Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Alle Doppelzimmer sind auch belegt. Es ist nur noch die Suite frei.«

      Lioba lachte.

      »Zu groß für mich allein und wohl auch zu teuer! Schade!«

      Lioba war schon wieder im Gehen, als der Empfangschef sie zurückrief.

      »Hier, nehmen Sie! Und tragen Sie sich hier ein! Ich gebe Ihnen die

      Suite zum Preis eines Einzelzimmers!«

      Lioba schaute ihn überrascht an.

      »Aber das können Sie doch nicht machen! Sie werden Ärger bekommen mit Ihrem Chef!«

      Auf diesen Satz erntete Lioba schallendes Lachen.

      »Madl! Des laß mal meine Sache sein! Des Hotel hat früher mir gehört. Jetzt machen es die Kinder. Ich bin nur ausnahmsweise am Empfang. Mußt dir also keine Sorgen machen.«

      Lioba überlegte kurz. Dann trug sie sich in das Buch ein und nahm den Schlüssel.

      »Danke! Vergelt’s Gott!« murmelte sie leise.

      Die Suite lag ganz oben. Vom Balkon aus hatte Lioba einen schönen Ausblick auf das nächtliche Waldkogel. Sie machte sich frisch. Anschließend aß sie die restlichen Brote aus ihrem Rucksack. Dann beschloß sie, einen Spaziergang zu machen.

      Lioba ging die Hauptstraße entlang. Sie sah sich die Auslagen im Schaufenster des Andenken- und Trachtenladens Boller an. Die gab es also auch noch. Damals hatte Lioba dort für Edgars Mutter ein Umschlagtuch gekauft und es ihr zum Geburtstag geschenkt. Lioba ging weiter. Sie kam an der Kirche vorbei und setzte sich auf den Rand des Brunnens und hielt ihre Hand in das Wasser.

      Sie schaute sich um. Im Rathaus brannte in einem Raum noch Licht. Vielleicht hat jemand vergessen,

      es auszumachen, überlegte Lioba. Doch dann erloschen die beleuchteten Fenster. Kurz darauf verließ eine Gruppe von Männern das Rathaus. Einige machten sich auf den Heimweg. Zwei standen noch eine Weile zusammen und flüsterten, bis sie sich verabschiedeten. Einer kam herüber. In der Dunkelheit erkannte Lioba, daß es ein Geistlicher war. Er ging auf das offene Tor des Friedhofs zu und schloß es.

      »Grüß Gott!« sagte er und blieb stehen.

      »Grüß Gott!« erwiderte Lioba.

      »Das Wasser kann man sogar trinken. Das kommt direkt aus der Quelle.«

      »Ich weiß es von früher!« rutschte es Lioba heraus.

      »Ah, dann kennst du unser schönes Waldkogel schon. Doch warum sitzt du hier in der Dunkelheit?«

      »Weil ich früher, als ich noch jung war, oft hier war – wahrscheinlich aus Sentimentalität.«

      »Jung? Naa, so alt bist du net, Madl!«

      Sie lachten.

      »Ich nehme an, Sie sind hier der Pfarrer.«

      »Der bin ich!«

      »Mich verbinden gewisse Erinnerungen an Waldkogel. Es ist mehr oder weniger Zufall, daß ich hier bin oder auch Vorsehung. Aber vielleicht können Sie mir Auskunft geben. Es ist immer gut, wenn man ein wenig Bescheid weiß. Ich kannte damals einige Leute, die Baumbergers, den Besitzer des Sägewerks, den Alois und seine Frau von der Berghütte. Den Familiennamen vom Alois weiß ich nicht mehr und eine Familie Pircher. Wie geht es denen jetzt?«

      Beim Namen Pircher horchte Pfarrer Zandler auf.

      »Ja! Die Baumbergers, ich denke, du meinst den Xaver und die Meta, die haben immer noch das Wirtshaus mit der Pension. Der Weißgerber hat das Sägewerk von seinem Onkel geerbt. Der hat net geheiratet. Der Alois ist schon viele Jahre Witwer. Anfangs hat er die Berghütte noch Jahre allein bewirtschaftet, jetzt gehört sie Toni und Anna Baumberger. Der Alois lebt mit auf der Berghütte. Der Edgar Pircher ist auch seit fünf Jahren Witwer und hat eine erwachsene Tochter.«

      »So, Witwer ist er! Das wußte ich nicht! Man verliert sich aus den Augen!« sagte Lioba leise, denn sie bemerkte, wie genau sie der Geistliche betrachtete.

      »Hast du die Pirchers näher gekannt?«

      »Ja! Wir waren eine Gruppe junger Leute, einzelne und auch Pärchen, die alle den Edgar gekannt haben. Oft waren wir auch alle zu Gast auf dem Pircher Hof. Nun ja, das ist alles lange her. Edgars Eltern, die müßten jetzt schon sehr alt sein….«

      »Die leben beide schon nicht mehr!«

      »Das dachte ich mir schon. Ich habe sie als reizende Leute in Erinnerung! Danke für die Auskunft, Herr Pfarrer!«

      Pfarrer Zandler machte sich so seine Gedanken. Er wollte aber nicht direkt fragen. So sagte er:

      »Wo kommen Sie her? Sie sind nicht aus der Gegend.«

      »Nein! Ich bin nicht aus der Gegend. Mich zieht es aber immer wieder in die Berge. Man wird älter, da ist es vielleicht verständlich, daß es einem an Orte der Jugend zieht, so sagt man doch?«

      »Ja, so sagt man!«

      »Gute Nacht, Herr Pfarrer!«

      »Gute Nacht! Und noch einen schönen Aufenthalt!«

      Lioba stand auf und ging weiter.

      Pfarrer Zandler sah ihr nach. Er sah, wie Lioba das Hotel betrat. Ein bissel höre ich da einen Akzent raus, auch wenn es nimmer viel ist, dachte er. Das ließ ihm keine Ruhe. Er wartete einen Augenblick, dann folgte er ihr. Von der Straße aus sah er, wie sie am Empfang den Schlüssel nahm und zum Aufzug ging.

      Pfarrer Zandler betrat das Hotel. Zielstrebig ging er auf den Empfang zu.

      »Grüß Gott, Norbert! Da hab’ ich ja ein unverschämtes Glück, daß du am Empfang bist!«

      »Grüß dich, Heiner! Ich bin nur eingesprungen. Der Empfangschef ist krank und mein Bub hat auch zu tun. Wir haben eine große Gesellschaft. Da greife ich der näch-

      sten Generation schon mal unter

      die Arme. Nett, daß du mich besuchst. Hast mich von draußen gesehen?«

      »Naa! Ich bin einer Frau gefolgt. Die ist eben hier rein, die mit den hellblonden Haaren!«

      »Mei, Heiner! Ich dachte Geistliche müssen das Zölibat befolgen. Was läufst du einem Weiberrock nach?«

      »Rede net so einen Blödsinn! Auch net zum Scherz, es könnte jemand hören. Wer war sie?«

      »Des fällt unter Datenschutz!«

      »Schmarrn! Des fällt unter des Beichtgeheimnis! Jetzt zeigst du mir des Buch. Sagen mußt du ja nix! Ich kann lesen!«

      Norbert Seeberger zierte sich etwas.

      »Die Frau heißt Lioba Schmidt und wohnt in Kirchwalden. Weiß der Geier, warum die ein Hotelzimmer suchte. Die könnte genausogut heimfahren«, bemerkte Norbert.

      Pfarrer Zandler schmunzelte.

      »Des

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