Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Wochenende auf der Berghütte. Er ging Toni zur Hand. Abends spazierten Joachim und Polly Hand in Hand zum ›Erkerchen‹ und verbrachten wunderschöne Augenblicke im Sonnenuntergang. Sie blieben immer bis spät in die Nacht. Nur die Sterne und der silberne Mond waren Zeugen ihrer Liebesbeteuerungen. Sie küßten sich, tauschten Zärtlichkeiten aus und genossen die Nähe des anderen.

      Am Montagmorgen, früher als vorgesehen, verließen Polly und Joachim die Berghütte. Kurz bevor der Pfad die Oberländer Alm erreichte, trennten sie sich. Polly wollte von Hilda und Wenzel Oberländer nicht mit Joachim zusammen gesehen werden. So wartete sie eine Weile vor der letzten Biegung. Dann ging sie weiter. Sie grüßte Hilda und ihren Mann kurz, stieg in ihr Auto und fuhr davon.

      *

      Als Polly auf dem Pircher Hof ankam, versorgte ihr Vater bereits das Vieh.

      »Schön, daß du wieder da bist, Pollymadl! Wie war es auf der Berghütte?«

      »Schön war es! Sehr schön! Viel Arbeit war es auch! Respekt, Respekt vor dem, was die Anna da leistet – der Toni auch, aber die Küchenarbeit, die macht größtenteils die Anna. Da muß ich sie einfach bewundern.«

      Polly lächelte ihren Vater an.

      »Und wie war es bei dir?«

      »Nix Besonderes! Ich war bei der Meta und dem Xaver zum Essen. Dann bin ich abends noch geblieben und habe am Stammtisch einige Bier getrunken. Der Pfarrer war da, dann noch der Förster, der Weißgerber vom Sägewerk war da, der Bürgermeister, der Martin, unser Doktor, ist gekommen und noch ein paar jüngere Burschen«, zählte er auf. »Und was waren für Leut’ auf der Berghütte?«

      »Fremde! Jedenfalls für mich! Der alte Alois hat Geschichten erzählt. Ich habe auch ein altes Foto vom Alois bekommen.«

      »So? Kann ich des mal sehen?«

      »Später, Vater! Jetzt helfe ich dir schnell! Dann machen wir uns ein gemütliches Frühstück und schwatzen.«

      So geschah es dann auch.

      Ein wenig später saßen Polly und ihr Vater gemütlich in der Küche beim Frühstück. Es duftete nach Kaffee und Brötchen, die Polly aufgebacken hatte. Dazu gab es Butter und Marmelade aus Gartenfrüchten und Beeren des Pircher Hofes.

      Edgar Pircher musterte seine Tochter.

      »Schaust richtig gut aus, Madl! Dabei hast du sicher die Tage schwer gearbeitet. Hast so ein Leuchten in den Augen!«

      Polly lächelte verlegen. Wenn man verliebt ist, kann es jeder sehen, dachte Polly und erinnerte sich an Annas Worte.

      »Ach, Vater, es war schön. All die vielen Leute. Fröhlich waren sie. Nur zu den Stoßzeiten war viel zu tun. Aber ich hatte genug Zeit, auch die Berge zu genießen. Abends habe ich mich verzogen. Bin spazierengegangen. Das war richtig schön. Wie Urlaub!«

      Polly biß in ihr Brötchen. Sie kaute bedächtig. Dann kramte sie in ihrem Rucksack, der neben ihr auf der Eckbank der Wohnküche stand.

      »Wo habe ich das Foto nur hingesteckt? Dieser Rucksack hat so viele Taschen.«

      Sie suchte weiter.

      »Endlich! Da ist es! Das soll ich dir vom alten Alois geben. Er hat viel von dir erzählt. Bist als junger Bursch oft bei ihm auf der Berghütte gewesen, wie?«

      »Ja, des kann man so sagen!«

      Edgar Pircher griff in die Brusttasche seines karierten Arbeitshemdes und holte seine Lesebrille heraus. Er zog sie auf und betrachtete das Bild.

      »Mei, des ist lange her! Sag’ dem Alois ein herzliches ›Vergelt’s Gott‹! Er hat mir damit eine wirkliche Freud’ gemacht. Mei, des kommt mir vor wie aus einem anderen Leben. Was aus all den Burschen geworden ist?«

      Lächelnd betrachtete Edgar das Foto. Wie von selbst fing er an zu erzählen. Nach und nach stellte er jeden einzelnen Burschen vor. Sie waren eine eingeschworene Seilschaft gewesen.

      »Ja, ja! Alles richtige Bergler! Wir sind fast jedesmal rauf auf den ›Engelssteig‹. Bei schönem Wetter sind wir bis zum letzten Augenblick geblieben. Einmal haben wir dort sogar biwakiert. Wir wollten dem Himmel ganz nah sein. Ohne Zelt lagen wir dick eingehüllt in unseren Schlafsäcken und schauten hinauf in den nächtlichen Sternenhimmel. Das war ein besonderes Erlebnis.«

      Pollys Vater erzählte und erzählte. Immer wieder hielt er Polly das Bild hin und zeigte mit dem Finger auf Personen.

      »Auf dem Bild schaust du richtig glücklich aus, Vater!«

      »Damals ist man jung gewesen. Nix konnte die Gedanken an die Zukunft trüben. Na ja, so ist das eben, wenn man jung ist. Das ist auch gut so. Zum Glück weiß man net, was noch alles auf einem zukommen tut.«

      Edgar Pircher trank einen Schluck Kaffee. Er konnte kaum die Augen von dem Foto lassen. Sein Brötchen lag angebissen auf dem Teller.

      Da kam Polly ein Gedanke. Es war ein Lüge, aber der Zweck heiligt die Mittel, dachte sie und Pfarrer Zandler hat dafür bestimmt Verständnis.

      »Der alte Alois, der hat in den alten Aufzeichnungen die Adressen der Leute. Sicherlich sind viele umgezogen. Aber mit ein bissel Mühe lassen sie sich bestimmt finden. Der Alois will ihnen allen schreiben, daß die Berghütte wieder offen ist und jetzt dem Toni und der Anna gehört.«

      Edgar Pircher hörte seiner Tochter genau zu, als sie erzählte, Alois wollte ein Fest für die alten Bergkameraden geben.

      »Was meinst, Vater? Wie viele werden kommen?«

      Edgar überlegte.

      »Ich hoffe für den Alois, daß viele kommen. Ich muß mal die alten Sachen auf dem Speicher durchsehen. Vielleicht habe ich auch noch einige Anschriften. Mit einigen war ich noch Jahre nach unserer aktiven Zeit in Kontakt. Bei Gelegenheit werde ich mal nachsehen, oder eilt es dem Alois?«

      »Naa! Naa!«

      Polly trank einen Schluck Kaffee.

      »Die Burschen darauf sind leicht zu finden. Bei dem Madl, des du da im Arm hast, wird es schwieriger sein. Sicher hat sie inzwischen geheiratet. Dann hat sie einen anderen Familiennamen.«

      Polly lachte absichtlich.

      »Schaust ja gut aus, Vater, wie du des Madl im Arm hast. Wer ist es?«

      Polly sah, wie ihr Vater leicht rote Wangen bekam.

      »Des Madl? Ja, des war die Lioba Fischer. Sie war aus Köln. Mei, war die fesch! Wir waren eng befreundet.«

      »Oh! Was höre ich da? Dann hast du vor der Mutter schon mal ein Madl gehabt?«

      Jetzt wurde Edgar Pircher tiefrot und sehr verlegen.

      »Ja, deine Mutter war nicht mein erstes Madl«, gestand er verlegen.

      Ohne daß Polly weiter nachfragen mußte, fing ihr Vater an zu erzählen.

      »Ich habe die Lioba sehr geliebt. Offiziell waren wir net verlobt, aber jeder in Waldkogel wußte, daß wir zusammengehörten. Wenn sie kam, dann wohnte sie oft hier

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