Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 157

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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hast. Es war wunderbar für mich, bewundert zu werden. Ich genoß es, wie du mir nachgesehen hast. Ich liebte es, von einem Burschen geliebt zu werden. Julian, ich hatte mich auch in dich verliebt, so glaubte ich wenigstens. Doch dann habe ich mich in Urs verliebt. Es ist ganz plötzlich und unerwartet geschehen. Ich wollte es nicht. Aber ich war machtlos. Es war einfach Liebe! Ich habe Urs in die Augen gesehen und gewußt: Er ist es! Ich habe ihn nicht gesucht. Er hat mich nicht gesucht. Wir sind uns einfach begegnet, als er sich verlaufen hatte. Das war einfach Fügung! Dann ist es geschehen. Bei keinem von uns war es Absicht. Julian, bitte! Du mußt es begreifen. Es war wie ein Naturereignis. Die Sonne der Liebe ging in unseren Herzen auf. Weder ich noch Urs konnten etwas dagegen tun. Ich versuchte, Urs zu vergessen, nicht an ihn zu denken. Julian, Urs und ich, wir gehören zusammen. Die Liebe hat uns zu einem Paar gemacht. Mit Liebe meine ich die einzig wahre Liebe!«

      »Was war das dann mit mir?« unterbrach sie Julian.

      »Ich war wohl verliebt in das Verliebtsein! Anders kann ich es nicht erklären. Erinnere dich, Julian! Ich habe dir gesagt, daß es mein erster Kuß war. Du hast mich wirklich zuerst geküßt. Dann habe ich Urs geküßt. Da wußte ich, daß es Liebe ist. Dafür kann ich nichts. Die Liebe hat ihre eigenen Gesetze. Ja, Julian! So ist es! Urs ist der Bursche, dem ich mein Herz schenke. Ich habe ernsthaft geprüft. Er ist es! Julian, aus uns kann kein Paar werden. Vielleicht schaffen wir es, keine Feinde zu sein. Das würde mich freuen. Du wirst ein anderes Madl finden. Es gibt bestimmt jemanden, der dich mag und dich glücklich machen wird.«

      Ute stand dabei. Sie wurde tiefrot und sah auf den Boden.

      Julian schaute Gundi lange an. Er schaute ihr in die Augen. Sie hielt seinem Blick stand. Julian sah das Strahlen in ihren Augen. Sie ist glücklich, dachte Julian.

      »Ja, das war es dann wohl!« sagte Julian leise und seufzte. »Ich habe gewonnen und verloren an einem Tag! Dann wünsche ich dir alles Gutes!«

      Julian schaute Urs an.

      »Dir auch!«

      Urs nickte.

      Julian stand etwas verloren auf dem Podium. Er schaute sich um. Sein Blick traf auf den von Ute. Julian musterte Ute, als hätte er sie noch nie gesehen. Ute lächelte.

      »Also ich bin frei, Julian! Ein Madl zum Tanzen brauchst du ja heute! Ich habe nichts vor!«

      Julian lächelte und reichte Ute die Hand. Ute blinzelte Pfarrer Zandler zu. Dann ging sie mit Julian davon.

      Urs nahm Gundi in den Arm und küßte sie.

      »Ich liebe dich, Gundi!«

      »Ich liebe dich, Urs! Dich habe ich immer geliebt, vom ersten Blick an. Das mußt du mir glauben!«

      »Das weiß ich, weil es mir auch so erging. Ich sah dich, sah dir in die Augen und wußte es. Du bist diejenige, nach der ich immer gesucht habe.«

      Hand in Hand stiegen sie die wenigen Stufen des Podests hinab.

      Anna reichte Urs sein Hemd und seine Jacke.

      »Glückwunsch zum zweiten Platz! Des hast du gut gemacht, Urs.«

      »Danke, Toni!«

      Auch Anna und die kleine Franziska sprachen ihre Glückwünsche aus. Nur Sebastian schwieg. Er stand dabei, gab sich teilnahmslos und vergrub die Hände in den Hosentaschen.

      »Was ist mit dir, Basti?« fragte Toni. »Willst du dem Urs nicht gratulieren?«

      »Ich gratuliere dir!« brummte Sebastian und schaute Urs dabei nicht an.

      »Basti! Sei nicht so arg enttäuscht! Du hast den Urs gut trainiert. Des hast wirklich prima gemacht. Daß der Urs den zweiten Platz erobert hat, des ist schon eine Überraschung. Das hat er nur dir zu verdanken!«

      »Schon gut, Toni!«

      Jetzt schaltete sich Anna ein.

      »Basti, warum bist du so enttäuscht. Keiner hätte gedacht, daß der Urs es so weit nach vorne schafft.«

      Urs lächelte.

      »Ich kann den Sebastian verstehen! Er hat mich trainiert. Des hat er wirklich gut gemacht. Basti weiß, daß ich hätte gewinnen können, wenn ich gewollt hätte, richtig?«

      Sebastian nickte.

      Urs knöpfte sein Hemd zu und zog seine Jacke über. Er legte den Arm um Gundi.

      »Ich habe am Schluß extra langsamer gemacht, damit Julian gewinnt. Das hast du richtig gesehen, Basti. Sei mir deswegen nicht böse. Ich bin mir sicher, wenn du einmal groß bist, wirst du mich verstehen. Ich wollte dem Julian an einem Tag nicht alles nehmen, das Madl und den Sieg.«

      »Das kann ich jetzt schon verstehen, Urs. Ärgern tut’s mich doch ein bisserl.«

      Das konnten alle verstehen. Sie trösteten Sebastian, daß er später selbst seine Kräfte messen könnte. Die paar Jahre würden schnell vor-übergehen.

      Etwas weiter entfernt erblickte Gundi ihre Eltern. Sie hatten alles beobachtet. Gundi nahm Urs bei der Hand und ging mit ihm zu ihnen.

      »Vater! Mutter! Das ist mein Bursche! Das ist Urs Wildbacher! Der Fellbacher hat ja schon einiges über die Familie Wildbacher gesagt und ihr kennt auch Urs’ Verwandte in Marktwasen, zumindest flüchtig.«

      »So, so! Du bist also der fesche Bursch, der Gundis Herz erobert hat. Na, dann bist uns willkommen! Wenn die Gundi dich will, dann sagen wir auch willkommen!«

      Sie schüttelten sich die Hände.

      Gundis Vater schmunzelte.

      »Du hast den Julian gewinnen lassen, stimmt’s? Ich habe dich genau beobachtet. Gib es zu!«

      »Ja! Des hab’ ich!«

      Der Unterholzerbauer legte Urs seine Hand auf die Schulter.

      »Bist ein guter Bursch! Hast Größe! Des gefällt mir! Wollen wir ein Bier zusammen trinken gehen? Es gibt ja Freibier!«

      Gundi schmiegte sich an Urs’ Arm.

      »Ich will lieber heim und dir unseren Hof zeigen! Wir können daheim anstoßen!«

      Gundis Eltern lächelten. Zu viert machten sich sie auf den Heimweg.

      Gundi und ihre Eltern zeigten Urs den Hof. Sie sprachen auch über die Zukunft. Da waren sie sich schnell einig. Urs würde nach Waldkogel ziehen und sich in der Gegend eine Arbeit suchen. Nach Feierabend wollte er auf dem Hof mithelfen.

      »Daß du zupacken kannst, des hast ja schon gezeigt!« erkannte Gundis Vater an.

      Gundi, ihre Eltern und Urs saßen bis spät in die Nacht zusammen und feierten im kleinen Kreis die Verlobung der beiden Verliebten.

      Urs verbrachte mit Gundi den Rest seines Urlaubs in der Unterholzer Almhütte. Sie waren sehr glücklich. Eines Morgens wurden sie von seltsamen Geräuschen geweckt. Sie standen auf und gingen hinaus.

      »Julian, was willst du hier?« rief Gundi erstaunt aus.

      Julian

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