Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 233

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

du schon!«

      Fabian orderte beim Kellner eine weitere große Flasche Champagner.

      »Die geht auf mich!«, sagte Fa­bian lässig, als würde er im Supermarkt ein Sonderangebot in den Einkaufswagen legen.

      »Ob ich mitmache? Wann soll das Rennen stattfinden?«

      Jean, der sich im Ledersessel gegenüber lümmelte, auf dessen breiten Lehne eine Blondine saß, nannte Fabian den Termin. Fabian griff in die Innentasche seines Maßanzuges und holte sein Kombigerät aus Handy und elektronischem Notizbuch hervor. Mit dem Stift tippte er eine Weile auf dem Display herum.

      »Das mit dem Wochenende wird knapp werden. Ich habe noch einen Termin für einen Segeltörn im Mittelmeer, will mit Freunden zu einer Free-Climbing-Tour in die Pyrenäen und muss mein neues Ultraleichtflugzeug abholen.«

      »Nun jammer nicht, Fabian! Uns geht es doch allen so! Wir haben auch unsere Terminengpässe. Aber bitte, wenn du nicht willst?«, bemerkte Marcel.

      »Davon kann keine Rede sein!«, verteidigte sich Fabian.

      Er tippte wieder auf seinem Display herum.

      »Und was ist jetzt, Fabian! Musst du dafür erst ein Projektpapier erstellen?«, fragte Pascal grinsend, der Fabians Hang zur Gründlichkeit oft zu spüren bekam, denn Fabian war sein Chef innerhalb des großen internationalen Bankhauses, das sich auf Aktien und Wertpapiere spezialisiert hatte.

      »Nein, das schaffe ich gerade noch so!«, rief Fabian gut gelaunt. »Also, ich bin dabei. Ich nehme unsere kleine Privat-Rallye als Anreise nach Italien, von dort aus geht es dann zum Segeltörn und anschließend über Spanien auf die französische Seite der Pyrenäen. So, liebe Freunde, alles bestens! Alles okay!«

      »Die Modalitäten kennst du ja!«

      Fabian nickte. Es war ein Privatrennen, in dem es auch um Geld ging. Jeder, der daran teilnahm, musste vorher einen größeren Betrag überweisen. Davon wurden die Übernachtungen in den Hotels be­glichen und die Begleitfahrzeuge mit den Mechanikern bezahlt. Dem Sieger der Rallye winkte ein Silberpokal.«

      »Fabian, du hast uns noch nicht verraten, wer deine Beifahrerin sein wird«, bemerkte Ingo.

      Nervös strich sich Fabian über das glattrasierte Kinn. Dann spielte er lässig mit dem breiten goldenen Band an seiner Uhr. Dann sah er die schöne Frau an, die neben Marcel auf einem zweisitzigen Lederpols­ter saß.

      »Wie ist es mit dir, Claire? Fährst du mit mir? Anschließend machen wir gemeinsam den Segeltörn und nach meiner Klettertour brausen wir nach Paris zum Shopping. Dann siehst du deine Heimat mal wieder. Wie ist es?«

      Es entstand eine Stille am Tisch. Alle schauten Claire an. Marcel legte besitzergreifend seinen Arm um ihre Schultern.

      »Sorry, Fabian! Claire hat sich schon für mich entschieden!« Marcel grinste überlegen. »Ich bin auch der bessere Autofahrer. Mit Sicherheit werde ich in diesem Jahr wieder gewinnen. Claire steht eben auf Siegertypen.«

      Er warf Claire einen Blick zu, diese lächelte ihm gewogen zu.

      »Ich dachte, du wolltest mit mir fahren?«, sagte Fabian etwas leiser.

      Er räusperte sich und trank einen Schluck Champagner. Es hatte ihn getroffen. Claire gefiel ihm, und er hatte es ihr auch schon gesagt.

      »Cheri, ich fahre mit Marcel! Er ist auch Franzose, und ich bin nun mal auch eine Patriotin. Das musst du verstehen, Cheri!«

      Dass Claire Fabian mit Cheri titulierte, das hatte nichts weiter zu bedeuten. Claire redete so fast mit jedem. Doch so schnell gab Fabian nicht auf.

      »Okay! Ich bin ein fairer Mitspieler! Dann wünsche ich dir eine gute Fahrt mit Marcel, meine liebe Claire.«

      Er lächelte sie an.

      »Aber ein wenig enttäuscht bin ich schon, meine Süße. Aber ich weiß auch schon, wie du es wieder gut machen kannst!«

      »So, Cheri, dann bin ich aber neugierig?« Claires Augen blitzten.

      Fabian wurde heiß. Die Maxiflasche Champagner wurde an den Tisch gebracht und die Gläser neu gefüllt. Sie tranken.

      »Also, so viel ich weiß, ist es nicht unbedingt Pflicht, eine Beifahrerin zu haben ... dann fahre ich eben alleine. Dann kann ich noch schneller sein. Und wenn ich gewinne, Claire, dann kommst du mit mir zum Segeltörn und anschließend nach Frankreich, wie ich es geplant habe. Bist du einverstanden?«

      Claire warf ihre Locken nach hinten und lachte. Sie schmiegte sich an Marcel. Dieser grinste siegessicher.

      »Du kannst ihm zusagen, Claire! Er wird nicht gewinnen!«

      »Wenn du meinst, Marcel. Ich würde auch viel lieber mit dir noch einige gemeinsame Tage nach dem Rennen verbringen, Cheri!«

      »Das werden wir! Musst keine Bedenken haben. Ich werde das Rennen gewinnen wie jedes Jahr. Du kennst doch Fabian. Er ist zwar ein ausgezeichneter Extremsportler, aber ich bin der bessere Auto­fahrer und habe den schnelleren Wagen mit dem stärkeren Motor. Keine Sorge, wir beide werden als erste durch das Ziel fahren.«

      »Wenn du meinst, Cheri!« Claire schmiegte sich an Marcel.

      Sie warf Fabian einen verschleierten Blick zu. »Vielleicht im nächsten Jahr, Fabian – Cheri!«

      »Gut, dann fahre ich die Strecke alleine!« Fabian grinste. »Wir wissen hier doch alle, dass die Beifahrerinnen tagsüber nicht unbedingt vonnöten sind. Sie sind für etwas anderes dabei!«

      Alle Männer lächelten wissend. Sie dachten an die Nächte.

      Man wechselte das Thema und trank weiterhin Champagner. Der Pianist spielte sanft perlende Musik. Später gelang es Fabian noch, mit Claire zu tanzen.

      »Ich bin ein wenig enttäuscht, Claire. Ich dachte, dir liegt etwas an mir. Ich weiß, dass du eine Schwäche für Siegertypen hast. Aber ich bin auf der ganzen Linie, beruflich, sportlich und privat ein Siegertyp. Das weißt du. Wie kommt es also, dass du dich für Marcel entschieden hast?«

      »Cheri! Marcel hat mich zuerst gefragt. Du weißt doch, dass Frauen nicht gerne warten. Bist eben zu spät gewesen. Und außerdem ist da noch mein tiefer Patriotismus. Da konnte ich nichts dagegen machen, Cheri. Aber wenn du gewinnst …« Claire schaute Fabian tief in die Augen.

      »Wenn du Sieger bist, werden wir eine schöne Zeit haben, mon Cheri.«

      Fabian zog Claire enger an sich, und sie tanzten schweigend weiter.

      Fabians Ehrgeiz, Claire weiter zu erobern, war damit noch mehr angestachelt. Er glaubte, Claire ganz gut einschätzen zu können. Sie treibt ihr Spiel mit mir, dachte er. Ich will sie. Ich werde sie bekommen. Sie will mich nur ein wenig eifersüchtig machen. Ich lasse ihr das Spiel. Ich werde die Rallye gewinnen, dann hat sie keine Ausrede mehr.

      Der Tanz war zu Ende. Fabian führte Claire zurück. Sie setzte sich wieder neben Marcel, der sich in seiner Eroberung sonnte. Kurz da­rauf forderte Marcel Claire zum Tanz auf. Fabian ließ die beiden nicht aus den Augen.

      Was er sah, gefiel ihm nicht. Die beiden wirkten sehr harmonisch. Entweder ist es die perfekte

Скачать книгу