Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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kannst du viel Unruhe hineinbringen. Wie willst du das machen?«

      Polly nickte. Sie erzählte von ihrem Plan, daß Alois sie einladen könnte, zusammen mit anderen Bergkameraden aus der Zeit. Polly wollte dann dafür sorgen, daß ihr Vater auch zu dem Fest auf die Berghütte geht.

      »Das ist ein guter Plan!«

      Pfarrer Heiner Zandler dachte nach. Dann hielt er eine kurze stille Zwiesprache mit seinem Herrgott, den er scherzhaft manchmal seinen Arbeitgeber nannte.

      »Also gut! Ich kann ja auch mal meine Beziehungen spielen lassen. Komm mal mit!«

      Polly folgte dem Pfarrer ins Pfarrhaus. Dort schrieb sich Pfarrer Zandler die alte Adresse und Telefonnummer auf. Polly mußte ihm versprechen, nichts zu unternehmen, bis er sich wieder in einigen Tagen bei ihr melden würde. Der Geistliche versprach, sich mit den Nachforschungen zu beeilen. Versprechen konnte er natürlich nichts, aber eine kleine Chance gab es schon. Polly war erleichtert. Sie war froh, daß sie sich Pfarrer Zandler anvertraut hatte.

      Der Geistliche versprach Polly, auch mit Edgar zu reden, um herauszufinden, wie er dazu stehe, wenn Polly in einen anderen Hof einheiraten wollte.

      »Danke, Herr Pfarrer! Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich bin froh, daß ich mit Ihnen gesprochen habe. Der Vater geht einmal in der Woche auf die Hochalm. Meistens an einem Dienstag oder Mittwoch, dann bin ich allein auf dem Hof.«

      »Gut, Polly! Das ist ja schon morgen oder übermorgen! Ob ich so schnell etwas in Erfahrung bringe, das weiß ich nicht. Aber ich melde mich bei dir.«

      Pfarrer Zandler verabschiedete Polly und wünschte ihr Gottes Segen. Sie verließen zusammen den Friedhof. Polly stieg auf ihr Fahrrad und fuhr heim. Pfarrer Zandler begann sofort damit, nach dieser Lioba Fischer zu suchen.

      *

      Polly hörte die ganze Woche nichts von Pfarrer Zandler. Sie war ungeduldig und wirkte nervös.

      »Madl, was ist mit dir?« fragte ihr Vater eines Abends. »Bist immer so in Gedanken! Hast was auf dem Herzen?«

      »Des kommt dir nur so vor, Vater! Ich habe viel Arbeit. Ich will ja morgen wieder auf die Berghütte.«

      Ihr Vater schaute Polly prüfend an.

      »Wenn es dir keine Freude macht, dann müssen sich die Anna und der Toni jemand anderen suchen.«

      »Naa! Freude macht es mir schon! Ich bin gern mit der Anna zusammen.«

      »Was ist es dann? Denkst du an die feschen Burschen dort oben?«

      Polly errötete tief.

      »Aha« raunte ihr Vater und schmunzelte.

      »Nix aha! Vater! Ich habe dir doch gesagt, daß des meine Angelegenheit ist.«

      Edgar Pircher seufzte.

      »Polly, du bist manchmal ein echter Dickschädel. Mir kannst du nix vormachen. Du grübelst doch! Du hast doch einen bestimmten Burschen ins Auge gefaßt, oder? Was paßt dir an ihm net?«

      Polly antwortete nicht. Sie vergrub ihre Hand in die Schürzentasche. Darin bewahrte sie in einem Taschentuch den Ring auf. Daheim konnte sie ihn nicht tragen.

      »Mein Madl! Mache es mir doch nicht so schwer! Bist doch meine Einzige. Red’ schon! Mei, ich bin auch mal jung gewesen. Vielleicht kann ich dir einen Rat geben. Willst du dich mir nicht anvertrauen?«

      Polly schüttelte den Kopf.

      »Ich will dich mit meinen Gedanken nicht belasten. Vielleicht bin ich zu gewissenhaft. Für mich muß eben alles perfekt sein. Ich denke eben darüber nach, was du am Anfang der Woche zu mir gesagt hast. Weißt, die Sache mit der eierlegenden Wollmilchsau!«

      Ihr Vater schmunzelte.

      »Du schaffst das schon! Die Erkenntnis, daß man im Leben von dem einen oder anderen Ideal Abstriche machen muß, das kann schon schmerzhaft sein. Doch daran tust du nur reifen. Doch du sollst wissen, daß du Kummer net allein durchstehen mußt. Auch wenn ich dir nicht helfen kann, so kann ich dir zuhören. Des hilft manchmal schon. Ich weiß, wie es mir geht. Wenn ich etwas erzähle, dann wird mir währenddessen oft klar, was ich tun muß. Es ist ein Unterschied, ob man nur drüber nachdenkt oder es ausspricht. Unklare Gefühle kann man schlecht in Worte packen. Sätze müssen Hand und Fuß haben, sagt man. So wird die Sache klarer, verstehst? Es ist für mich schwer zu erklären, wie ich des meine. Ich bin nur Bauer, kein Studierter.«

      Polly lachte.

      »Du hast das schön erklärt, Vater! Dazu muß man kein Studierter sein. Ein bodenständiger Bauer ist oft viel klüger.«

      Polly hauchte ihrem Vater einen Kuß auf die Wange.

      »Mache dir keine Sorgen! Es ist alles in Ordnung!«

      Edgar Pircher war sich nicht so sicher. Aber er ließ die Sache auf sich beruhen.

      Es war früh am Freitagmorgen. Das Gras war noch feucht vom Tau. Polly steuerte ihren Jeep mit Vierradantrieb langsam die Hauptstraße entlang. Als sie an der Kirche vorbeikam, öffneten sich die Kirchentüren. Einige alte Frauen mit Kopftüchern und zwei alte Männer, die am Stock gingen, kamen heraus. Polly hielt an. Sie blieb aber im Auto sitzen.

      »Ah, die Frühmesse ist zu Ende.«

      Polly hoffte, Pfarrer Zandler zu sehen. Da kam er auch schon aus dem Gotteshaus. Er nickte Polly von weitem zu. Dann verabschiedete er einige seiner Schäfchen mit Handschlag.

      Pfarrer Zandler trug noch das farbige Meßgewand. Er winkte Polly zu, sie solle in die Kirche kommen. Während Pfarrer Zandler wieder im Gotteshaus verschwand, parkte Polly ihr Auto auf dem Marktplatz. Sie ging die wenigen Schritte zur Kirche zu Fuß. Ihr Herz klopfte heftig. Hat Pfarrer Zandler etwas erfahren? Er muß etwas wissen, sonst hätte er mich nicht in die Kirche bestellt, dachte Polly.

      Die Tür stand offen. In der schönen Barockkirche roch es nach Weihrauch. Die Morgensonne schien durch die Buntglasfenster im Ostchor. Pfarrer Heiner Zandler war nirgends zu sehen. Er wird sich in der Sakristei umziehen, überlegte Polly. Sie ging zum Seitenaltar der Mutter Gottes und stiftete ihr eine große Kerze. Polly verharrte einen Augenblick vor der Statue. Sie betrachtete das Antlitz der Statue. Sie hatte sie schon oft im Leben gesehen. Doch an diesem Morgen war ihr, als lächele die Heilige Maria sie an.

      Schritte schallten durch das Got-teshaus. Pfarrer Zandler kam den Mittelgang entlang. Polly eilte ihm entgegen.

      »Was ist? Haben Sie etwas in Erfahrung bringen können?« stieß Polly hervor.

      Pfarrer Zandler lachte.

      »Polly! Du bist hier in einem Haus Gottes. Also, erst einmal ein herzliches Grüß Gott!«

      »Entschuldigen Sie! Grüß Gott! Ich bin nur so gespannt.«

      Fürsorglich legte Pfarrer Zandler seinen Arm um Pollys Schultern. Er schob sie in eine Bank und setzte sich neben sie.

      Polly schaute ihn mit großen Augen an. Sie faßte sich an die Brust, so, als wollte sie ihr Herz festhalten. Es klopfte und klopfte.

      »Bist du auf dem Weg zur Berghütte

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