Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 224

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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sagst du jetzt, Toni? Anna, denkst net auch, dass die beiden schon lange zusammengehören?«

      »Mei, Alois! Vielleicht hast du recht! Sie heißen beide mit Familiennamen ›Schlegel‹ und kommen aus der gleichen Stadt. Des ist ja wirklich interessant.«

      »Noch interessanter ist, dass sie beide den Namen des anderen aufgeschrieben haben, der verständigt werden soll, falls einem von ihnen in den Bergen etwas passiert. Schau, da steht es! Die Johanna hat vor Tagen geschrieben: R. Schlegel! Und jetzt hat Rupold in die Rubrik eingetragen: J. Schlegel! Das ist mir vorhin gleich aufgefallen, als ich einen Blick darauf geworfen habe. Mei, das kann kein Zufall sein, dachte ich. Ich war gespannt, wie die beiden zurückkommen. Und jetzt, da sie so glücklich aussehen, kann des nur so sein, dass es wieder gefunkt hat zwischen den beiden. Das sagt mir meine Erfahrung als Hüttenwirt.«

      »Es muss so sein, Toni!«, warf Anna ein.

      »Johanna hatte mir erzählt, dass sie schon einmal in Waldkogel war – auf ihrer Hochzeitsreise.«

      »Mit einem alten klapperigen Bus sind die beiden damals unterwegs gewesen. Richtig? Des wollen sie jetzt wiederholen. Mei, des ist schön. Wollen wir hoffen, dass ihre Herzen wieder zusammenfinden.«

      »Toni, die Engel vom ›Engelssteig‹, die werden schon ein Auge auf die beiden haben.«

      Toni legte seinen Arm um Anna. Er küsste sie.

      »Die Engel vom ›Engelssteig‹, die haben immer beide Augen auf die Liebenden gerichtet. Was meinst, glaubt die Johanna an die Engel dort oben?«

      »Gesagt hat sie nichts! Aber vielleicht war ihr nicht klar, worum sie bitten sollte. Wenn die beiden ein Paar, und womöglich, so sieht es aus, ein Ehepaar sind, dann hatten sie sich getrennt. Dann müssen beide erst wieder den Entschluss fassen, der Liebe eine zweite Chance zu geben.«

      »Diese Chance geben sie ihrer Liebe bestimmt! So wie die beiden ausgesehen haben. Daran habe ich keinen Zweifel, Anna.«

      Toni, Anna und der alte Alois widmeten sich wieder den Gästen auf der Berghütte. Mit ihren Gedanken weilten sie aber bei Johanna und Rupold.

      *

      Es war schon dunkel, als Johanna und Rupold nach Waldkogel zurückkamen. Langsam fuhren sie auf dem Weg am Bergsee entlang.

      »Hast du es so in Erinnerung?«, fragte Rupold.

      »Es hat sich einiges verändert. Es gibt mehrere Neubauten entlang des Weges. Ich kann mich nicht erinnern, dass so viele Häuser am Weg standen. Die Straße war auch nicht so weit geteert. Gleich hinter dem letzten Hof begann damals ein Sandweg.«

      Johanna schaute aus dem offenen Wagenfenster.

      »Alles verändert sich, Ruppi! Wir haben uns auch verändert!«

      »Ja, das haben wir! Und uns dabei fast verloren.«

      »Aber wir sind uns wieder begegnet. Also, ich finde es eigentlich ganz lustig. Da haben wir uns getrennt. Wir sahen uns nicht. Keiner wusste vom anderen, wie er jetzt lebt und dann finden wir über diese Partneragentur neuen Kontakt. Es ist schon sonderbar!«

      »Ja, das ist es! Aber manchmal muss man im Leben einen weiten Umweg gehen, damit man zum Ziel kommt. Nur dann weiß man es zu schätzen.«

      »Sind wir schon am Ziel?«, fragte Johanna.

      »Sagen wir, wir biegen um die Kurve und laufen in die Zielgerade ein. Ist das gut dargestellt – ohne dir zu nahe zu treten?«

      »Das hast du schön gesagt, Ruppi«, flüsterte Johanna leise.

      Sie fuhren weiter und fanden am Ufer des Bergsees einen idyllischen Platz. Dort hielten sie an. Sie stiegen aus. Rupold griff nach Johannas Hand. Sie gingen durch das hohe Gras des schmalen Uferstreifens bis zum Wasser. Der Vollmond spiegelte sich im See, dessen Wellen sich sanft im Wind kräuselten und silbern schimmerten.

      Sie setzten sich.

      »Ja, so habe ich es mir immer vorgestellt, Ruppi. Ist das nicht herrlich hier?«

      »Ja, das ist es! Wunderschön! Und du bist bei mir!«

      »Meinst du, wir schaffen einen zweiten Anfang?«

      »Ist dir bange?«

      »Ja, Rupold, mir ist sehr bange davor! Nicht, dass ich vor einem Neubeginn Angst habe. Ich fürchte mich davor, weil ich nicht wieder vor einem Scherbenhaufen stehen will. So etwas einmal zu erleben war schlimm, ein zweites Mal möchte ich es nicht noch einmal mitmachen.«

      »Dann willst du es nicht wagen?«

      Rupolds Stimme klang ängstlich und verunsichert.

      »Nicht wagen? Das ist vielleicht zu hart gesagt.«

      Johanna schaute im Mondlicht auf ihre Armbanduhr.

      »Es sind kaum sechs Stunden her, dass wir uns trafen. Ich gebe zu, ich finde es sehr schön. Und ich freue mich darüber. Sonst wäre ich sicherlich nicht mitgekommen und hätte deinem Vorschlag nicht zu gestimmt.«

      »Höre ich da irgendwo ein unterschwelliges Aber mitschwingen?«

      »Ja, so ist es wohl! Werte das bitte nicht als Misstrauen, Ruppi! Es hat wenig mit dir zu tun. Ich habe irgendwie das Vertrauen verloren, damit meine ich das Vertrauen allgemein, die Zuversicht, die Unbekümmertheit. Laut diesem Computer sind wir das ideale Paar. Wenn man es genau nimmt, dann hätten wir uns nicht so auseinanderleben dürfen oder? Warum ist es dann geschehen?«

      »Wie man es nimmt, Hanna. Wir haben die Frageliste erst nach unserer Trennung ausgefüllt. Erst dann wurde uns beiden bewusst, was wir vermissten. Aus dem Mangel heraus und der Sehnsucht haben wir nach dem Ideal gesucht.«

      Rupold lachte.

      »Hanna, ich muss dir etwas gestehen. Wenn ich damals gewusst hätte, dass du dich ebenfalls bei dieser Partneragentur angemeldet hattest, dann wäre ich nie Mitglied geworden.«

      Hanna fing an zu lachen und Rupold stimmte ein. Hanna stimmte ihm zu, dass sie es auch nicht getan hätte.

      »Die Vorstellung ist einfach komisch!«

      »Ja, aber jetzt sind wir hier! Gut, dass wir es nicht wussten, Hanna.«

      »Ja! Und trotzdem war es die einzige Möglichkeit, dass wir wieder miteinander redeten. Freiwillig hätte ich es sicherlich nicht getan.«

      »Ich hatte mir vorgenommen, um dich zu werben, Hanna. Aber so wie es gekommen ist, ist es mir lieber. Ich denke, du hättest es mir sehr schwer gemacht.«

      »Das hätte ich sicherlich! Ich war nach unserer Trennung nicht glücklich. Die Euphorie über die Freiheit war bald vorüber und ich fiel in ein tiefes Loch. Ich will dich nicht dafür verantwortlich machen. Ich wollte die Trennung. Ich war fest davon überzeugt, dass all meine Probleme sich in Luft auflösen, wenn ich erst einmal von dir getrennt wäre. Aber die Probleme lösten sich nicht in Luft auf. Früher war ich einsam, weil du mal wieder Überstunden machtest. Ich fühlte mich versetzt, nicht beachtet. Als ich dann allein lebte, stellte ich fest, dass sich an dem Zustand kaum etwas änderte. Nur, ich konnte dir

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