Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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verschwiegen! Von mir weißt du nix, sonst komme ich in Teufelsküche. Ich habe jemandem mein heiliges Ehrenwort gegeben, dass ich mich da raushalte.«

      »Verstehe! Kannst dich auf mich verlassen, Toni! Falls ich etwas in Erfahrung bringe, dann rufe ich dich an!«

      »Danke, Fellbacher! Bis bald mal beim Stammtisch! Hast ein Bier bei mir gut!«

      »Pfüat di, Toni!«

      »Pfüat di, Fellbacher!«

      Toni legte auf und steckte sein Handy ein.

      »Der Franz Gerstmair hat sich vor Wochen beim Bürgermeister beglaubigte Kopien des Grundbuchs geholt«, berichtete Toni. »Es liegt also auf der Hand, dass da etwas vor sich geht.«

      »Es wäre alles einfacher, wenn Tina reden würde«, sagte Anna.

      »Vielleicht ist es einfacher für die Tina, mit dir zu reden als mit mir, Anna.«

      »Toni, das glaube ich nicht! Dich kennt Tina länger und besser als mich. Wenn sie mit dir nicht geredet hat, sondern sich nur in Andeutungen ausgelassen hat, dann spricht sie auch nicht mit mir.«

      »Ja, da ist guter Rat teuer«, seufzte Toni.

      Tina tat ihm leid. Wenn der Gerstmair Hof verkauft werden sollte, dann war Tina bis ins Mark getroffen. Dessen war sich Toni sicher.

      Franziska und Sebastian kamen herein. Sebastian trug eine Isomatte und Franziska einen Biwakschlafsack unter dem Arm. Toni, Anna, Alois und Markus starrten die Kinder an. Sie erkannten sofort, dass es die Teile waren, die Toni Tina mitgegeben hatte.

      »Wo habt ihr die Matte und den Schlafsack her?«, brach es aus Toni hervor.

      Die Kinder schauten sich an.

      »Nun redet schon!«, ermunterte sie Anna.

      »Die Gerstmair Tina war draußen oben beim Gebirgsbach. Sie hat uns zu sich gewunken, als wir über das Geröllfeld gekommen sind. Sie gab uns die Sachen. Die sollen wir dir geben, Toni. Wir sollen dir sagen, sie hätte gut geschlafen. Die Berghütte wäre ihr zu voll. Sie würde rüber zum ›Erkerchen‹ wandern oder zu einer der ersten Schutzhütten beim Pilgerpfad. Sie wollte dort bis zum Abend bleiben. Sie lässt fragen, ob wir ihr Proviant bringen könnten?«, sagte Sebastian.

      Toni nahm den Kindern die Sachen ab.

      »Tina bekommt ihren Proviant. Einen Boten habe ich aber schon. Ihr müsst nicht gehen. Jetzt bringt eure Sachen in die Zimmer!«

      »Ist etwas los? Ihr schaut alle ein bissel seltsam«, fragte die kleine Franziska.

      Anna legte den Arm um das kleine Mädchen.

      »Es ist nichts Schlimmes, Franzi. Weißt, da hat nur mal wieder jemand einen Kummer, und wir versuchen zu helfen.«

      »Hat jemand Liebeskummer?«

      »Wie kommst darauf, Franzi?«, lachte Anna.

      »Es kommt so oft vor, dass jemand auf die Berghütte kommt und Liebeskummer hat.«

      Toni, Anna, der alte Alois und Markus mussten schmunzeln.

      »Franzi, komm, wir gehen besser in unsere Zimmer. Die Erwachsenen machen es immer sehr kompliziert mit der Liebe«, warf Sebastian ein.

      Er zog seine jüngere Schwester am Ärmel. Die beiden verschwanden im Wohnzimmer der Berghütte.

      Toni grinste.

      »Sebastian kommt wohl in die Pubertät. Mal interessiert ihn alles, was mit Liebe und Liebesbeziehungen zu tun hat. Ein anderes Mal findet er es nur »deppert«, wie er einmal gesagt hat. Heute ist wohl so ein Tag, an dem er sich nicht sonderlich dafür begeistert.«

      Markus lachte.

      »Das ist doch zu verstehen. Aber sag mal, Toni, du meintest mit dem Boten doch bestimmt mich, oder?«

      »Bist ein kluges Kerlchen, Markus! Anna packt dir jetzt Proviant für zwei zusammen. Dann gehst los. Der Rest liegt bei dir. Ich hoffe, du machst etwas daraus.«

      »Ich werde mein Glück versuchen. Drückt mir die Daumen!«

      »Das werden wir!«

      Anna ging in die Küche und füllte einen Rucksack mit Proviant. Toni kümmerte sich wieder um seine Gäs­te. Bald machte sich Markus auf den Weg.

      Toni und Anna und der alte Alois standen auf der Terrasse der Berghütte und sahen ihm nach. In Gedanken begleiteten ihn die guten Wünsche in ihren Herzen.

      *

      Tina setzte sich am »Erkerchen« auf die Bank und ließ den Blick schweifen. Unten im Tag lag Waldkogel. Deutlich waren der alte Ortskern und die Häuser im Neubaugebiet zu sehen. Tina atmete tief durch. Im Gewirr der Hausdächer suchte sie das Dach des Gerstmair Hofes. Sie erinnerte sich, als sie mit ihrem Vater als Kind beim »Erkerchen« war und er ihr das Dach gezeigt hatte. Ihr Herz zog sich zusammen bei der Vorstellung, dass sie vielleicht nur noch eine Galgenfrist von dem Verlust trennte. Tränen stiegen ihr erneut in die Augen. Hier beim »Erkerchen« war sie allein und ließ ihnen freien Lauf. Sie konnte sie auch nicht mehr zurückhalten. Tina ging zum Geländer, stützte sich auf und barg ihr Gesicht in den Händen. Sie wurde von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt. Ihr war so elend. Sie fühlte sich so alleine und so hilflos.

      Plötzlich bemerkte sie, wie jemand neben sie trat. Sie wischte sich die Tränen mit den Fingern aus dem Gesicht und setzte schnell die Sonnenbrille auf.

      »Grüß Gott! Kann ich helfen?«, drang eine weiche, männliche Stimme an ihr Ohr.

      Tina reagierte nicht.

      »Tut ihnen etwas weh? Wo haben Sie Schmerzen?«

      »Danke«, Tina schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Schmerzen, jedenfalls habe ich keine Verletzung.«

      Tina wollte es nur denken, aber ihre Lippen sprachen es aus.

      »Stimmt nicht ganz! Verletzt bin ich schon, aber mehr innerlich!«

      »Das sind die größten Schmerzen!«

      Seine Stimme klang mitfühlend und ehrlich. Tina wandte sich um und schaute ihn an. Er war groß und breitschuldig, hatte wunderschöne, große braune Augen, umrahmt von langen Wimpern, die bei einem Mann sehr ungewöhnlich waren. Sein dunkelblondes, leicht lockiges Haar fiel ihm in die Stirn. Ihr Herz fing an zu klopfen. Sein Anblick verwirrte sie. Irgendetwas geschah mit ihr in diesem magischen Augenblick.

      Er streckte ihr die Hand hin.

      »Markus Brunner! Sag einfach Markus zu mir und du, wie es hier unter Bergkameraden üblich ist.«

      Mit einem Mann ein Gespräch zu führen, war das Letzte, was Tina in dieser Situation wollte. Trotzdem reichte sie ihm die Hand.

      »Tina, Tina Gerstmair!«

      »Oh, dann habe ich dich gefunden. Dann bist du das Madl, zu dem ich den Proviant bringen soll. Sebas­tian und Franziska sind beschäftigt. Toni bat mich deshalb darum.«

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