BAT Boy. C. A. Raaven

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BAT Boy - C. A. Raaven

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style="font-size:15px;">      Sie blickte ihn schelmisch über den Rand ihres Buches hinweg an und antwortete in einem übertrieben altmodischen Tonfall: »Aber mein Herr. Was sollen denn die Leute denken, wenn ich mit Ihnen ganz allein auf das Meer hinaus fahre?«

      Lucas‘ hatte das Gefühl, in voller Fahrt gegen eine Mauer zu knallen, sodass er- mit einem Mal verlegen- vor ihr stand.

      »Ähm na ja, ich hatte nur gedacht, wo du doch noch nie diese Bucht ...«

      »Manno, ich hab dich doch bloß auf den Arm genommen. Klar komm ich mit. Wollen wir gleich los?«

      »Äh, klar«, konnte Lucas nur noch sagen.

      Warum musste das alles immer nur so kompliziert sein? Dieses ständige Hin und Her, das er von seinen Eltern eigentlich kannte, kam ihm nun, da er selbst darin einbezogen war, ganz schön anstrengend vor. Ob es seinen Eltern auch so ging? Die wirkten dabei immer so locker. Ines war inzwischen aufgestanden und hatte ihre Sachen in einem Rucksack verstaut. Gemeinsam mit Paul, der vom Aufpumpen des 2-Mann-Bootes immer noch ziemlich kaputt war, hievten sie es ins Wasser. Ines stieg ein, Lucas schob es vom Strand weg und sprang dann auch hinein. Er schnappte sich die beiden Ruder. Dann sah er Ines erwartungsvoll an.

      »Ja? Was denn?«, fragte sie.

      »Weißt du, wo’s langgeht?«

      »Ach so, natürlich. Wir müssen uns links an der Felswand halten, dann sollten wir sie in ein paar Minuten sehen.«

      Lucas ruderte los. Für eine Weile saßen sich die beiden einfach nur still gegenüber und genossen den Augenblick. Das Boot glitt sanft über die fast spiegelglatte Oberfläche des kristallklaren Meeres. Über ihnen wölbte sich ein unbeschreiblich blauer Himmel, an dem hin und wieder Möwen vorbeizogen. Es dauerte nicht lange, da zeigte Ines auf einen Punkt hinter Lucas.

      »Sieh mal. Das muss sie sein.«

      Er drehte sich um und sah in einiger Entfernung einen Rücksprung in der zerklüfteten Steilküste. Dieser bildete eine Öffnung, die groß genug für eine Motoryacht war. Mitten darin befand sich ein aufgetürmter Haufen aus großen Felsen, die wie Bauklötze aussahen, die ein Riesen-Kind nach dem Spielen vergessen hatte. Die warme Nachmittagssonne schien in die verlassene Bucht. Bis auf das Plätschern der Ruder und den vereinzelten Schrei einer Möwe war nichts zu hören. Lucas fühlte sich plötzlich wie ein großer Entdecker oder ein Schiffbrüchiger, der endlich das rettende Gestade entdeckt. Er musste sich den typischen Schrei »Land!« geradezu verkneifen, ruderte aber trotzdem schneller. Es dauerte nicht lange, da waren sie am Strand der Bucht angekommen. Dort zogen sie das Boot ein Stück aus dem Wasser, setzten sich dann in den Sand und sahen sich um.

      »Wow, jetzt weiß ich endlich, was ich in den ganzen Jahren verpasst habe«, brach Ines das Schweigen.

      »Hmmja, wie im Paradies«, antwortete Lucas.

      »Na dann gib mir mal nen Apfel, Adam.«

      Lucas schoss sofort die Röte ins Gesicht. Hieß das jetzt ...? Wollte sie ...? Verdammt, warum musste das nur alles immer so schwer zu verstehen sein? Ines schien seine Reaktion bemerkt und auch die Gedanken, die durch seinen Kopf geschossen waren, zumindest teilweise erraten zu haben, denn sie wurde ebenfalls rot.

      »Ich meinte einen Apfel aus dem Picknick-Korb«, sagte sie verlegen grinsend. Sie zeigte auf den Behälter, der hinter Lucas stand. Die Situation war so absurd, dass beide mit einem Mal losprusteten. Lucas zog – immer noch lachend – den Korb zu sich heran. Er holte für Ines einen Apfel und für sich eine Banane heraus. Als er dies tat, fing Ines erneut an, prustend zu lachen und er ließ sie wieder fallen. Stattdessen nahm er sich ein paar Trauben. Ihre Blicke trafen sich. In diesem Moment wunderte sich Lucas darüber, warum ihm das jetzt überhaupt nicht peinlich war. Er hatte glatt das Gefühl, dass er sich ihr gegenüber tatsächlich offenbaren konnte.

      Wieder einmal fing Ines seine Stimmung erstaunlich gut auf.

      »Ist echt witzig. Eigentlich müsste ich jetzt im Boden versinken, aber es macht mir gar nichts aus.«

      »Stimmt«, antwortete Lucas. »Ist wirklich witzig ... sag mal, ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber ich ...«

      Weiter kam er nicht, denn Ines war im gleichen Moment aufgesprungen und rief – bereits auf den in einiger Entfernung liegenden Felshaufen zurennend – über die Schulter: »Wer zuerst oben ist!«

      Lucas starrte ihr hinterher. Eben noch war alles so einfach gewesen und nun das. Seufzend erhob er sich und rannte grübelnd hinter Ines her. Warum hatte sie das getan? Hatte er richtig gesehen? Ihm war so, als ob er in ihren Augen so etwas wie Angst aufblitzen gesehen hatte.

      Zusammen mit Ines erreichte er die Felsen. Sie kletterten, so gut es ging, daran hoch. Lucas war gerade dabei, Ines zu überholen, als sie plötzlich anhielt und rief: »Boah, schau mal da!«

      Lucas sah in die Richtung, die ihre Hand wies und erkannte, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Inmitten der Felsen war eine von unten nicht sichtbare Lücke, durch die eine Art Becken entstand. Dieses schien eine Verbindung zum Meer zu haben, denn das Licht, das die Nachmittagssonne auf das Meerwasser fallen ließ, drang von unten in das Becken. So erstrahlte das Wasser dort in einer leuchtenden Mischung aus Türkis und Violett. In diesem so außergewöhnlich illuminierten Bereich tummelten sich aberhunderte kleine Fische, die mit ihren silbernen Leibern glitzernde Reflexe in das Wasser zauberten. Die ganze Szenerie wirkte, als ob sie durch ein Fenster in eine völlig andere Welt blicken könnten. Entzückt machte Ines Anstalten, hinunterzuklettern, aber Lucas hielt sie zurück.

      »Ich glaub nicht, dass das eine gute Idee wäre. Das geht da so steil runter. Da kommt man bestimmt nicht mehr richtig hoch«, bemerkte er, als er ihren verärgerten Blick sah.

      Ines wirkte zwar enttäuscht, nickte dann aber und folgte Lucas auf den obersten Felsen. Von dort konnte man eine weitere, noch kleinere Bucht erkennen, die im Gegensatz zu der, in der sie gelandet waren, einen ganz feinsandigen Strand hatte. Eigentlich war es nur eine vom Meerwasser ausgewaschene Höhlung in der Klippe, aber sie lag noch ganz im Sonnenschein. Daher beschlossen sie, herunterzuklettern und sich dort ein wenig zu sonnen. Die ganze Zeit über rang Lucas innerlich mit sich. Wie sollte er es bloß anstellen, das zu sagen, was er schon die ganze Zeit sagen wollte? Immerhin war diese Höhle so klein, dass Ines nun kaum noch Möglichkeiten haben würde, wieder aufzuspringen und wegzurennen. Sie konnte höchstens ins Wasser springen. Schließlich kam er zu dem Schluss, einfach anzufangen und zu sehen, was dabei herauskam.

      »Ähm, ich wollte dir unbedingt ...«, begann er, doch er kam wiederum nicht weit, denn ein rasches »Warte!« von Ines bremste ihn aus. Sie hatte sich ihm gegenüber kerzengerade aufgesetzt und sah ihm in die Augen.

      »Bevor du jetzt das sagst, von dem ich glaube ... hoffe ... fürchte, dass du es sagst, habe ich nur eine Bitte. Sei ehrlich, egal was es ist. Ich kann auch damit klarkommen, wenn es nicht das ist, was ich denke oder will, solange es ernst gemeint ist.«

      Dann blickte sie ihn erwartungsvoll an.

      In Lucas wirbelten ihre Worte herum und machten ihn ganz konfus. Hatte sie »hoffe« gesagt? Ja, das hatte sie, aber sie hatte auch »fürchte« gesagt. Und sie hatte gesagt: »Sei ehrlich!« Und da war es wieder. Das Gefühl, das ihn beschlichen hatte, als er ihre Stimme hier zum ersten Mal gehört hatte. Nun jedoch war es zu einer Gewissheit geworden. Er musste da jetzt durch und zuallererst musste er ihr die Sache mit dem Fernrohr erklären. Entweder würde sich alles andere dann sowieso erledigt haben oder er hätte freie Bahn, Ines mit gutem Gewissen zu sagen, was er für sie empfand.

      »Ja,

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