BAT Boy. C. A. Raaven

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BAT Boy - C. A. Raaven

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zusammen mit seinen Eltern die eine oder andere Schule angesehen. Sie hatten sich letztendlich zusammen für ein in nicht allzu großer Entfernung gelegenes Gymnasium mit gutem Ruf entschieden. Außer Lucas würden dort auch noch einige seiner bisherigen Klassenkameraden zur Schule gehen, was ihm den Wechsel als nicht so schlimm erscheinen ließ.

      Lucas‘ Eltern hatten sich für die Sommerferien eine Rundtour durch Italien ausgedacht.

      Als Lucas sie darauf ansprach meinte Paul augenzwinkernd: »Na ist doch wohl klar. Wir wollen unsere Dreisamkeit noch einmal so richtig auskosten. Wer weiß, ob du im nächsten Jahr noch mit Mama und Papa in den Urlaub fahren willst, wo du doch jetzt ein ‘großer Junge’ bist.«

      Lucas sah seinen Vater verständnislos an.

      »Dreizehn ist ein wichtiges Alter«, meinte Betty träumerisch.

      »Ähm, wieso?«, fragte Lucas.

      »Weiß auch nicht«, antwortete sie stirnrunzelnd. »Da war was. Irgendwie bin ich immer der Meinung gewesen, dass es ein besonderes Alter ist.«

      »Hat wohl damit zu tun, dass du jetzt ein Teenager bist«, sagte Paul mit feierlicher Miene. »Mein Sohn. Auch wenn du es noch so sehr möchtest. Es führt leider kein Weg daran vorbei, dass du kein Kind mehr bist.«

      Lucas wollte etwas entgegnen, aber da prustete Betty schon hinter seinem Rücken los und er konnte nicht anders als mitzulachen.

      Dann war es endlich soweit: Direkt nach der Zeugnisausgabe ging Lucas nach Hause und half seinen Eltern bei den letzten Vorbereitungen. Das Auto, mit dem sie die nächsten drei Wochen durch Italien gondeln würden, war schon fertig gepackt. Es ging nun nur noch darum zu überprüfen, ob auch an alles gedacht worden war. Kurze Zeit später saßen sie alle drei zusammen im Wagen und rollten auf die Autobahn. Das erste große Stück der Fahrt verschlief Lucas auf dem Rücksitz. Er empfand die Lautstärke zwar zunächst als etwas störend. Einen Moment lang wunderte er sich darüber, warum ihm der Lärm nicht schon früher aufgefallen war, aber schließlich übermannte ihn die Monotonie der Autobahn. Er wachte erst auf, als sie ihren Übernachtungsstopp kurz vor der österreichischen Grenze erreichten. Nach dem Abendessen stellte Lucas zur eigenen Verwunderung fest, dass er schon wieder müde war. Also ging er gleich ins Bett, während sich seine Eltern noch auf einen Drink in die Hotelbar begaben.

      Während der folgenden Tage fuhren sie – mal über die Autobahn, mal über Landstraßen – kreuz und quer durch Italien. Mal gab es Kultur und mal Sonnenbaden. Dabei verloren sie jedoch nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen: Innerhalb der ersten Woche wollten sie Apulien am Sporn des italienischen Stiefels erreichen. Paul hatte für diese Region zwei Tipps von einem Bekannten erhalten, der dort schon mehrfach Urlaub gemacht hatte. Nr. 1 war ein landestypisches Hotel mit Familienanschluss, von dem der Bekannte immer geschwärmt hatte. Als Alternative war noch eine neue traumhafte Anlage direkt am Meer genannt worden. Dort angekommen mussten sie aber erschreckt feststellen, dass Familienanschluss in diesem Fall wörtlich zu nehmen war: So hätten sie sich unter anderem das Bad mit der Wirtsfamilie teilen müssen, was sowohl Lucas als auch seine Eltern freundlich aber bestimmt ablehnten.

      Leider erwies sich auch Plan B als Pleite, denn die neue Anlage war so neu, dass sie noch gar nicht komplett fertiggestellt war. Schließlich saß Lucas zusammen mit seinen Eltern in einer Trattoria und brütete dumpf über einem Stapel Landkarten.

      »Es nutzt wohl letztendlich alles nichts«, sagte Paul schließlich. »Ich denke, wir müssen uns eingestehen, dass das ein Reinfall war. Was haltet ihr davon, wenn wir der Küstenstraße noch ein wenig folgen und dann noch durch den Foresta Umbra die Biege wieder hochwärts machen?«

      Er wies auf einen Punkt auf der Karte.

      »Mit ein bisschen Glück finden wir wenigstens auf dem ‘Teutonengrill’ noch irgendwo ein Zimmer für den Rest des Urlaubs.«

      Lucas und Betty blickten missmutig drein, denn ein Urlaub auf den fein parzellierten Stränden der Touristenhochburgen rund um Rimini war nicht unbedingt das, was sie bevorzugten. Nach einigen anderen Überlegungen sahen sie aber ein, dass dies wohl die einzige Möglichkeit sein würde, überhaupt noch etwas vom Urlaub zu haben. Es war bereits Nachmittag, als sie weiter die Küstenstraße entlang fuhren, auf der Suche nach dem Abzweig in Richtung Norditalien.

      Die Landschaft, die an den Fenstern des Wagens vorbeizog, konnte man nur als traumhaft bezeichnen. Als sie aus Vieste gestartet waren, hatten sie sich noch auf Meereshöhe befunden. Jetzt hatte sich die Straße jedoch erhoben und führte an einem Steilhang entlang, sodass man hinter dem üppigen Grün der Wälder das Meer sehen konnte. Lucas blickte traumverloren auf die schier endlose blaue Fläche, die sich in weiter Ferne am Horizont mit dem Himmel vereinigte. Plötzlich stellte sich jedoch ein Gefühl ein, das zu den sanften Bildern gar nicht passen wollte. Lucas vermutete, dass ihm durch das ständige Gekurve um die Serpentinen mehr und mehr übel wurde.

      Was denn noch alles?, fragte er sich in Gedanken. Reicht es nicht, dass ich mit Helligkeit und Lautstärke nicht mehr so gut klarkomme? Muss Jetzt auch noch mein Gleichgewichtssinn verrückt spielen?

      »Paps, kannst du mal bitte irgendwo anhalten?«, presste er mühsam zwischen den Zähnen hervor, denn er fürchtete nun, sich jeden Moment übergeben zu müssen.

      »Huch, du bist ja ganz grün im Gesicht!«, stellte Betty fest, die sich zu ihm herumgedreht hatte. »Ja Paul, fahr doch bitte mal rechts ran. Ich müsste nämlich auch mal.«

      »Was denn, schon wieder? Dass ihr Frauen immer ständig auf die Toilette gehen müsst ... Wir sind doch gerade erst losgefahren«, entgegnete Paul amüsiert. Als Fahrer machte ihm die Kurverei vermutlich nichts aus.

      »Falls es dich interessiert, wir sind schon über eine Stunde unterwegs. Und wenn du schon nicht für mich anhalten willst, dann tu es doch für unser Kind – oder wenigstens für deinen Wagen, damit er nicht mit unserem Mittagessen dekoriert wird!«, schnappte Betty zurück.

      »Mann, war doch bloß‘n Scherz«, sagte Paul. »Da vorn ist eine Haltebucht.«

      Als der Wagen zum Stehen gekommen war, sprangen Lucas und Betty aus dem Wagen und gingen in verschiedene Richtungen. Lucas stellte spontan fest, dass die Übelkeit – nun da er nicht mehr in dem schlingernden Wagen saß – merklich nachließ. Er wählte den Weg über die Straße hin zu einer hüfthohen Mauer, die die Grenze zum Abhang darstellte. Er lehnte sich dagegen und atmete tief durch. Dabei ließ er seinen Blick über den Wald und die Küste schweifen. Mit einem Mal entdeckte er etwas, das ihn dazu veranlasste, sich unvermittelt weit über die Steinwand zu beugen, um es genauer sehen zu können.

      Mit einem Aufschrei sprang Paul aus dem Wagen und erreichte zusammen mit seiner Mutter die Stelle, wo Lucas sich eben wieder aufrichtete.

      »Sag mal, bist du noch ganz richtig im Kopf? Was sollte denn die Aktion?!«, herrschte ihn Paul an.

      Aber Lucas drehte sich nur freudestrahlend um und sagte: »Das isses!«

      »Was ist was?«, wollte Betty wissen.

      »Unser Urlaub!«, jauchzte Lucas. Er wies mit der Hand auf eine schmale Straße, die zwischen den Pinien verschwand und zu einem weiter hinten gelegenen Bauwerk führte, das stark nach einem Hotel aussah.

       Ein Hotel am Meer

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