Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 182

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

stimmte zu.

      Dann unterhielten sie sich. Edgar erzählte von seiner verstorbenen Frau und seiner Tochter. Er sprach davon, wie schwierig es für ihn ist, dem Madl die Mutter zu ersetzen.

      »Die Polly hat wenigstens gute Erinnerungen an ihre Mutter. Mein Urban…«

      »Du hast deinen Bub Urban genannt?«

      »Nicht nur Urban, sondern Urban Edgar!«

      »Mei, des ist ja eine Überraschung. Da könnte ich ja direkt Vermutungen anstellen.«

      Lioba errötete tief.

      »Daran kann ich dich nicht hindern. Reden können wir später darüber, Edgar. Mir ist schon wieder ganz schummerig! Es ist doch alles ein bissel viel! Alles, was ich dir sagen will, ist, daß ich jedesmal, wenn ich meinen Buben angeschaut und seinen Namen gerufen habe, an dich – an den Pircher Hof – an deine Eltern gedacht habe.«

      Edgar dachte sich seinen Teil. Oder war es eine unausgesprochene Hoffnung, die er in seinem Herzen bewegte?

      Er hörte aufmerksam zu, als Lioba erzählte. Sie sprach von dem Druck der Eltern, Schmidt zu heiraten. Sie sprach von dessen Spielerkrank-

      heit und von der Trennung. Sie redete von ihrem Leben in Kirchwal-

      den.

      »Dann sucht dein Bub jetzt einen Praktikumplatz? Mei, den kann er haben.«

      »Edgar, denke bitte nicht, daß ich dich deswegen aufgesucht habe.«

      »Naa, des denke ich nicht. Deine Augen sagen mir etwas anderes.«

      Edgar stand auf. Er kochte Kaffee, holte Tassen, Milch und Zucker.

      »Lioba, es ist seit damals viel Zeit vergangen. Ich habe nach dem Tode meiner Frau oft an dich gedacht. So oft habe ich mich gefragt, was du machst, wie es dir geht. Weißt du, die Alwine, sie hat gewußt, daß du vor ihr meine große Liebe gewesen bist. Sie sagte einmal, daß ich nach dir sehen soll, wenn ihr einmal etwas passiert. Aber ich konnte mich dazu nicht durchringen. Ich habe Alwine nie so geliebt wie dich. Das wußte sie. Sie liebte mich auch nicht so, wie den Burschen, mit dem sie vorher zusammen war. Es war eine andere Liebe zwischen uns. Jetzt bin ich frei! Jetzt bist du frei!«

      Sie schauten sich in die Augen.

      »Meinst, wir könnten neu anfangen?« Edgar griff nach Liobas Hand. »Lioba, als ich das Foto bekommen habe, da wußte ich es tief in meinem Herzen. Lioba, im Grunde habe ich nie aufgehört, dich zu lieben. Ich liebe dich immer noch – und ich werde dich immer lieben.«

      Lioba errötete.

      »Ich empfinde auch so, Edgar! Ich liebte dich still und heimlich die ganzen langen – langen Jahre. Deshalb bin ich dir wohl auch aus dem Weg gegangen. Ich hatte Angst. Ich schämte mich wegen meiner Entscheidung, dafür, mich damals nicht für dich entschieden zu haben.«

      Edgar schüttelte den Kopf.

      »Äußerlich hast du dich net für mich entschieden. Aber ich bin in deinem Herzen gewesen. Wie heißt es? Wer sollte wagen, den ersten Stein zu werfen? Ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte, wenn ich die Existenz unseres Hofes durch eine gute Heirat hätte retten können.«

      »Danke, Edgar! Danke für dein Verständnis! Mein Opfer war vergebens. Der Mann hat alles zerstört letzten Endes!«

      Edgar stand auf. Er zog Lioba vom Stuhl auf und nahm sie in die Arme. Sie sahen sich in die Augen. Edgar fühlte, wie Lioba zitterte.

      »Meine Liebste!« flüsterte Edgar. »Ich lasse dich jetzt nie mehr los. Willst du?«

      »Ja, Edgar! Das ist alles, was ich will: Für den Rest meines Lebens immer ganz in deiner Nähe sein!«

      Dann fanden sich ihre Lippen zu einem ersten scheuen Kuß – nach so langer Zeit. Sie waren so aufgeregt. Noch aufgeregter als beim ersten Kuß damals, vor mehr als fünfundzwanzig Jahren. Sie hatten sich wieder. Beide fühlten die lang ersehnte Nähe des anderen und dessen Zuneigung. Ihre Herzen hielten innige Zwiesprache.

      So ging das eine ganze Weile. Sie konnten nicht damit aufhören, sich immer und immer wieder ihrer Liebe zu versichern.

      *

      Edgar wollte keine Zeit verlieren und sofort heiraten. Lioba war einverstanden und dankbar für seine

      Initiative. Sie ließ ihn alles regeln.

      So kam es, daß Polly an Nachmittag eine SMS auf ihrem Handy vorfand und Urban eine von seiner Mutter.

      »Was ist das?« schrie Polly laut.

      Alle Hüttengäste auf der Terrasse der Berghütte drehten sich nach Polly um. Sie starrte auf das Display ihres Handys.

      »Achim! Toni! Anna! Alois! Hier, schaut mal! Tut des mal lesen! Des kann doch nur ein Witz sein? Oder?«

      Auf Pollys lautem Geschrei eilten alle herbei! Ihr Handy wanderte von einem zum anderen. Da stand:

      Liebste Polly!

      Mir geht es gut! Ich habe mich heute entschlossen, wieder zu heiraten und feiere mit meiner Braut heute abend meine Verlobung.

      Ich würde – naa – wir würden uns sehr freuen, wenn du kommen würdest.

      Dein Vater

      »Der hat eine Geliebte gehabt. Aber ich habe nichts bemerkt! So ein Heimlichtuer! Ich habe wirklich nichts bemerkt!«

      Joachim legte seinen Arm um Polly und lachte:

      »Des ist net verwunderlich in der Familie Pircher! Da hält wohl jeder seine Liebschaften geheim. Aber jetzt ist wohl alles klar. Wir sind uns einig, Polly! Ich dulde jetzt keine Ausflüchte mehr. Packe deine Sachen. Wir machen uns sofort auf den Weg. Dann gibt es heute abend eine Doppelverlobung auf dem Pircher Hof!«

      Polly schaute in die Runde.

      »Das ist kein Witz, nicht wahr? Wer wird sie sein? Immerhin wird sie meine Stiefmutter.«

      »Mei, Polly! Des kommt alles in Ordnung! Schau hinauf zum ›Engelssteig‹. Wie schön leuchtet der Gipfel heute. Er leuchtet besonders schön. Die Engel werden droben sein und ein Auge auf den Pircher Hof haben. Nun lauf schon, Polly!« ermunterte sie der alte Alois.

      Polly rannte davon und packte ihre Sachen. Kaum zehn Minuten später war sie zusammen mit Joachim auf dem Weg ins Tal. Diesmal versteckte sie ihren Ring nicht.

      *

      Urban, dem Toni Wandersachen geliehen hatte, saß mit seiner Petra in den Bergen auf einem Felsbrocken. Er war glücklich. Petra war ein Madl, wie er es sich nicht besser hätte erträumen können.

      Er schaltete sein Handy ein, um nachzusehen, ob seine Mutter ihm eine Nachricht geschickt hatte.

      »Meine Mutter hat sich gleich zweimal gemeldet, Petra! Bin gespannt, wie sie es aufgenommen hat, daß ich in Waldkogel bin.«

      Zuerst hörte Urban die Nachricht auf dem Anrufbeantworter

Скачать книгу