Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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einfach Bauer zu mir oder nur Niklas, wie alle hier sagen.«

      »Ja!«

      Rosi war verlegen. Diese Herzlichkeit traf sie mitten ins Herz.

      »Das mit dem Freigehege, das ist ein gute Sache. Was ist noch zu tun? Ich kann gerne mit anpacken!«

      Die ganze Familie Unterbühler schaute sich kurz an.

      »Habe ich etwas Falsches gesagt? Ich wollte mich nicht einmischen!« Rosis Stimme klang verunsichert.

      Trudi fand als erste die Sprache wieder.

      »Naa, Madl, naa! Aber solche Arbeiten, die machen hier die Mannsbilder. Da lassen wir Frauen die Finger davon.«

      »Ich möchte mich aber irgendwie erkenntlich zeigen.«

      »Du kannst mir drinnen etwas Gesellschaft leisten, Rosi, wenn du magst. Ich bin am Mittagessen kochen.«

      »Gern, Bäuerin!«

      Joschka und sein Vater sahen den beiden Frauen nach. Sie schauten sich nur kurz an. Sie verstanden sich auch ohne Worte.

      Daß Trudi Rosi gleich mit in ihre Küche nahm, das war ein gutes Zeichen.

      »So, Rosi! Des ist die Küche des Unterbühler Hofs. Wir haben auch ein Wohnzimmer und ein großes Eßzimmer. Aber des benutzen wir fast nie oder nur an hohen Feiertagen. Unser Leben, des spielt sich hier ab. Setz dich!«

      »Was duftet hier so gut?«

      »Das ist der Rinderbraten! Es gibt Kartoffelklöße, Braten und Salat. Weißt, ich mache oft Rinderbraten. Den kann man auch gut kalt essen, in feine Scheiben geschnitten. Der Niklas und der Joschka, die mögen das.«

      »Jeder hat so seine Vorlieben!«

      »Ja, des stimmt. Was tust du gern essen? Magst Pizza und leichte Kost?«

      Ah, sie will mich ausfragen, dachte Rosi.

      »Pizza und leichte Kost sind nicht zu verachten. Aber ich stehe mehr auf Hausmannskost, kräftige Eintöpfe, Rotkraut, Sauerkraut, Bratwurst, Kartoffelklöße, selbst gemachte Nudeln und Hefekuchen.«

      Trudi sah nach der Uhr. Sie schaltete das Kochwasser für die Klöße ein.

      »So, wenn es kocht, dann kann ich die Bällchen rein tun. Des paßt dann in der Zeit genau.«

      »Kann ich irgend etwas helfen?«

      »Gern! Schau, die Tür dort! Des ist die Küchenkammer. An der Türinnenseite hängen Schürzen. Hol’ dir eine!«

      Rosi band sich die Schürze um und trat zu der Bäuerin an den Herd.

      »Hast du den Salat schon geputzt?«

      »Nein! Ich will Tomaten aus dem Garten holen. Des kannst machen – wenn du magst – und auch ein paar frische Kräuter.«

      Die Unterbühler Bäuerin drückte Rosi einen kleinen Korb in die Hand, in dem ein Messer lag.

      Rosi eilte durch die Hintertür in den Küchengarten. Sie schnitt Tomaten und brachte auch Kräuter mit zurück. Rosi machte den Salat. Dabei beobachtete Joschkas Mutter die Geschicklichkeit der jungen Frau.

      Pünktlich zum Mittagsläuten betraten Joschka und sein Vater die Küche. Der Tisch war gedeckt. Rosi bekam einen Platz auf der Eckbank. Der Bauer sprach das Tischgebet. Dann aßen sie.

      »So, du willst länger in Waldkogel bleiben, Rosi. Das ist schön. Dann werden wir dich ja öfters sehen. Nun ja – du wohnst auch nicht weit. Es ist ja nur ein Katzensprung bis zu den Schöllers.«

      »Niklas! Die Rosi kann bei den Schöllers net bleiben. Sie muß sich eine andere Unterkunft suchen. Ich habe Frau Schöller gesprochen, als sie schon ganz früh hier war, um ihre Eier zu holen. Ihre Kinder und Enkel kommen jetzt in den Ferien doch. Deshalb braucht sie wohl des Dachzimmer.«

      »Oh, davon wußte ich nichts! Wie auch? Ich bin gleich hierher! Ich werde sicherlich etwas anderes finden. Jedenfalls freue ich mich für die Schöllers. Sie waren etwas traurig, daß sie den Sommer alleine sein würden.«

      »Des klingt, als würde dir Familie etwas bedeuten, Rosi?« bemerkte der Bauer.

      »Ich will es mal so sagen: Familie bedeutet mir viel! Aber es muß auch die richtige Familie sein. Ich habe da genaue Vorstellungen.«

      »So? Welche?«

      »Niklas, jetzt gib aber Ruh’«, tadelte Trudi ihren Mann. »Des klingt ja wie ein Verhör.«

      »Man wird doch noch fragen dürfen!«

      Rosi lächelte. Sie wurde aber rot dabei.

      »Schon gut! Ich gebe gern Auskunft. Außerdem weiß ich von Anna, daß über mich in ganz Waldkogel geredet wird. Ich war so leichtsinnig – nein – anders gesagt, ich habe beim Einkauf bei der Veronika die Nerven verloren und ihr mein Herz ausgeschüttet. Aber ich stehe dazu. Also reden wir offen! Ja, ich habe mich von meinem Verlobten getrennt. Es tat weh! Ich bin fortgerannt. Doch es war die richtige Entscheidung. Wir hatten sicherlich nicht die gemeinsame Auffassung von Ehe, Familie, gegenseitiger Achtung und dem, was dazu gehört, wie es sein sollte. Jetzt mache ich einen neuen Anfang.«

      »Du bist mutig gewesen, Rosi! Net viele werfen vier Wochen vor der Hochzeit alles über den Haufen«, bemerkte Niklas.

      »Mutig? Danke, für das Kompliment. Ich habe in dem Augenblick nicht daran gedacht, daß es mutig ist. Ich hatte keinen Plan. Erst wollte ich zu einer Freundin, dann fand ich den Werbezettel über Waldkogel im Papierkorb. Jetzt bin ich hier! Mir gefällt es hier!«

      »Das ist schön!« sagte die Bäuerin leise. Sie lächelte Rosi an. »Rosi, wir wissen, daß über dich geredet wird. Wir wissen auch, daß du deine Zelte bei den Schöllers abbrechen mußt. Wir haben heute morgen schon darüber gesprochen. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll… Aber wir haben da eine Idee!«

      »Sage es einfach, Bäuerin! Ich bin dafür, daß ein jeder offen und ehrlich seine Meinung sagen sollte. Das kann man doch so tun, daß man den anderen nicht verletzt, so wie es Stefan getan hat.«

      Alle stimmten Rosi zu.

      Die Bäuerin wechselte mit ihrem Mann und ihrem Sohn Blicke.

      Dann sagte sie:

      »Rosi! Wir haben noch nie vermietet! Doch der Hof ist so groß. Der Großvater hatte fünf Brüder und sechs Schwestern. Zur Familie gehörten noch von Niklas unverheiratete Tanten und Onkel. Alle lebten hier auf dem Unterbühler Hof. Nun, heute sind die Familien viel kleiner. Was wir damit sagen wollen ist, daß wir viel Platz haben. Richtig Fremdenzimmer vermieten, des wollen wir nicht. Aber da dein kleiner Bunny schon hier ist, wäre es doch praktisch, wenn du dich auch hier einquartieren würdest. Also, wenn du magst, dann bist du uns herzlich willkommen.«

      »Wirklich?« Rosi bekam große Augen.

      Sie spürte, wie ihr Herz klopfte. Sie warf Joschka einen Seitenblick zu. Sie sah, wie nervös er war.

      »Praktisch

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