Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 226

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

war. Natürlich gab ich dir daran die Schuld. Das war um so vieles einfacher und bequemer.«

      Rupold legte seinen Arm fest um Johannas Schultern.

      »Die Liebe, oder wie immer du diese Kraft auch nennen möchtest, hat es gut mit uns gemeint. Wir haben uns gefunden, als wir jung waren und unverdorben vom Leben und von jedem gesellschaftlichen Zweckdenken und jedem Leistungsdruck. Wir, du und ich, wir hatten die Chance, eine Weile den Geschmack des Paradieses zu erleben.«

      »Bis wir freiwillig von der verbotenen Frucht naschten, Ruppi?«

      »Nein, wir haben nicht von der verbotenen Frucht genascht. Wir wurden damit zwangsgefüttert und haben uns zu wenig gewehrt. Verstehst du, was ich damit sagen will?«

      Johanna schaute Rupold in die Augen.

      »Ja, ich verstehe, was du damit sagen willst. Wir haben unser Leben, unsere Liebe zu wenig von den Einflüssen von außen abgeschirmt. Wir wollten es allen recht machen und haben uns dabei verloren.«

      »Aber wir haben uns nur für kurze Zeit aus den Augen verloren und jetzt haben wir uns wieder gefunden. Ja?«

      Rupold sah Johanna tief in die Augen.

      »Ja, wir haben uns wieder gefunden. Weißt du, es war so! Wir waren verabredet für ein langes, gemeinsames, schönes Leben. Das war unser Ziel und wir kamen auch die ersten Jahre gut voran. Dann haben wir uns im Jahrmarktsgedränge aus den Augen verloren.«

      »Das ist ein schönes Bild, Ruppi!«

      Sie schaute ihm tief in die Augen und flüsterte leise und voller Zärtlichkeit:

      »Dann sind wir am Ende doch auf einer Hochzeitsreise?«

      Seine Antwort war eindeutig. Rupold zog Johanna fest an sich und sie küssten sich. Die Küsse waren voller Tiefe und Leidenschaft. Es war ihnen beiden, als wollten sie alle Küsse nachholen, die sie versäumt hatten.

      Später trug Rupold die Polster aus dem Campingbus und legte sie ins Ufergras. Darauf kuschelten sich die beiden und schauten hinauf in den nächtlichen Sternenhimmel. Und es war ihnen, als lächelte ihnen der Mond zu.

      *

      Nach dieser wunderschönen Nacht, in der sie sich wieder so nahe gekommen waren, schlief Johanna lange.

      Das gab Rupold Gelegenheit, sie zu überraschen. Als er alles fertig hatte, weckte er sie mit einer Tasse Kaffee.

      »Guten Morgen, liebste Hanna!«

      »Guten Morgen, Ruppi! Oh, du hast mir Kaffee gemacht, wie lieb von dir!«

      Sie küssten sich.

      »Leider ist es kein Filterkaffee, sondern nur Pulverkaffee.«

      Johanna trank einen Schluck.

      »Oh, er schmeckt ausgezeichnet, da ist viel Liebe darin! Das gibt eine besondere Note!«

      Johanna schälte sich aus den Decken. Ihr Blick fiel auf den gedeckten Tisch.

      »Oh, wie schön! Ruppi, du kannst ja wirklich zaubern.«

      Rupold hatte liebevoll den Frühstückstisch gedeckt. Er hatte als Tischsets Blätter des Löwenzahns aufgehäuft, den er auf der Wiese gestochen hatte.

      Dazu hatte er über den ganzen Tisch die Blütenköpfe von Gänseblümchen und gelben Butterblumen gestreut. Auf Johannas Teller lag ein Herz aus Binsen.

      »Wie lieb von dir! Du bist ja ein richtiger Künstler!«

      Rupold strahlte.

      »Erinnerst du dich, dass ich damals nach dem Abitur gerne die Kunsthochschule besucht hätte?«

      »Stimmt, davon hattest du gesprochen. Das war die Zeit, als wir uns kennenlernten. Doch dann hast du Ingenieurwissenschaft studiert.«

      »Es war ein Zugeständnis an meinen Vater! Kunst ist eine brotlose Beschäftigung, hämmerte er mir damals ein. Es brach mir fast das Herz! Manchmal frage ich mich, ob ich im Leben glücklicher oder zufriedener geworden wäre, wenn ich meiner Leidenschaft gefolgt wäre. Ich träumte immer davon, Bühnenbilder zu entwerfen und Ähnliches zu machen.«

      »He, du bist erwachsen, Ruppi! Du kannst es immer noch tun. Heute gibt es auch viel mehr Möglichkeiten als damals. Mache doch einen Fernkurs!«

      »Himmel, Hanna!«

      Er schaute sie mit großen Augen an.

      »Schau nicht so, ich meine es ernst!«

      »Ja, vielleicht sollte ich einmal ernsthaft darüber nachdenken!«

      »Tu das, Ruppi! Vielleicht hast du dich auch so in deinem Beruf festgebissen, weil sich dein Herz nach ganz anderen Entfaltungsmöglichkeiten gesehnt hatte?«

      »Das kann gut sein! Doch jetzt und heute muss ich das nicht entscheiden. Bitte, setze dich! Ich mache Eier!«

      »Bitte nicht kohlrabenschwarz!«

      »Ich werde mich bemühen, gnädige Frau!«

      Sie lachten, nahmen sich in die Arme und küssten sich.

      Rupold gelangen die Spiegeleier ganz gut. Sie frühstückten.

      »Genau wie damals – fast«, hauchte Johanna.

      Er sah sie an, tupfte sich mit einem Papiertaschentuch den Mund ab, in Ermangelung einer Serviette. Er sah ihr in die Augen.

      »Mir ist da noch etwas eingefallen, Hanna! Wir waren damals nur auf dem Standesamt, weil wir einfach nur Mann und Frau sein wollten. Wir feierten mit deiner Freundin Carin und meinem Freund Thomas anschließend an einer Würstchenbude auf dem Wochenmarkt.«

      »Ja, so war es! Ich erinnere mich! Wir sagten, wir würden später eine große Feier machen! Und dabei ist es dann geblieben.«

      »Ja, das war auch ein Teil der Pläne, die auf der Strecke geblieben sind.«

      »Ist nicht so wichtig, Ruppi! Wir haben uns gefunden und dort wieder angeknüpft, wo wir einmal sehr glücklich waren. Der Bus, den wir gemietet haben, ist zwar sehr viel schöner und bequemer und wir haben an der Tankstelle viel mehr eingekauft, als wir damals für die ganze Reise hatten.«

      »O ja! Aber ich habe da noch eine Idee!«

      Er schaute ihr in die Augen.

      »Wir könnten noch einmal heiraten!«

      Johanna benötigte einen Augenblick, bis sie seinen Vorschlag ganz erfasste.

      »Du meinst mit einer großen Feier?«

      »Ja, und wir heiraten in der Kirche. Wie denkst du darüber?«

      »Himmel, wie kommst du darauf?«

      »Ich wurde heute Morgen wach. Die Glocken haben gebimmelt. Da fiel mir diese Möglichkeit ein. Du kaufst dir in dem Laden am Marktplatz ein schönes Brautkleid und ich

Скачать книгу