nach Waldkogel! Dann beginnt das Tauziehen von vorne. Das ist unnötig! Ich warte ab. Seine Tante und sein Onkel reden ihm vielleicht gut zu. Er kann ja nicht ewig Urlaub machen. Wenn er nicht anruft, dann sehen wir uns, wenn er wieder hier ist. Vielleicht ist diese Funkstille auch ganz gut. Dann erlebt und fühlt er, wie es ohne mich ist.«

      Ihre Eltern warfen sich Blicke zu.

      »Alina, wir hoffen für dich, dass sich alles regelt«, sagt Lothar leise.

      Die Eltern wussten nicht mehr, was sie sagen sollten. Es entstand eine peinliche Stille am Tisch. Alina trank ihren Saft aus. Sie stand auf.

      »Ich nehme jetzt ein schönes Bad und mache mich hübsch für heute Abend. Ich bin froh, unter Menschen zu kommen. Glaubt ihr vielleicht, ich bin glücklich mit der Situation? Wenn ihr das denkt, dann irrt ihr euch gewaltig.«

      Alina stand auf und lief ins Haus.

      Ihre Eltern seufzten tief. Es bedurfte keiner Worte. Sie waren sich einig, dass ihre Tochter ihr Lebensglück aufs Spiel setzte.

      *

      Alban wanderte quer über die Wiesen hinter dem Grummer Hof, durch den sich anschließenden Wald, wie er es als Kind so gerne getan hatte. Schöne Erinnerungen stiegen in ihm auf. Es war ursprünglich seine Absicht gewesen, Alina das Revier seiner Kindheit zu zeigen. Plötzlich erkannte er, dass es eine unnötige Bemühung gewesen wäre. Alina war nicht fähig, seine tiefen inneren Gefühle zu verstehen, die er für seine Heimat und die Tradition empfand.

      Er ging weiter. Seine Enttäuschung über Alinas Verhalten wich langsam einer neuen Erkenntnis. Alina würde nie mit ihm die Freude über diese Landschaft teilen können. Mit ihr wäre es unmöglich, einfach nur am Berghang zu sitzen und zu warten, bis die Sonne ganz hinter den Bergen versank. Das wäre Alina zu langweilig, weil sie kein Empfinden dafür aufbringen konnte. Die Schönheit der Natur berührte ihr Herz wenig, das erkannte Alban. Alina hatte sich zwar für seine Arbeit interessiert, und durch ihre Tätigkeit bei den Messen hatten sie

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