Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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bediene dich!«

      Markus bedankte sich. Er schenkte sich gleich zwei Schnapsgläser hintereinander voll und trank aus.

      Toni kam.

      »So, hier bin ich! Ich habe aber nicht lange Zeit. Aber im Augenblick haben alle etwas zu essen und zu trinken, da kann ich mich dir einen Augenblick widmen. Also, was hast du auf dem Herzen?«

      Markus schaute Toni in die Augen.

      »Toni, ich habe Tina gesehen!« Markus zögerte einen Augenblick. Dann sagte er leise und voller Zärtlichkeit. »Toni, ich glaube, ich habe mich in die schlafende Schönheit verliebt.«

      Toni schmunzelte.

      »Was du net sagst?«

      »Doch, Toni! Ich kam an der Stelle vorbei und habe sie betrachtet. Dann schlug mein Herz schneller. Jetzt kannst du über mich lachen. Es ist mir gleich! In diesem Fall gehe ich das Risiko ein, mich zum Gespött zu machen. Ich kam mir vor wie der Prinz aus dem Märchen der Gebrüder Grimm, im Märchen vom Schneewittchen und den sieben Zwergen.«

      »Dann musst du sie nur noch küssen!«, grinste Toni.

      »Toni! Höre auf zu spotten. Ich werde sie schon noch küssen. Aber jetzt geht es um etwas anderes. Tina hat im Schlaf geredet. Sie muss einen Albtraum gehabt haben. Es war schrecklich. Sie hat im Schlaf geweint.«

      »Was du nicht sagst? Des ist wirklich schlimm.«

      Toni rieb sich das Kinn. Er stand auf und holte sich auch ein Glas. Er schenkte noch einmal ein. Sie tranken.

      »Erzähle, was hat Tina gesagt?«

      »Irgendetwas von einem Hof, einem Haus, von dem sie vertrieben wird. Sie sagte mehrmals: ›Ich will nicht gehen!‹, ›Ich will hierbleiben!‹, ›Es ist doch meine Heimat!‹. Und dann weinte sie wie ein Kind und stieß dabei hervor, ›Das könnt ihr doch nicht tun!‹, ›Tut mir das nicht an!‹. So ging das eine ganze Weile. Kannst du dir darauf einen Reim machen?«

      Toni schenkte noch einmal von Alois’ Selbstgebranntem ein.

      »Ja, das kann ich! Ich weiß, dass Tina Ärger mit den Eltern hat, Näheres hat sie nicht erzählt. Es muss daheim etwas vorgefallen sein, was sie schwer getroffen hat. Das ist meine Vermutung. Nach dem, was du mir erzählst, könnte es mit dem Gerstmair Hof zusammenhängen. Aber das ist nur eine Vermutung.«

      »Kannst du das nicht herausfinden, Toni?«, fragte Markus.

      »Des ist net so einfach!«

      Toni dachte einen Augenblick nach. Dann erzählte er Markus von Tinas Bitte, niemandem zu sagen, dass sie auf der Berghütte Quartier genommen hat. Vor allem sollte er nicht ihre Eltern informieren, wenn diese anrufen sollten.

      »Ich habe Tina mein Wort gegeben, Markus!«

      »Das verstehe ich. Aber du kennst die Nachbarn vom Gerstmair Hof. Vielleicht wissen sie etwas, haben einen Streit gehört. Toni, es ist wichtig für mich. Im Märchen gibt es die böse Stiefmutter mit dem vergifteten Apfel. In der Wirklichkeit vergiftet im übertragenen Sinn jemand Tinas Leben. Solche Albträume kommen nicht von ungefähr. Vor allem hat Tina ja dir gegenüber Andeutungen gemacht. Toni, wenn wir Eins und Eins zusammenzählen, dann kommt Zwei dabei heraus. Also, bitte! Überlege, was zu tun ist. Es wird doch immer viel geredet in einem Dorf. Kennst du niemanden, den du fragen kannst? Wissen deine Eltern etwas? Am Stammtisch wird doch auch immer viel geredet.«

      Toni rief Anna und Alois heran. Er berichtete kurz, was Markus ihm erzählt hatte.

      »Tina muss irgendetwas tief getroffen haben, Toni. Ich werde deine Mutter anrufen! Ich habe Tina nichts versprochen«, sagte Anna.

      Toni reichte Anna das Handy. Anna ging in die Küche der Berghütte und redete dort mit ihrer Schwiegermutter, Meta Baumberger. Anna wusste, dass Tonis und Tinas Mütter befreundet waren. Es war ein kurzes Gespräch.

      »Und was ist, Anna? Was hat meine Mutter gesagt? Weiß sie etwas?«, fragte Toni, als Anna wiederkam.

      »Nix Genaues! Nur Gerüchte sind es. Jedenfalls hat die Helene Träutlein heute Morgen schon ganz früh bei deiner Mutter angerufen, Toni. Sie wollte auch schon Meta ausfragen. Sicherlich hat die Träutlein das im Auftrag vom Pfarrer Zandler gemacht.«

      Markus runzelte die Stirn. Anna sah es und sagte: »Weißt, Markus, unser guter Pfarrer benutzt oft seine Haushälterin, um Vorkommnisse zu erfahren, die ihm keiner direkt erzählt. Toni, die Träutlein erzählte deiner Mutter im Vertrauen, dass unser guter Pfarrer zufällig in der Nacht aufgewacht ist. Von seinem Schlafzimmerfenster aus hat er gesehen, wie eine Gestalt auf den Friedhof gegangen ist. Es war die Tina. Sie zündete am Familiengrab der Gerstmair das ewige Licht an und blieb sehr lange. Einen Rucksack habe das Madl auch dabei gehabt. Pfarrer Zandler kam des seltsam vor. Deshalb hat er Erkundigungen einziehen lassen.«

      »Mei, wenn die Tina mitten in der Nacht das Grab ihrer Großeltern besucht hat, dann hat des Madl wirklich Kummer. Am Ende geht es doch um den Hof. Des passt irgendwie alles zusammen, wenn man die Informationen wie ein Puzzle zusammensetzt, auch wenn noch viele Teile fehlen«, murmelte Toni betroffen.

      Ein Gast auf der Terrasse der Berghütte rief nach Toni.

      »Bleib sitzen, ich gehe«, mischte sich Alois ein.

      Toni überlegte einen Augenblick. Dann griff er zum Handy und rief den Bürgermeister Fritz Fellbacher an.

      »Hallo, Fellbacher, hier ist Toni! Grüß dich!«

      »Grüß Gott, Toni! Was gibt’s? Du klingst so aufgeregt.«

      »Fellbacher, ich brauch eine diskrete Information, wirklich diskret.«

      »Jetzt machst mich neugierig! Aber wenn es um das Wohl meiner Waldkogler geht, dann bin ich immer diskret. Um was geht es?«

      »Weißt du, wie es um den Gerstmair Hof steht?«

      »Wie meinst des jetzt? Wie soll es um ihn stehen?«

      »Stell dich net dümmer, als du bist, Bürgermeister. Hat der Gerstmair Schulden? Hast etwas gehört, dass er den Hof verkaufen will, vielleicht sogar verkaufen muss?«

      »Wie kommst du darauf, Toni?«

      »Weil es die Spatzen von den Dächern pfeifen, beziehungsweise die Kunde schon bis zu den Berggipfeln vorgedrungen ist.«

      »Ja, ganz im Vertrauen, Toni! Da scheint etwas im Gang zu sein. Was genau, das wusste ich bis jetzt nicht. Aber jetzt kann ich mir aber einen Reim darauf machen. Der Franz hat sich schon vor Wochen einen Auszug aus dem Grundbuch geholt und beglaubigen lassen. Damals sagte er, er wollte ein neues Testament machen, wo alles genau drin steht, damit für die Tina später alles geregelt ist. Ein bissel merkwürdig ist mir des schon vorgekommen. Aber ich habe mir dann nix weiter dabei gedacht. Dein Anruf überrascht mich jetzt doch. Weißt du mehr, Toni?«

      »Naa, ich weiß auch nicht mehr. Ich habe hier nur jemanden, einen Hüttengast, der sich interessiert. Und als guter Hüttenwirt, der ich sein will, kümmere ich mich natürlich um meine Gäste.«

      »Ah, so ist des! Soll ich mal mit dem Gerstmair reden?«

      »Naa,

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