Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 174

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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mir gut auf die Polly auf. Die ist ein bissel übermütig!«

      Anna blinzelte ihrem Mann zu. Das bedeutete, daß er sich keine Sorgen machen sollte. Sie würde die Angelegenheit schon in den Griff bekommen.

      Anna und Polly verabschiedeten sich. Polly bat Toni, mit Joachim zu reden, falls er auf die Berghütte käme, bevor sie aus Kirchwalden zurück wären.

      Nachdem Toni und Alois den beiden nachgeschaut hatten, bis sie sie nicht mehr sehen konnten, holte Toni die Schnapsflasche.

      »Trinkst einen mit, Alois?«

      »Wie kannst da fragen, Toni? Nicht nur einen, sondern zwei!«

      Toni schenkte ein. Sie prosteten sich zu und tranken. Dann gingen sie an die Arbeit.

      *

      Polly eilte den Berg hinunter. Anna mußte sie mehrmals ermahnen, etwas langsamer zu machen. Aber Polly war voller Hoffnung und

      Erwartung. Sie war übermütig. So entschied Anna, daß es besser sei, wenn sie selbst und nicht Polly hinter dem Steuer saß.

      Den ganzen Weg nach Kirchwalden redete Polly und redete und redete. Anna versuchte sie immer wieder zu bremsen. Doch Pollys Herz lag auf ihrer Zunge.

      »Ich spüre es, Anna! Hier drinnen! Ganz bestimmt!«

      Anna ließ Polly sich erst einmal alles von der Seele reden. Dann sprach sie ruhig auf sie ein. Sie machte ihr den Vorschlag, daß sie sich im Hintergrund halten sollte. Polly begriff es nicht gleich, so aufgedreht wie sie war. Doch schließlich stimmte sie zu.

      »Du mußt aber wirklich alles tun, damit die Lioba und ihr Sohn auf die Berghütte kommen! Alles! Anna, alles!«

      Anna schmunzelte.

      »Du kannst dich darauf verlassen! Nun beruhige dich! Ich hoffe und wünsche dir, daß deine Träume in Erfüllung gehen, Polly! Ich wünsche dir es von Herzen. Doch ich möchte dir auch sagen, daß du nicht enttäuscht sein darfst, wenn das Märchen nicht wahr wird.«

      Polly schluckte.

      »Ich weiß, Anna!«

      Sie fuhren durch Kirchwalden. Inmitten der Neubausiedlung war ein kleines Einkaufszentrum mit wenigen Läden. An einer Ecke des Gebäudes war ein Kiosk. Anna parkte auf dem Parkplatz. Die beiden Frauen gingen zum Kiosk.

      Ein junger Mann lächelte sie an.

      »Grüß Gott! Was darf es sein?«

      »Wir wollen nichts kaufen. Aber wenn man so lieb gefragt wird, dann nehmen wir zwei Limo!«

      Der junge Mann holte zwei Flaschen Limonade aus dem Kühlschrank.

      »Zum hier trinken?«

      Anna nickte.

      Der junge Mann reichte zwei Gläser dazu. Er kassierte das Geld. Dann kam er mit einem Lappen aus dem Kiosk heraus und wischte noch einmal einen der blankgeputzten Stehtische ab. Er spannte den Sonnenschirm auf.

      Die beiden Frauen bedankten sich. Anna trank einen Schluck. Dann sagte sie:

      »Ich suche eine Lioba Schmidt, geborene Fischer! Ihr gehört doch der Kiosk, oder?«

      »Ja, der gehört ihr! Sie ist aber nicht da! Sie ist zum Großhandel gefahren. Ich bin Urban Schmidt, Liobas Sohn.«

      »Ich bin Anna! Anna Baumberger! Sage einfach Anna zu mir!«

      Sie reichten sich die Hände.

      »Das ist Polly! Eine Freundin!«

      Urban gab Polly auch die Hand.

      »Grüß dich, Polly! Ich bin der Urban!«

      »Warum suchst du meine Mutter, Anna?«

      »Das ist eine etwas längere Geschichte.«

      »Oh, ich habe Zeit. Vormittags ist wenig Betrieb hier. Die Kinder sind noch in der Schule und die Männer, die hier ihr Bier trinken und sich treffen, kommen auch erst am späten Nachmittag.«

      Urban holte sich auch eine Limonade und ein Glas. Er stellte sich zu den beiden.

      »Also, Madln! Wie geht die Geschichte?«

      Anna holte das Foto aus ihrer Handtasche und legte eine Visitenkarte dazu. Auf der Visitenkarte stand:

      Anna und Toni Baumberger

      Berghüttenbetreiber

      Waldkogel

      Darunter waren zwei Handynummern angegeben.

      Urban las. Anna begann zu erzählen.

      »Wir haben die Berghütte vom alten Alois übernommen. Das ist der Mann hier auf dem Bild. Das Foto ist allerdings schon gut fünfundzwanzig Jahre alt oder älter. Der Alois ist heute ein richtig alter Großvater und lebt bei uns auf der Berghütte. Er erzählt viel von früheren Zeiten und schaut sich die Fotos an. Er möchte gern einen schönen Hüttenabend machen und Bergler – wie er sie nennt – von früher einladen. Er ist sehr alt und mein Mann und ich möchten ihm gern den Wunsch erfüllen. Also haben wir die Anschriften von den Leuten hier ausfindig gemacht und schreiben sie alle an. Weil deine Mutter jetzt hier in Kirchwalden ist, dachte ich mir, ich schaue vorbei und lade sie persönlich ein. Schade, daß sie nicht da ist. Kannst du ihr die Einladung überbrin-

      gen? Zusätzlich wird ihr der Alois auch noch einige Zeilen schrei-

      ben. Das Foto kannst du ihr gern geben!«

      Urban fuhr sich nervös durch das Haar.

      »Versprechen kann ich nix! Ich werde alles ausrichten! Aber ob die Mutter kommt? Ich habe da so meine Bedenken. Das bezweifele ich stark, sehr stark. Wird besser sein, wenn sich der Alois keine so großen Hoffnungen macht.«

      Anna und Polly schauten sich an.

      »Wie darf ich das verstehen? Waldkogel ist doch nicht weit. Den Weg kennt sie auch. Klingt, als wüßtest du, daß sie sich über die Einladung nicht freuen wird.«

      Anna gab sich naiv.

      Urban trank sein Glas aus und schenkte sich nach.

      »Des mit Waldkogel und der Mutter, des ist eine ganz und gar sonderbare Sache. Ich begreife des net. Die Mutter ist eine begeisterte Bergwanderin. Früher soll sie sogar Bergsteigerin gewesen sein. Wir sind vor zehn Jahren aus Köln hierher gezogen. Fast jedes Wochenende, wenn das Wetter schön war, waren wir wandern. Doch sie mied die ganze Gegend um Waldkogel. Irgendwann fiel mir das auf. Als ich sie fragte, bekam ich Erklärungen, die ich nicht verstand. Sie wollte nicht an Waldkogel erinnert werden.«

      Urban hob die Schultern.

      »Ich kann nur vermuten, daß das mit meinem Vater zu tun hat. Seit meine Mutter geschieden ist, hat sie alle Brücken abgebrochen, die auch nur im entferntesten mit meinem Vater zu tun haben. Sie hat alle Fäden zerschnitten, die sie mit dem Leben vorher verbanden. Nur so kann ich

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