Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 244

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

stiegen in ihre Autos und fuhren davon. Nur Fabian blieb zurück. Alexandra sah ihm an, wie er die Zähne zusammenbiss. Die Prellungen schmerzten wohl sehr. Alexandra nahm ihr Handy und rief Anna auf der Berghütte an. Sie erfuhr, dass sie später kommen wollte. Alex bat Anna, etwas von dem Kräuterbalsam mitzubringen.

      Dann machte sich Alexandra ans Einräumen. Fabian stand immer noch auf der Wiese vor dem Container. Alex schnappte sich einen Stuhl und trug ihn hinaus.

      »Hier, setz dich! Du kannst dich ja kaum noch auf den Beinen halten!«

      »Danke«, sagte er leise.

      Fabian sank auf den Stuhl und wischte sich mit dem Taschentuch die Schweißperlen von der Stirn. Es dauerte nicht lange, dann hatte Alexandra die nötigsten Sachen verstaut. Sie kam heraus und griff sich ihre beschädigten Bilder, die auf der Wiese neben der Tür aufgestapelt waren.

      Fabian räusperte sich.

      »Es tut mir leid, das mit deinen Bildern! Malst du nur aus Hobby oder ist es dein Beruf?«

      »Malen war mein Lebenstraum! Ich hatte Glück, und mir gelang es, einen Beruf daraus zu machen. Aber sicher ist er nicht. Wenn sich der Kunstgeschmack ändert, dann kann Malen schnell zu einer brotlosen Kunst werden. Aber im Augenblick geht es ganz gut! Ich bin zufrieden. Zufriedenheit ist für mich wichtig. Sicher kann man immer mehr wollen. Es ist auch gut, Ziele zu haben. Ich hatte ein Ziel. Ich wollte malen, und das habe ich erreicht. Deshalb bin ich zufrieden. Nicht jeder kann das verstehen.«

      Fabians Herz fing an zu klopfen. Er wagte kaum etwas zu sagen. Das war das erste Mal, dass Alexandra sich ganz normal mit mir unterhalten hat, dachte er. Wie wunderbar ihre Stimme klingt und wie ungekünstelt sie über ihr Leben spricht. Wie bodenständig sie ist. Er war von ihr noch mehr fasziniert.

      »Deine Bilder sind sehr schön! Darf ich sie mir alle ansehen?«

      Fabian versuchte aufzustehen. Alexandra sah, wie viel Mühe es ihm machte.

      »Bleib sitzen! Schone dich! Ich lehne die Bilder an die Außenwand des Containers. Das Licht ist zwar nicht mehr so gut, bald wird es dunkel, aber etwas kannst du noch sehen. Sie sind auch nicht alle beschädigt. Ich meine, so schwer beschädigt, dass ich sie wegwerfen muss.«

      »Du willst sie entsorgen? Schade! Kann man da nichts machen? Ich kann sie für dich zu einem Restaurator bringen lassen.«

      »Sonst noch etwas? So wertvoll sind sie nicht!« Alexandra spielte den Wert herunter. »Ich behalte sie. Vielleicht mache ich kleinere Bilder daraus. Es sind Auftragsarbeiten. Ich werde sie neu malen. Es wird etwas Arbeit machen. Aber mache dir deswegen keine Gedanken. Ich komme damit schon klar. Was nicht zu ändern ist, muss man so annehmen und sich damit abfinden. Ich werde das beste daraus machen. Das mit der Restaurierung ist Unsinn! Also, ich sage ein klares Nein. Nur, dass du hinter meinem Rücken nicht wieder irgendetwas planst, verstanden? Ich will das nicht!«

      Sie sah ihn an und sah seinen erstaunten Blick.

      »Du meinst das ehrlich, wie? Wirklich?«, fragte Fabian unsicher.

      Alexandra lachte. Sie schaute ihm in die Augen und sah seine Unsicherheit.

      »Du bist nicht gewohnt, dass jemand ehrlich zu dir ist, wie?«

      Fabian strich sich mit der Hand über die Rippen.

      »Du hast es genau getroffen, Alex! In der Welt, aus der ich komme, ist vieles mehr Schein als Sein. Und meistens sind die Menschen auch etwas verlogen. Sie sagen es so und meinen etwas anderes. Das hast du gut erkannt.«

      Fabian lächelte zaghaft.

      »Vielleicht gibt es so etwas wie Schicksal! Jedenfalls ist es für mich schön, hier in Waldkogel zu sein. Das klingt vielleicht in deinen Ohren sonderbar. Aber trotz des Unfalls und all der Unannehmlichkeiten ist es hier schön, wirklich schön. Ich werde so lange in Waldkogel bleiben, wie es nur geht. Es kommt mir wie das Paradies vor. Es ist, als hätte sich eine Tür geöffnet und ich hätte ein Wunderland betreten dürfen.«

      Alexandra schaute ihn ernst an. Sie blickte ihn lange an. Dann sagte sie leise:

      »Es war keine Tür, Fabian! Es war eine Wand, eine ganze Wand. Es war die Wand meiner Almhütte!«

      »Ja, und es war auch kein zaghaftes Eintreten, sondern ich wurde mehr oder weniger hineingeschleudert.«

      »Ich glaube kaum, dass du sonst jemals auf die Idee gekommen wärst, eine Almhütte zu betreten.«

      »Ja, davon kannst du ausgehen!«

      Alexandra lächelte ihm zu. Sie sammelte ihre Bilder ein und trug sie hinein.

      »Ich mache mir etwas zu essen. Darf ich dich einladen?«

      Fabian strahlte.

      »Gern! Ist das ein Friedensangebot?«

      »Wenn du es so sehen willst. Ja, es ist ein Anfang! Du hast dich mächtig ins Zeug gelegt. Das muss ich anerkennen. Ich glaube dir, dass es dir leid tut, das mit meiner Almhütte.«

      »Danke!«, sagte Fabian.

      Alexandra sah, wie erleichtert er war.

      »Du warst sehr böse auf mich, Alex. Das verstehe ich! Du hängst sehr an der Almhütte, wie?«

      »Ich habe sie gerade erst gekauft. Mein Leben war etwas turbulent. Hier hatte ich das Gefühl von Heimat und Ruhe. Ich fühlte mich geborgen!«

      »Ich will alles tun, dass du dich wieder geborgen fühlst, Alex!«

      Sie sahen sich an.

      »Danke für die Absicht, Fabian. Ich bin mir sicher, dass du alles tun wirst, was man mit Geld kaufen kann.«

      »Ich kann vielleicht noch mehr tun?«

      »So? Was soll das sein?«

      »Das werde ich dir schon noch sagen! Ich denke, erst sollte ich mich um dort diesen Scherbenhaufen kümmern«, sagte er und deutete auf die Almhütte.

      »Gute Idee! Immer schön einen Schritt nach dem anderen! Willst du mit mir in die Küche kommen?«

      »Gern!«

      »Kannst du allein aufstehen oder soll ich dir helfen?«

      »Danke, es geht am besten, wenn ich es alleine mache. Ich weiß, wo es mir weh tut und bewege mich langsam!«

      Alexandra ging hinein. Fabian kam nach. Er setzte sich am Tisch auf die Eckbank und sah zu, wie Alexandra kochte. Es gab Nudeln mit Tomatensoße und einen Salat. Dazu sammelte sie auf der Wiese frische Kräuter, die sie kleinschnitt und darunter mischte.

      Sie aßen.

      Mitten im Essen stand Alexandra auf.

      »Bello, komm, Anna will dich abholen!«

      Sie lief hinaus. Fabian sah, wie sie Anna entgegenging, die über die Wiese kam. Die beiden Frauen blieben stehen und redeten miteinander. Fabian hätte zu gerne gewusst, worüber sie sprachen. Aber die Entfernung war zu groß. Er konnte

Скачать книгу