Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Wenn du willst, kannst du deine Eltern unbekannterweise von mir grüßen.«

      »Darf ich dir einen Kuss auf die Wange geben?«, fragte Gaudenz.

      Sein Herz klopfte sehr.

      Rosemarie sah ihn an. Die Röte stieg in ihre Wangen.

      Sie schaute unter sich und schwieg.

      Gaudenz näherte sich ihr vorsichtig und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Rosemarie drehte sich schnell um und verschwand in ihrer Kammer.

      Gaudenz blieb einen Augenblick vor der verschlossenen Tür stehen und lächelte.

      Tonis Räuspern im Hintergrund riss Gaudenz aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu Toni um.

      »Mei, Gaudenz, du hast Rosemarie geküsst! Mei, des ist ja fast wie ein Wunder. Wie hast du den Eisberg zum Schmelzen gebracht?«

      »Toni, ich will nicht darüber reden. Behalte bitte für dich, was du gesehen hast. Rosemarie ist sehr empfindsam und sehr verletzlich. Sie ist ein ganz wunderbarer Mensch, ein wunderbares Madl, und ich liebe sie. Ihr kann man sich nicht so nähern wie einem anderem Madl.«

      »Ich wünsche dir Glück! Willst noch frühstücken, bevor du dich hinlegst?«

      »Ich trinke einen Kaffee im Stehen. Dann gehe ich heim. Ich habe meine Pläne geändert.«

      »Was du auch immer für Pläne hast, Denzl, ich drücke dir die Daumen.«

      »Danke, Toni!«

      Gaudenz ging mit Toni in die Küche der Berghütte. Toni schenkte ihm einen Becher Kaffee ein. Gaudenz gab viel Milch und Zucker hinein und trank aus. Dann holte er seinen Rucksack und machte sich auf den Weg hinunter auf die Oberländer Alm, hinter der er sein Auto geparkt hatte.

      *

      Er fuhr nicht heim. Mit Höchstgeschwindigkeit brauste er über die Landstraße und später über die Autobahn. Es war schon später Vormittag, als er durch das große offene Tor des Klosterbereiches brauste, zu dem eine schöne, alte Kirche gehörte. Er hielt vor einem großen Portal, von dem er vermutete, dass es zur Verwaltung des Klosters gehörte.

      Eine ältere Nonne trat heraus.

      »Grüß Gott, junger Mann! Die Parkplätze für Besucher sind auf der anderen Seite der Kirche. Die nächs­te Führung ist in einer Stunde.«

      »Grüß Gott, Schwester!«, sagte Gaudenz. »Ich will nicht in die Führung. Ich suche die Oberin des Ordens.«

      Die alte Nonne musterte ihn von oben bis unten.

      »Haben sie einen Termin bei unserer Oberin? Sie hat mir nichts davon gesagt, dass sie Besuch erwartet heute am Samstag.«

      Gaudenz atmete tief durch.

      »Ich habe keinen Termin. Es hat sich erst kurzfristig ergeben, dass ich sie dringend sprechen muss. Es ist wirklich wichtig. Bitte lassen sie mich zu ihr! Bitte!«

      »Warum wollen Sie die Oberin so dringend sprechen? Wie ist ihr Name? Kennt unsere Oberin Sie?«

      Gaudenz seufzte tief.

      »Mein Name ist Gaudenz Moosbauer. Ich komme aus Waldkogel und muss sie in einer wirklich dringenden Angelegenheit sprechen.«

      Die Nonne musterte Gaudenz noch einmal. Dann sagte sie: »Warten Sie hier! Versprechen kann ich nichts. Es kann etwas dauern!«

      Gaudenz nickte. Er wartete und lief dabei vor seinem Auto auf und ab. Dabei schaute er binnen einer Minute gleich mehrmals auf die Uhr. Er sah nicht, dass er von einem Fens­ter aus beobachtet wurde.

      Endlich kam die Schwester an die Tür und hielt sie ihm auf.

      »Unsere Oberin erwartet Sie! Kommen Sie bitte herein!«

      »Danke!«

      Gaudenz folgte der alten Schwester, die an einem Stock ging. Sie brachte ihn in einen großen Raum, offensichtlich das Büro der Oberin. Diese saß hinter einem Schreibtisch voller Papiere. Sie stand auf und ging Gaudenz entgegen.

      »Grüß Gott, Herr Moosbauer! Was kann ich für sie tun?«

      »Grüß Gott! Erst mal danke, dass Sie Zeit für mich haben.«

      Die Oberin bat Gaudenz, Platz zu nehmen und betrachtete ihn. Er fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht.

      »Entschuldigen Sie, dass ich unrasiert bin. Normalerweise sehe ich nicht so aus, aber ich bin gleich nach Sonnenaufgang durchgefahren. An eine Rasur habe ich nicht mehr gedacht.«

      Die Oberin lächelte gütig.

      »Also, ich will gleich zur Sache kommen. Sagt Ihnen der Name Rosemarie Rankl etwas?«, fragte Gaudenz.

      »Ja, was ist mir ihr?«

      »Sie dürfen Sie nicht in den Orden aufnehmen!«, platzte Gaudenz heraus.

      Die Oberin runzelte die Stirn.

      »Haben Sie deshalb den weiten Weg gemacht, um mir das zu sagen? Warum sollte ich das nicht tun?«

      Gaudenz spürte, wie sein Herz klopfte.

      »Es mag Ihnen vielleicht … Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll … Ich habe Rosemarie kennengelernt. Sie macht Vertretung für die Haushälterin von Pfarrer Zandler bei uns in Waldkogel. Da sind wir uns über den Weg gelaufen. Jedenfalls, ich habe sie gesehen, und mir war sofort klar, dass sie ein wunderbarer Mensch ist. Sie ist wirklich ein besonderer Mensch, ein ganz besonderes Madl. Wir haben die ganze Nacht geredet – nur geredet! Sie hat mir viel aus ihrem Leben erzählt. Sie hat so wenig Liebe erfahren. Ich liebe sie! Ich will sie heiraten. Aber Rosemarie sprach von einer Zukunft im Kloster. Sie verstehen?«

      »Herr Moosbauer, ganz so weltfremd sind wir nicht, wie uns immer angedichtet wird. Sie müssen Rosemarie wirklich gern haben, wenn sie gleich zu mir kommen.«

      »Ja, ich habe sie nicht nur gern. Ich liebe Rosemarie!«

      »Haben Sie es ihr gesagt?«

      »Das wäre zu viel auf einmal gewesen. Rosemarie ist nicht so wie andere Madln. Bei ihr kann ich so ein Thema nicht einfach anschneiden. Ich vermute fast, dass jede Art von Liebe und Zuneigung fremd für sie ist. Sie ist sehr verschlossen und unsicher. Ich tastete mich behutsam heran und sagte ihr, dass sie besonders sei. Da kamen ihr die Tränen. Aber dann fasste sie Vertrauen zu mir, und wir unterhielten uns die ganze Nacht. Sie erzählte mir ihre Lebensgeschichte in Kurzfassung. Sie ist heimatlos und wählt das Klos­ter, um eine Heimat zu haben. Sie sehnt sich nach einem Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Ich möchte ihr Heimat geben auf meinem Hof. Heimat in meinem Herzen habe ich gleich beim ersten Anblick gegeben. Aber ich fürchte, alleine schaffe ich es nicht. Ich brauche Hilfe. Ich liebe Rosemarie so und will ihr wirklich ein guter Mann sein. Ich weiß, dass ich Geduld mit ihr haben muss. Sie muss sich nicht nur zu mir bekennen, sondern erst einmal sich selbst entdecken. Sie muss erkennen, dass ihre Herkunft nichts mit ihr als Person zu tun hat. Ich habe nur einen Wunsch, sie glücklich zu machen.«

      Aus Gaudenz war es einfach so herausgesprudelt. Die Oberin lächelte.

      »Sie

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