Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Kaffee ein und gab jedem ein Stück Kuchen und Sahne auf den Teller. Sie aßen. Keiner sagte ein Wort zu Stefans Besuch. Sie aßen. Sie unterhielten sich über allgemeine Themen. Rosi ließ sich von Waldkogel erzählen. Sie lauschte den Geschichten. So vergingen die nächsten Stunden.

      Irgendwann kam Rosi doch zum Thema.

      »Es hat mich doch etwas mitgenommen. Bitte entschuldigt, daß ihr das alles habt mit anhören müssen. Es ist mir peinlich.«

      »Ach, Madl! Es gibt schlimmere Sachen im Leben! Hast dich tapfer geschlagen!« bemerkte Niklas. »Hast keinen Augenblick gewankt oder gezögert. Hast dem Kerl den Marsch geblasen, auch wenn er es net versteht.«

      Rosi stand auf.

      »Ich gehe ein wenig spazieren!«

      »Soll, darf ich dich begleiten?«

      »Joschka! Besser nicht. Ich möchte erst eine Weile alleine sein. Ich gehe den Weg am Bergsee entlang, der zum Sägewerk führt. Wenn du willst, kannst du später nachkommen.«

      »Paß aber gut auf dich auch, Rosi! Net, daß dir der Stefan irgendwo auflauert.«

      Rosi schenkte Joschka einen liebevollen Blick.

      »Schön, wie besorgt du bist!« Sie schaute ihm in die Augen. »Gut! Dann komm!«

      Trudi und Niklas sahen den beiden nach.

      »Siehst, Niklas! Der Bub hat seine Hand unten. Er würde die Rosi so gern an der Hand nehmen. Aber die Rosi, die hält ihr Schultertuch mit beiden Händen fest, als wollte sie es nimmer loslassen!«

      »Nun beruhig dich, Trudi! Des wird schon mit den beiden. Immerhin hat die Rosi Joschkas Schutz angenommen.«

      Niklas half seiner Trudi das Kaffeegeschirr und den Rest vom Kuchen ins Haus tragen.

      Niklas saß in der Küche und schaute Trudi zu, wie sie das Geschirr spülte.

      »Bist so schweigsam, Niklas!«

      »Mei, des ist eine harte Gedulds-probe mit den beiden, meinst net auch, Trudi?«

      »Ja, das ist es! Doch wir müssen warten. Ich habe den Eindruck, daß die Rosi die Sache mit dem Stefan jetzt zu Ende gebracht hat. Jetzt kann sie den nächsten Schritt machen.«

      Derweilen gingen Joschka und Rosi stumm nebeneinander her. Joschka fing kein Gespräch an. Er verstand, daß Rosi ihren Gedanken nachhängen wollte. Sie gingen den Weg am Bergsee entlang und setzten sich ans Ufer. Es wehte ein leichter warmer Wind, der die Wasseroberfläche kräuselte. Die Wellenkämme glitzerten in der Sonne.

      »Schön ist es hier! So wunderschön!«

      »Ja, das ist es! Im Winter ist es auch schön. Wenn es richtig kalt ist, dann kann man auf dem zugefrorenen Teil des Sees Schlittschuhlaufen. Das habe ich als Kind auch immer getan.«

      »Du mußt eine glückliche Kindheit gehabt haben, denn du bist ein glücklicher Mensch.«

      »Ich habe nur schöne Erinnerungen an meine Kindheit. Ich bin viel draußen gewesen, bei den Tieren.«

      »Ich liebe Tiere sehr, aber das weißt du sicher. Ich war schon glücklich mit meinen Kaninchen. Ich überlege, ob ich mir für Bunny eine Gefährtin hole. Das hatte ich vor. Er ist so alleine.«

      »Das mußt du mit der Beate reden, Rosi. Mei, jetzt habe ich des völlig vergessen. Was bin ich für ein Idiot! Die Beate hat erzählt, daß sie ein Kaninchen aufgenommen hat. Sie gewährt ihm Asyl. Des Kind, dem des gehört hat, des hat eine Allergie und mußte des Tierchen abgeben. Die

      Beate gibt es dir gerne!«

      »Oh, das ist gut! Dann gehe ich morgen nach der Arbeit zu ihr!«

      Rosi riß einen Grashalm aus.

      »So eine Allergie muß schlimm sein. Hoffentlich passiert so etwas meinen Kindern nicht.«

      »Du magst Kinder?«

      »Ja, sehr. Ich will eine große Familie, wenn es möglich ist. Ich habe nur eine jüngere Schwester, Maggy. Du wirst sie kennenlernen. Sie ist ein richtiger Wirbelwind. Ich hätte gern mehr Geschwister gehabt.«

      »Ich bin ein Einzelkind! Ich will auch eine große Familie. Platz auf dem Unterbühler Hof ist genug. Hat dir die Mutter schon alles gezeigt?«

      Rosi warf ihm einen Seitenblick zu.

      »Ja! Sie hat mich herumgeführt und mir alles gezeigt, bis auf deine Zimmer. Das sollst du selbst machen, sagt sie.«

      Joschka lachte.

      »Ja, so ist sie! Sie ist sehr fürsorglich. Sie hat ein großes Herz. Sie weiß aber auch, wenn sie sich zurücknehmen muß. Das schätze ich an ihr. Sie hat Angst, daß du – besser ich sage es neutral – daß das Madl, das ich heirate, auf die Dauer die Küche mit ihr teilen muß. Sie sorgt sich, daß sich des Madl net wohl fühlt. Mußt wissen, daß meine Großmutter bis zum Schluß des Sagen in der Küche hatte. Für die Mutter war des oft schlimm.«

      Rosi lächelte.

      »Deine Mutter sprach bereits mit mir darüber.«

      Rosi lächelte Joschka an.

      »Also ich für meinen Teil mache mir keine Sorgen. Ich bin jetzt ja schon einige Tage mit ihr zusammen. Es macht Freude, wenn wir abends zusammen kochen oder backen. Ich mag deine Mutter, Joschka, und deinen Vater.«

      »Das freut mich! Das freut mich wirklich!«

      Rosi schwieg einen kurzen Augenblick.

      »Mir gefällt auch die Offenheit, die bei euch herrscht.«

      »Ja, soll es nicht immer so sein in einer Familie?«

      »Das ist das Ideal!«

      »Daß dir das gefällt und du auch keine Geheimnisse hast, hast du heute nachmittag ja gezeigt. Ich meine, als der Stefan kam.«

      Rosi seufzte.

      »Ja, der Stefan! Das Kapitel ist abgeschlossen. Ich werde meine Sachen abholen lassen. Das wars! Reden wir nicht über ihn!«

      »Können wir dann statt dessen über uns reden? Oder ist es für dich noch zu früh?«

      Rosi schüttelte den Kopf.

      »Nein, es ist nicht zu früh. Es ist Zeit.«

      Rosis Stimme klang ruhig und leise. Joschka legte den Arm um Rosi. Langsam sank ihr Kopf an seine Schultern. Sie schauten sich in die Augen.

      »Rosi, ich liebe dich!«

      »Ich weiß es, liebster Joschka! Und ich liebe dich!«

      Langsam wie in Zeitlupe näherten sich ihre Lippen zum ersten Kuß. Es war nur eine behutsame Berührung, doch so voller Hingabe und Zärtlichkeit.

      »Ich sehnte mich so nach deinem Kuß, Joschka!«

      »Ich

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