Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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was geschieht.«

      Und ganz leise fügte Rosemarie hinzu: »Ich werde mich nicht dagegen wehren. Es ist ein neues Gefühl, aber es ist sehr schön. Alles kommt mir leichter vor. Es ist, als könnte ich schweben. Aber ich bin mir auch unsicher und habe Angst. Diese Gefühle sind neu für mich. Sie verwirren mich total!«

      Anna lächelte.

      »Das sind die Schmetterlinge in deinem Bauch. So fühlt es sich an, wenn man verliebt ist.«

      Rosemarie errötete.

      »Du musst dich für deine Gefühle nicht schämen. Es muss dir nicht peinlich sein.«

      »Ich muss auch nichts überstürzen.«

      »Richtig! Außerdem hat die Liebe ihren eigenen Zeitplan, daran kannst du auch nichts ändern. Lass der Liebe einfach ihren Raum.«

      Anna stand auf und ging um den Küchentisch herum. Sie griff nach Rosemaries Hand und zog sie vom Stuhl hoch.

      »Der neue Glanz in deinen Augen passt nicht zu dem dunklen Dirndl.«

      »Ich habe nur dunkle Sachen!«

      »Ich kann dir etwas Buntes geben. Willst du es wagen, auch äußerlich etwas Farbe in dein Leben zu bringen?«

      »Ich werde mir in dem Laden am Marktplatz etwas kaufen. Dort habe ich mir die Schaufenster angesehen. Da war ein gelbgrünes Dirndl ausgestellt. Es war sehr schön. Es hatte auch keinen so tiefen Ausschnitt.«

      »Welche Größe trägst du?«

      »Es kommt darauf an, Größe acht­unddreißig, meistens!«

      »Lass mich machen! Und kein Wort jetzt! Ich dulde keine Ablehnung!«

      Anna griff zu Tonis Handy, das auf dem Küchenschrank lag. Sie rief ihre Schwiegermutter Meta Baumberger an.

      »Hallo, hier ist Anna! Du, Mutter, ich habe eine große Bitte an dich. Du kennst doch die Veronika Boller gut. Der Laden hat jetzt bestimmt schon geschlossen. Aber sicherlich kannst du die Veronika erreichen. Im Schaufenster war in dieser Woche ein Dirndl ausgestellt. Es ist gelbgrün.«

      »Das ist sehr schön, Anna. Ich habe es auch gesehen!«

      »Das ist gut! Kannst du es holen? Kann der Vater es noch heute auf die Oberländer-Alm bringen? Ich schicke Bello hinunter. Er kann das Paket holen.«

      »Anna, es regnet! Bist du sicher, dass es so dringlich ist?«

      »Mutter, es ist sehr dringlich! Alles andere erzähle ich dir ein anderes Mal.«

      »Gut, Anna! Ich gehe gleich hin. Ich hoffe, das Dirndl wird auf dem Weg nicht feucht. Es regnet wirklich stark hier unten in Waldkogel.«

      »Hier ist es nicht ganz so schlimm. Bellos Packtaschen sind dicht.«

      »Wenn du meinst?«

      »Ja, Mutter! Und noch etwas! Suche dazu ein schönes farbiges Umschlagtuch aus oder eine Strickweste.«

      »Anna, was ist los? Ich bin doch ein bisserl verwundert.«

      »In dem Wort ›verwundert‹ steckt das Wort ›Wunder‹. Die Liebe kann Wunder vollbringen. Das Dirndl ist für ein Madl, das unser Gast beim Hüttenabend war, und es gibt auch einen Burschen. Du verstehst?«

      »Wer ist es denn? Kenne ich den Burschen? Ist er aus Waldkogel? Und wer ist das Madl?«

      »Mutter, später! Ich muss jetzt Schluss machen! Und danke! Und sei vorsichtig, die Veronika ist sehr neugierig!«

      »Ja, schon gut, Anna! Ich werde mein Möglichstes tun. Hoffentlich hört der Regen bald auf. Des war ja ein gewaltiger Wettersturz, der heute am Vormittag über dem Tal hereingebrochen ist.«

      »Warte, ich gehe an die Tür und schaue, wie es hier oben ist.«

      Anna hielt das Handy weiter an das Ohr und ging zur Tür der Berghütte.

      »Mutter, der Regen hört hier auf. Es ist schon ein Stück blauer Himmel zu sehen.«

      »Das ist gut! Es wäre schade, wenn es das ganze Wochenende geregnet hätte. Dann bis später, Anna. Xaver ruft dich an, wenn er auf der Oberländer-Alm ist.«

      »Danke, Mutter, und grüße ihn! Und nochmals vielen Dank!«

      Anna legte auf.

      »Du bist verrückt, Anna! So ein Aufwand! Ich hätte …«

      »Nix da! Außerdem macht es mir Freude. Du hast mir, hast uns gestern so geholfen, und ich lasse keine Einwände gelten. Wir schenken dir das Dirndl. Es soll dir zu einem neuen Anfang in deinem Leben verhelfen. Rosemarie, du musst auch lernen, Freundlichkeit einfach anzunehmen!«

      »Danke, Anna! Mehr kann ich dann wohl nicht sagen. Ich bin gespannt, wie ich darin aussehe. Ich kann mit gar nicht vorstellen, wie ich in dem Dirndl aussehe. Ich habe seit Jahren keine hellen Farben mehr getragen.«

      »Lass dich einfach überraschen!«

      Rosemarie fiel Anna einfach um den Hals.

      Franziska stürmte in die Küche.

      »Anna, Rosel! Es hat aufgehört zu regnen. Ich habe es vom Fenster aus gesehen. Es stehen drei Regenbogen über dem Tal. Komm schnell, Anna!«

      Anna und Rosel folgten Franziska auf die Terrasse der Berghütte. Der Himmel war blau. Es wehte noch ein kühler Wind. Über dem Tal standen drei Regenbogen.

      »Das bedeutet Glück, wenn man drei Regenbogen findet«, sagte Franzi.

      Rosemarie streichelte Franziskas Haar.

      »Ja, ich habe davon gehört! Und ich denke, es ist auch so!«

      Franziska schaute Rosemarie an.

      »Du schaust nicht mehr so traurig aus, Rosel!«

      »Ich weiß, Franzi, das kommt bestimmt vom Glück, das die drei Regenbogen anzeigen.«

      Anna und Rosemarie sahen sich an und lächelten sich zu.

      *

      Gaudenz erreichte kurz nach Mittag Waldkogel. Er hielt am Marktplatz an. Eilig strebte er dem Pfarrhaus zu. Er drückte lange auf die Klingel.

      »Mei, ich komme ja schon!«

      Pfarrer Zandler schaute aus dem offenen Fenster seines Studierzimmers. Kurz darauf öffnete er die Tür.

      »Grüß Gott, Gaudenz! Du hast ja fast die Klingel eingedrückt. Was gibt es denn, dass du so ungeduldig bist?«

      Pfarrer Zandler hielt ihm die Tür auf.

      »Ich muss mit Ihnen reden. Es geht um die Rosemarie Rankl.«

      »Die ist net hier! Die ist auf der Berghütte.«

      »Das weiß

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