Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Baumberger trat neben Edgar. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter.

      »Edgar, setz dich hin. Ich habe eine Idee. Einen Versuch wäre es wert.«

      Edgar setzte sich und sah Meta an.

      »Du kannst auch kein Wunder vollbringen!« warf er halbherzig ein.

      »Naa, des kann ich net. Für Wunder sind der Herrgott und die Heiligen zuständig. Aber wenn du denen net ein bissel helfen tust, dann können die auch nix machen. Also, höre mir zu, Edgar!«

      Der Bauer war skeptisch. Aber er war Xaver und Meta verbunden und wollte den Freunden nicht vor den Kopf stoßen. Es kann ja nichts schaden, wenn ich mir ihren Vorschlag anhöre, dachte er.

      »Gut, Meta! Ich höre dir zu!«

      Meta lächelte ihn an.

      »Es ist doch Hochsaison! Der Toni und die Anna haben auf der Berghütte viel Arbeit. Besonders zum Wochenende gibt es viel zu tun, wenn zu den normalen Urlaubern noch die Wochenendgäste und die Tageswanderer dazukommen. Ich kann mir vorstellen, daß die beiden nix dagegen hätten, wenn deine Polly ihnen da helfen würde. Immerhin ist sie eine gelernte Köchin. Dann käme die Polly auch unter Leute. Junge fesche Burschen gibt es genug. Du kannst an den Tagen hier bei uns essen und bist dann auch unter Leut’. Des solltest du dir mal durch den Kopf gehen lassen. Wenn du nicht herkommen willst zum Essen, dann können wir dir das Essen auch bringen. Es wäre aber schon besser, wenn du kommen würdest.«

      »Mei, Meta, des ist eine famose Idee! Des ist wirklich großartig, wie du dir das ausgedacht hast!« Xaver war begeistert.

      Edgar Pircher rieb sich das Kinn.

      »Ja, ja, die Idee hat was für sich. Ich weiß aber nicht, ob ich meine Polly dafür begeistern kann.«

      Meta winkte mit der Hand ab.

      »Das mußt du auch net! Du brauchst davon erst einmal nix zu wissen. Ich meine, es wäre klug, wenn die Anregung net von dir kommen würde. Ich rede mit der Anna. Die kann mit Polly sprechen, wenn sie das nächste Mal runterkommt. Die Anna, die wird schon die richtigen Worte finden. Sie kann ja die Polly erst mal bitten, für ein oder zwei Wochenenden auszuhelfen. Dann sieht man weiter. Ich bin sicher, daß es der Polly guttun wird, mal wieder unter Leute zu kommen.«

      Edgar dachte nach. Der Gedan-

      ke gefiel ihm. Nicht, daß er einmal vom Hof kommen würde, ohne sich Sorgen um seine Polly zu machen. Nein, darum ging es ihm in erster

      Linie nicht. Polly käme unter Leu-

      te.

      »Ja, warum nicht? Wie heißt es so schön? Probieren geht über studieren!« Er lächelte. »Gut, Meta! Dann soll die Anna mal ihr Glück bei der Polly versuchen. Und mein Name ist Hase – ich weiß von nix!«

      »So machen wir es, Edgar!«

      Xaver Baumberger bot Edgar noch einen Schnaps an. Dann machte sich Edgar auf den Heimweg. Unterwegs kam er an der Kirche vorbei und traf Pfarrer Heiner Zandler.

      »Grüß dich, Pircher! Willst des Grab von deiner lieben Frau besuchen?«

      »Grüß Gott, Herr Pfarrer! Ja, ich komme vom Baumberger Xaver und seiner Frau. Da dachte ich, ich erzähle meiner Alwine, was wir so beredet haben.«

      »So, was habt ihr denn beredet?«

      Pfarrer Zandler ging neben Edgar her über den Friedhof, der hinter der Kirche lag.

      »Ich mache mir Sorgen um meine Polly. Des Madl ist viel zu ernst und still. Sie ist jetzt fünfundzwanzig und immer noch alleine, verstehen Sie, was ich damit sagen will, Herr Pfarrer?«

      »Ja, des verstehe ich. Aber mache dir da mal keine Sorgen.«

      »Sie haben leicht reden! Ich will net, daß meine Polly eine alte Jungfer gibt.«

      Pfarrer Zandler schmunzelte.

      »Warum sollte sie eine alte Jungfer werden?«

      »Weil sie keinen Burschen anschauen tut. Ich habe jedenfalls noch keinen gesehen, noch hat sie je etwas erzählt. Das Madl, das muß einen Stein haben, wo andere ein Herz haben. Sagen Sie, gibt es so etwas? Warum tut sich die Polly net verlieben?«

      »Das mußt du die Polly selbst fragen, Pircher! Mache dir nicht so viele Sorgen. Fünfundzwanzig Jahre ist net alt. Da kann noch viel geschehen. Der Himmel wird es schon richten! Mußt ein bissel Gottvertrauen haben, Edgar!«

      Der Bauer schüttelte den Kopf.

      »Seien Sie mir net bös’, Herr Pfarrer! Ich gestehe Ihnen, daß es damit im Augenblick net so zum Besten bestellt ist. Ich bin zwar ein treuer Kirchgänger, aber…«

      »Des weiß ich! Aber du haderst mit unserem Herrgott seit dem Tode deiner lieben Frau, stimmt es?«

      »Hadern? So kann man des net nennen. Ich verstehe es nur net. Warum? Wo liegt der Sinn darin?«

      Pfarrer Zandler legte Edgar Pircher die Hand auf die Schulter.

      »Des kann ich dir auch net sagen, Edgar!« Der Geistliche schmunzelte. »Ich betreue zwar hier eine Außenstelle unseres Herren, aber alles, was der Herrgott so entscheidet, des verstehe ich auch net immer. Da bleibt mir eben nur das Vertrauen in die göttliche Vorsehung. Des bleibt dir auch!«

      »Lassen Sie es gut sein, Herr Pfarrer Zandler! Ich weiß schon, wie Sie es meinen. Aber es geht net nur um mich. Es geht um mein Madl. Ich weiß, daß Sie so reden müssen. Das ist Ihre Arbeit, Herr Pfarrer. Sie tun das, was Sie müssen – und ich mache meine Arbeit.«

      Edgar Pircher zog kurz seinen Hut und ging dann weiter. Pfarrer Zandler blieb stehen. Er beobachtete Edgar eine Weile, dann ging er zurück ins Pfarrhaus.

      *

      Meta Baumberger telefonierte lange mit Toni und Anna. Sie schilderte mit blumigen Worten die Sorgen von Edgar Pircher und trug ihre Idee vor. Anna und Toni berieten sich kurz. Sie kamen eigentlich ganz gut ohne fremde Hilfe auf der Berghütte aus. Aber wenn sie Polly und ihrem Vater mit dem kleinen Trick helfen konnten, dann waren sie einverstanden. Anna versprach, gleich in den nächsten Tagen auf den Pircher Hof zu gehen und mit Polly zu sprechen.

      So geschah es dann auch. Anna wanderte am nächsten Morgen mit Sebastian und Franziska zur Oberländer Alm und brachte sie anschließend in die Schule.

      Gleich danach besuchte sie den Pircher Hof.

      Sobald Anna mit dem Geländewagen auf dem Hof hielt, kam Polly aus dem Haus gelaufen.

      »Grüß Gott, Anna! Das ist ja eine Überraschung!«

      »Grüß Gott, Polly!«

      Die beiden Frauen begrüßten sich herzlich. Anna deutete an, daß sie etwas auf dem Herzen habe und sich gern mit Polly bereden wollte.

      »Dann komme mit rein! Ich wollte eh noch einen Kaffee trinken. Dann bin ich nicht so allein. Der Vater ist rauf auf die Alm.«

      Anna folgte Polly in die große Wohnküche des Pircher Hofes.

      Sie

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