Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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der Berghütte sehr viel zu tun, besonders an den Wochenenden. Da könnten wir Hilfe gebrauchen, hauptsächlich um die Mittagszeit und abends zwischen sechs und acht Uhr, wenn alle ve-spern wollen. Meine Schwiegermutter meinte, ich sollte dich einmal fragen, ob du mir nicht helfen willst. Es wären erst einmal nur die nächsten beiden Wochenenden. Da haben sich noch zwei Kegelvereine angesagt, die auf dem Geröllfeld biwakieren wollen. Meta erzählte mir, daß du eine gelernte Köchin bist.«

      »Ja, das stimmt. Ich habe Köchin gelernt in Kirchwalden.«

      »Würde es dir Freude machen, mir auf der Berghütte etwas zur Hand zu gehen?«

      »Anna, das würde ich gern. Aber wer kümmert sich in der Zeit um meinen Vater? Er wird sich bestimmt nichts Warmes zubereiten.« Polly lachte. »Seit ihm neulich der Eintopf angebrannt ist, als ich in Kirchwalden war, ißt er nur noch kalt, wenn ich nicht da bin. Er dachte, es dauert lange, bis der Topf heiß ist. Ich hatte ihm vorgekocht. Er ging noch einmal in den Stall. Dann hatte er den Topf vergessen. Erst als Qualmwolken aus dem Küchenfenster über den Hof zogen, erinnerte er sich.«

      »Ich weiß. Dein Vater hat es Meta und Xaver erzählt. Er bestellte sich Essen an diesem Tag. Toni hatte es ihm gebracht. Meta schlug vor, wenn du oben auf der Berghütte bist, kann er ›Beim Baumberger‹ essen. Es schmeckt ihm bestimmt und dann ist er auch nicht allein. Er kommt mal wieder unter die Leute. Früher, als deine Mutter noch lebte, war dein Vater jeden Sonntag beim Stammtisch. Jetzt geht er nicht mehr ins Wirtshaus. Vielleicht wäre das auch gut gegen seine Einsamkeit, denkst du nicht?«

      Polly beteuerte, daß sie ihren Vater immer und immer wieder ermunterte, zum Stammtisch zu gehen oder auch in der Woche abends auf ein Bier. Er weigere sich aber, damit sie nicht allein sei.

      »Dann ist es doch nur gut für ihn, wenn du mal zwei Wochenenden nicht da bist, denke ich. Was meinst du, Polly?«

      Polly dachte nach. Anna beschrieb ihr das Angebot noch einmal. Sie bräuchte nur während der Stoßzeiten Hilfe in der Küche. In der anderen Zeit könnte Polly schöne Wanderungen machen, es sich auch ein bissel gutgehen lassen.

      »Gut, Anna! Ich bin damit einverstanden, wenn mein Vater zustimmt. Das mußt du verstehen. Wir sind ein eingespieltes Team. Wenn ich zwei Wochenenden zu euch auf die Berghütte gehe, dann muß Vater meine Arbeit auf dem Hof mitmachen. Es ist nicht viel an landwirtschaftlicher Arbeit, was ich mache, nur die Hühner, Hasen, Gänse und Ferkel versorgen.«

      »Er wird schon zustimmen! Oder soll ich Meta vorbeischicken, daß sie mit ihm redet?«

      »Nein, Anna! Das ist nicht nötig. Ich werde mit ihm sprechen, wenn er morgen von der Hochalm zurückkommt. Ich komme dann am Freitagmorgen zu euch auf die Berghütte und bleibe bis montagfrüh. Wenn die Kinder zur Schule müssen, gehe ich auch mit runter ins Tal.«

      »Das ist eine gute Idee! Ich hoffe, du kannst dich hier losreißen, Polly! Ich würde mich freuen. Nicht nur, daß ich Hilfe bekomme – sondern auch, daß wir bei der Küchenarbeit ein bissel reden können. Das würde mir Freude machen.«

      Polly schmunzelte, als sie Annas leuchtende Augen sah.

      »Ist doch manchmal ein bissel einsam auf der Berghütte, wie?«

      Anna schüttelte den Kopf.

      »Einsam? So will ich das nicht nennen! Aber ich vermisse gelegentlich eine andere Frau zum Reden. Ich liebe meinen Toni. Er tut alles, damit ich glücklich bin, und auch der alte Alois verwöhnt mich. Aber es gibt Sachen, da redet man lieber mit einer Freundin darüber. Ich überlege seit Wochen, ob ich unser Wohnzimmer umstellen soll. Toni gibt mir freie Hand. Er sagt nur: sage mir, wo du die Möbel hinhaben willst, und ich stelle sie dir um.«

      Polly lachte laut.

      »Oh, Anna, ich verstehe dich! Dabei willst du vorher darüber reden, ob das Sofa hier oder dort besser aussieht, der Schrank da oder dort hin soll. Ich verstehe dich gut. Das sind Frauensachen. Die Männer begreifen net, daß wir Weiber gern drüber schwätzen und in Gedanken das Zimmer viele Male umstellen, bevor wir es endlich tun.«

      »Genau, Polly! Du verstehst mich!«

      Die beiden jungen Frauen verstanden sich. Anna war sich ziemlich sicher, daß Polly kommen würde. Sie stand auf.

      »Ja, dann hoffe ich, daß du mit deinem Vater einig wirst, Polly! Rufe mich an! Hier ist die Handynummer!«

      Anna legte einen Zettel auf den Tisch. Polly griff danach und steckte ihn gleich in die Schürzentasche ihres bunten Dirndls. Sie begleitete Anna noch zum Auto und sah ihr nach, wie sie davonfuhr. Anna sah im Rückspiegel, wie Polly ihr winkte. Anna streckte den Arm aus dem Autofenster und winkte zurück.

      Die Polly ist ein nettes Madl.

      Hübsch ist sie auch. Den Burschen wird sie schon gefallen, dachte Anna.

      Anna fuhr zu ihren Schwiegereltern und erzählte von dem Gespräch mit Polly. Meta und Xaver waren zuversichtlich, daß Polly auf die Berghütte kommen würde.

      *

      Es war schon ganz dunkel. Der Mond stand am Sternenhimmel. Von den Bergen wehte ein warmer Nachtwind herunter. Es roch nach Tannen, gemischt mit dem würzigen Duft frischgemähter Almwiesen.

      Polly saß im Garten des Pircher Hofes. Endlich hörte sie die Schritte. Das kleine Gartentürchen am hinteren Zaun quietschte leise in den Angeln.

      Dann kam er den Weg entlang. Polly sprang auf und lief ihm entgegen. Er fing sie auf und drückte sie fest an sich. Ihre Lippen fanden sich zu einem innigen Kuß.

      »Bist spät heute, Achim!«

      Joachim Vorbauer lachte leise.

      »Klingt, als hättest Angst gehabt, daß ich nicht komme!«

      Polly gab darauf keine Antwort. Sie drückte ihm einen Kuß auf die Wange und schmiegte sich eng an ihn. Joachim legte seinen Arm um Polly. Sie gingen zur Bank unter dem Apfelbaum. Dort setzten sie sich auf die Bank.

      »Die Eltern hatten Besuch! Da sind sie länger aufgeblieben. Ich konnte mich nicht eher wegschleichen!«

      »Schade! Heute abend bin ich allein! Vater ist auf der Hochalm!«

      »Was du net sagst! Mei, des freut mich, Polly! Dann sind wir ja ganz allein auf dem Hof, wie? Da hätte ich auch vorn rein – ich meine, über den Hof kommen können.«

      »Ja, das sind wir! Aber du mußt nicht gleich übertreiben.«

      Joachim nahm Polly in den Arm und küßte sie innig.

      »Polly, ich liebe dich!«

      »Ich liebe dich, Achim!«

      Und wieder tauschten sie Küsse.

      »Sag mal, Polly! Lang halte ich diese Heimlichtuerei nicht mehr aus! Wir treffen uns nur heimlich mitten in der Nacht, wenn du sicher bist, daß dein Vater schläft. Wie lange soll das noch so gehen?«

      »Pst! Achim! Du hast mir versprochen, keinen Druck zu machen und mir Zeit zu lassen.«

      »Sicher, Polly! Das habe ich versprochen. Erinnerst du dich, was du mir versprochen hast?«

      »Ja!« flüsterte

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