BAT Boy. C. A. Raaven

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BAT Boy - C. A. Raaven

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Frieden dieses Augenblicks in sich hinein, als ob er ihn dort sicher für schlechte Zeiten aufbewahren wollte. Sonnenaufgänge hatte er schon immer geliebt. Da hörte er, wie sich seine Eltern noch ein wenig schlaftrunken unterhielten, und ging wieder ins Zimmer zurück, um sich umzuziehen. Das wunderbare Gefühl von Urlaub genießend schlenderten sie zusammen den Weg zum Restaurant entlang, um zu frühstücken. Wiederum erwies sich die Hotelanlage als gut ausgestattet. Es gab alles, was man für einen Start in den Tag gebrauchen konnte: frisch gepressten Orangensaft, eine Auswahl von Müsli und Cornflakes, verschiedene Eiergerichte und eine große Auswahl an Brot. Das ausgedehnte Frühstück weckte Lucas‘ Lebensgeister erst so richtig. Er beschloss, sich nun den Rest des Hotelgeländes anzusehen, denn dazu hatte er gestern nach der unangenehmen Fahrerei keine rechte Lust gehabt. Er ging zur Rezeption, um nachzusehen, ob es dort so etwas wie einen Lageplan der Anlage gäbe, damit er sich besser orientieren könnte. Während er dort noch am Tresen herumstöberte, hörte er plötzlich eine Stimme, die ihm das Herz in die Kehle springen ließ.

      »Nee, das ist ja‘n Ding! Lucas, was machst du denn hier?«

      Lucas drehte sich langsam um. Obwohl er die Stimme auf Anhieb erkannt hatte, hoffte er doch, sich zu irren.

      Vor ihm stand Ines zusammen mit zwei Erwachsenen, vermutlich ihren Eltern. Alle zusammen lächelten sie Lucas freundlich an. Das brachte sein Herz dazu, wieder ein wenig langsamer zu schlagen. Er beförderte schnell ein etwas schief geratenes Grinsen in sein Gesicht.

      »Hi«, sagte er nur.

      Ines und ihre Eltern werteten dies offensichtlich als Zeichen seiner Überraschung, denn sie gingen nicht weiter auf diese wortkarge Begrüßung ein. Ines stellte ihre Eltern als »Tom und Diana Bunge« und ihn als »Lucas aus meiner alten Klasse« vor.

      Dann verabschiedeten sich ihre Eltern mit den Worten: »Na dann hast du ja doch noch jemanden in deinem Alter gefunden.«

      Nun waren sie beide allein und Lucas fühlte das dringende Bedürfnis, sich in eine Stehlampe oder so zu verwandeln. Er fand es zwar gut hier jemanden zu haben, mit dem man gemeinsam etwas unternehmen konnte, aber musste es ausgerechnet Ines sein? Nicht, dass er sie nicht mochte. Im Gegenteil. Ines hatte ihm von allen seinen Mitschülerinnen immer am besten gefallen. Aber als er ihre Stimme gehört hatte, war sofort wieder die Sache mit Kevin und dem Teleskop aus der Halb-Vergessenheit aufgetaucht. Er fühlte schon, wie sich seine Ohrenspitzen vor Scham röteten.

      Doch in diesem Moment half Ines ihm unverhofft aus der Patsche, indem sie sagte: »Schön, dass du es bist. Ich meine, stell dir mal vor, ich hätte hier Bonzo getroffen.«

      Damit verflüchtigte sich der Schock vollends, sodass Lucas nicht anders konnte, als sie strahlend anzulächeln. Nicht weil er sich freute, dass sie ihn Bonzo vorzog – dem Klassenrowdie, der ständig über alles und jeden herzog. Nein, ihre Reaktion zeigte ihm, dass Ines es nicht wusste. Sie hatte ihn nicht erkannt. Also würde er ihr jetzt nicht dafür Rede und Antwort stehen müssen. Wie dumm war er gewesen, sich die ganze Zeit über davor zu drücken, ihr über den Weg zu laufen, aber egal: Das war jetzt vorbei. Es gab doch Gerechtigkeit auf dieser Welt. Durch sein Lächeln musste auch Ines lachen. Sie machten sich zusammen auf, die Gegend zu erkunden. Ines war bereits einen Tag vorher angekommen. Sie fuhr schon seit Jahren hierher, nur dass in diesem Jahr außer ihnen nur Eltern mit kleineren Kindern hier Urlaub machten. So lernte Lucas in den folgenden Tagen jeden Winkel der Hotelanlage kennen. Auch seine Eltern verstanden sich gut mit Ines‘ Eltern. Während diese sich tagsüber am Strand oder abends in der Bar vergnügten, ging Lucas zusammen mit Ines mehr und mehr eigene Wege. Sie verbrachten die meisten Abende damit, Spaziergänge durch die Anlage zu machen oder auf Lucas‘ Terrasse zu sitzen und sich über Gott und die Welt zu unterhalten. Nach ein paar Tagen änderte sich jedoch irgendetwas. Unmerklich zunächst, aber dann doch immer spürbarer beschlich Lucas das Gefühl, dass in Ines eine Veränderung vorgegangen war, die er nicht einordnen konnte. Es war in ihren Blicken und in der Art, wie sie sprach, ja sogar in ihren Bewegungen. Als er einen Tag später seine Mutter darauf ansprach, lächelte sie nur und sagte: »Schön, dass du es bemerkt hast, aber an der Erkenntnis musst du wohl noch arbeiten.«

      Als sie Lucas‘ verständnislosen Blick auffing, ergänzte sie: »Kannst du dir das nicht vorstellen? Sie hat sich in dich verliebt, mein Großer.«

      Mit dieser Information hatte Lucas nicht gerechnet. Es war ihm, als ob in seinem Kopf plötzlich zwei Lautsprecher angeschaltet worden waren, von denen jeder etwas anderes von sich gab. Die erste Stimme jubilierte: Sie liebt dich, sie liebt dich. Das Leben ist toll ...

      Die zweite Stimme hingegen sah die Sache ein wenig anders: Das kann doch nicht sein. Mam verarscht dich doch. Ines kann sich doch nicht ausgerechnet in dich verknallt haben ...

      Dieser Widerstreit war ihm offensichtlich vom Gesicht abzulesen, denn Betty sagte: »Du kannst mir ruhig glauben. Ich erkenne sowas ganz gut. Sogar Papa hat schon ein paar Andeutungen in der Art gemacht.«

      Das ließ die zweite Stimme in seinem Kopf verstummen. Zurück blieb nur eine seltsame Leichtigkeit. Er hatte glatt das Gefühl zu schweben. Stattdessen musste er sich setzen, weil ihm auf einmal die Knie ganz weich wurden.

      »Echt jetzt? Und was nun?«

      »Na was denkst du denn?«, lächelte Betty zurück.

      »Das wollte ich doch gerade von dir wissen«, sagte Lucas flehentlich. In seinem Bauch machte sich spontan ein ungutes Gefühl breit. Was sollte jetzt passieren? Was würde man – würde Ines nun von ihm erwarten?

      »Nein, nein«, kam es von seiner Mutter zurück. »Ich meine magst du sie denn auch?«

      »Machst du Witze? Sie ist das tollste Mädchen, das ich mir vorstellen kann«, antwortete Lucas sofort. Noch während er sprach, wunderte er sich darüber, dass er es tatsächlich jemandem erzählt hatte.

      »Na dann sag ihr das auch. Deine Gedanken kann sie nicht lesen.«

      »Und wie!?«, entfuhr es ihm. Panik kam in ihm auf. Wie sollte er das bloß anstellen? Bei seiner Mutter eben war ihm das so rausgerutscht. Aber sich nun vor Ines hinzustellen und ihr seine Gefühle zu offenbaren kam ihm nahezu unmöglich vor. Im Geist sah er sich wie in einem dieser alten Filme vor ihr knien. Er gestand ihr seine Liebe, woraufhin Ines aber nur mäßig interessiert lächelte, sich dann umdrehte und ihn wie einen Idioten aussehen ließ.

      Lucas‘ Mutter holte ihn aus diesen Träumen zurück, indem sie sagte: »Versuch jetzt am besten nichts übers Knie zu brechen. Du hast jetzt eine Idee, was das mit euch zu bedeuten hat. Um ihr aber etwas in der Art zu sagen, musst du dir erst einmal deiner eigenen Gefühle klar werden. Außerdem sollte dafür auch das Drumherum stimmen.«

      »Hmmmm«, überlegte sie weiter. »Du hast doch gesagt, dass Ines dir von einer einsamen Bucht erzählt hat, die sie nie besuchen konnte, weil weil man dort nur mit einem Boot hinkommt. Das wäre jetzt vielleicht die ideale Gelegenheit, um das Schlauchboot auszuprobieren. Dann hätte es Papa nicht, wie ich ursprünglich fand, völlig unnötigerweise eingepackt. Ich denke, wenn ich ihm die Umstände schildere, dann holt er es bestimmt aus dem Wagen, auch wenn wir übermorgen schon wieder los müssen.«

      Das rief Lucas fast schmerzhaft ins Gedächtnis, dass dieser Urlaub und die schöne Zeit mit Ines schon so bald zu Ende sein würden.

      Paul war sofort Feuer und Flamme. Er sprintete zum Auto und kam schon nach kurzer Zeit mit dem riesigen Sack zurück, in dem das Boot verstaut war. Er ließ es sich auch nicht nehmen, es sofort persönlich aufzupumpen. Lucas war dieser verschwörerische Eifer schon fast zu viel, aber auf der anderen Seite freute er sich auch auf die Bootsfahrt. Jetzt musste er nur noch Ines von seiner Idee berichten. Er fand sie schließlich

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