Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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und ausstieg. Sie schüttelte verwundert den Kopf und schloß die Tür auf.

      Anna ging schnell weiter zum Auto.

      »Seine Mutter ist gekommen«, flüsterte Polly.

      »Unten bleiben!« sagte Anna zu Urban, der sich auf dem Rücksitz tief geduckt hatte, fast ganz in den Fußraum gekrochen war.

      Anna fuhr vom Parkplatz und steuerte das Auto die Straße zurück, am Kiosk vorbei und dann um die Ecke.

      »Die Gefahr ist vorbei! Kannst aus der Versenkung kommen, Urban!« sagte Anna in den Rückspiegel.

      Mit hochrotem Kopf setzte sich Urban auf und schnallte sich wieder an. Es war ihm peinlich.

      »Ihr denkt wohl, ich bin ein Feigling, wie? Wahrscheinlich habt ihr recht!«

      »Schmarrn! Urban, wir denken etwas ganz anderes. Nämlich, daß du sehr an deiner Mutter hängst und es dir schwerfällt, ihr auch nur den kleinsten Kummer zu machen. Sie hat ja nur dich!«

      »Stimmt, Anna!« bestätigte Polly. »Und keiner kann dich besser verstehen als ich! Meine Mutter ist gestorben und mein Vater hat nur mich!«

      Sie fuhren dann noch in einen Supermarkt ans andere Ende von Kirchwalden. Anna kaufte schnell ein. Polly blieb bei Urban im Auto. Dann fuhren die drei zurück nach Waldkogel.

      Es war kurz nach Mittag, als sie dort ankamen. Anna hielt bei ihren Schwiegereltern an und holte Sebastian und Franziska heraus, die dort nach der Schule gegessen hatten. Dann fuhren alle hinauf zur Oberländer Alm.

      *

      Als Polly mit Anna, Urban und den Kindern über das Geröllfeld lief, sah sie Joachim auf der Terrasse der Berghütte stehen.

      »Achim!« rief Polly.

      Joachim rannte Polly entgegen. Er faßte sie um die Taille, hob sie hoch und wirbelte sie herum. Dann zog er sie fest an sich und küßte sie. Polly schlang ihre Arme um seinen Hals.

      »Ich freue mich so, dich zu sehen!« flüsterte sie ihm ins Ohr. »Ich habe mich so nach dir gesehnt. Ich fieberte dem Abend entgegen, bis du kommst. Fast wäre ich zu euch auf den Hof gegangen. Ich muß mit dir reden, Achim.«

      »Ich bin früher gekommen. Wir hatten Besuch bei uns daheim. Pfarrer Zandler war da. Er sagte mir in einem unbeobachteten Augenblick, daß er sich Sorgen um dich mache. Es wäre gut, wenn du jemand an deiner Seite hättest. Da bin ich gleich los. Was ist, Polly?«

      Polly hakte sich bei Joachim unter. Sie drehte sich zu Urban um.

      »Joachim, das ist Urban! Wegen ihm und seiner Mutter war ich in Kirchwalden. Die Anna hat mich begleitet. Es ist schön, solche Freunde zu haben wie Toni und Anna. Alles wird gut werden, Liebster!«

      Joachim blieb stehen. Er schaute Polly tief in die Augen.

      »Polly, ich verstehe nix! Ich kann nur ein Leuchten in deinen Augen sehen. Das sagt mir, daß du glücklich bist. Das ist wichtig. Nur das zählt für mich!«

      »Oh, ja! Achim, es wird alles werden. Jetzt muß ich nur noch einen Weg finden, den Urban bei uns auf den Hof zu bringen.«

      »Was soll das nun wieder werden? Polly, nun mal langsam und schön der Reihe nach.«

      »Gleich, Liebster!«

      Sie gingen alle zusammen zur Berghütte. Toni stand hinter der Theke und zapfte Bier. Der alte Alois hantierte in der Küche.

      »Mei, ihr seid schon wieder da?« wunderte er sich. »Hast gedacht, ich schaffe die Arbeit nimmer, Anna?«

      Anna legte den Arm um den alten Alois.

      »Schmarrn, Alois! Du steckst doch jeden in die Tasche bei deiner Erfahrung. Schau mal, wen wir dir da mitgebracht haben? Das ist der Urban, der Bub von der Lioba!«

      Der alte Alois musterte Urban von Kopf bis zum Fuß. Dann streckte er ihm die Hand entgegen.

      »Grüß Gott, Urban! Herzlich willkommen auf der Berghütte! Bist ein richtiger Prachtbursche! Des sehen meine alten Augen auf Anhieb. Bist deiner Mutter sehr ähnlich.«

      Urban schüttelte Alois die Hand. Der alte Mann eroberte sich sofort einen Platz in Urbans Herz.

      »Und was hat die Lioba zu meiner Einladung gesagt, Anna?«

      »Sie war nicht da, Alois! Und den Urban mußten Polly und ich fast entführen. Aber das soll dir der Urban selbst erzählen, Alois. Am besten, ihr setzt euch an den Kamin und redet. Die Wirtsstube der Berghütte ist ziemlich leer. Nun ja, das ist ja auch kein Wunder bei dem schönen Sonnenschein. Da sitzen die Hüttengäste auf der Terrasse.«

      Der alte Alois nickte.

      »Sicherlich hast du jetzt einen Bärenhunger nach dem Aufstieg? Da wird dir mein Eintopf ganz bestimmt guttun.«

      Alois wartete Urbans Antwort nicht ab. Er füllte einen großen Teller mit seinem Spezialeintopf und reichte ihn Urban.

      »Des war des Lieblingsessen deiner Mutter! Die konnte gar net genug davon bekommen. Mei, welch ein Zufall, daß ich gerade heute diesen Eintopf gemacht habe, als hätte ich geahnt, daß wir so einen Überraschungsbesuch bekommen.«

      Alois und Urban setzten sich an einen Tisch in der Nähe des Kamins. Toni brachte den beiden noch ein Bier. Dann ließ er sie allein. Alois wartete, bis Urban fertig mit Essen war.

      Alois und Urban prosteten sich zu.

      »So, Bub! Jetzt sagst du mir, warum dich die Anna und die Polly fast mit Gewalt haben herbringen müssen. Aber wenn ich es mir so überlege, dann mußt du mir des auch net sagen. Ich kann es erraten. Noch besser, ich weiß es mit fast hundertprozentiger Gewißheit. Deine Mutter hätte net gewollt, daß du nach Waldkogel kommst, wie? Des stimmt doch, oder?«

      »Ja, ja! Wie kommst du darauf, Alois?«

      »Des ist net schwer. Da muß man nur zwei und zwei zusammenzählen können. Und zwar, einen Burschen und ein Madl! Des Madl ist deine Mutter! Aber des kannst dir bestimmt denken.«

      Urban nickte.

      »Und der Bursche ist Edgar Pircher! Hast du den Namen schon einmal gehört?«

      Urban schüttelte den Kopf.

      »Aber ich heiße mit zweitem Namen Edgar«, sagte er leise, und seine Gesichtsfarbe änderte sich.

      Alois legte seine Hand auf Urbans Hand.

      »Mußt deswegen net erschrecken! Ich will dir jetzt noch etwas sagen. Der Vater vom Edgar Pircher, der heißt mit Vornamen Urban!«

      Urban lehnte sich zurück und starrte den alten Alois an.

      »Was soll das heißen?« sagte Urban leise.

      »Nun, Bub! Des heißt in erster Linie einmal, daß deiner Mutter die Namen gefallen haben. Sonst hätte sie dich net so taufen lassen, verstehst?«

      Der alte Alois ließ Urban etwas Zeit zum Nachdenken und Verarbeiten der Neuigkeiten.

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