Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Tag!« sagte er verunsichert.

      »Guten Tag, Stefan! Das sind Herr und Frau Unterbühler und ihr Sohn, meine Vermieter. Wie hast du mich gefunden? Was willst du hier?«

      »Rosi, kann ich dich einen Augenblick unter vier Augen sprechen?«

      »Nein!« sagte Rosi mit fester Stimme. »Sage hier, was du zu sagen hast. Die Unterbühler wissen von dir und daß ich die Hochzeit abgesagt habe.«

      Stefan war es peinlich. Rosi sah es ihm deutlich an. Er unternahm einen weiteren Versuch.

      »Rosi, wir müssen über alles reden. Das ist doch eine Angelegenheit, die nur dich und mich angeht. Also, bitte komm!«

      »Nein! Stefan, nein!«

      Stefan und Rosi schauten sich in die Augen.

      »Rosi, es tut mir alles so leid. Das Ganze war ein großes Mißverständnis. Das mußt du mir glauben. Wir können doch noch einmal über alles reden. Denkst du nicht auch?«

      »Nein! Stefan! Nein!«

      »Kannst du nur immer ›Nein – Stefan – Nein‹ sagen?«

      Rosis Herz klopfte sehr. Es war aber keine Liebe. Sie hörte in sich hinein. Ihr Herz schlug nicht mehr für Stefan.

      »Ich habe dir zwei Fragen gestellt! Also noch einmal: Wie kommst du hierher? Wie hast du mich gefunden?«

      Stefan erzählte kurz von dem Protokoll und von Maggys Hilfe. Sie war es, die Rosis Auto auf dem Hof stehen sah.

      »Maggy meinte, es sei geschickter, wenn ich gleich selbst mit dir rede und sie nicht erst vorschicke.«

      »Sage Maggy vielen Dank, daß sie mich gefunden hat. Sie kann mir meine Sachen vorbeibringen, die Kisten, die noch daheim bei den Eltern stehen. Die Sachen, die ich in der Wohnung habe, die lasse ich nächste Woche abholen. Hast du sie schon zusammengepackt?«

      Stefan wurde rot.

      Verlegen steckte er die Hände in die Hosentaschen seiner eleganten leichten Sommerhose.

      »Nein, ich dachte, das hat noch Zeit. Wir können doch über alles reden. Wir vergessen alles und machen einen neuen Anfang!«

      »Nein! Stefan, nein! Ich bin froh, daß es so kommen ist. Es hat mich vor einem Fehler bewahrt. Wir passen nicht zusammen. Damit will ich an dir und dem, was dir wichtig ist, keine Kritik üben. Nur – ich habe zum meinem Glück noch bemerkt, daß ich einen anderen Blickwinkel habe.«

      »Rosi, ich verstehe dich nicht! Wir waren uns doch einig! Was willst du?«

      »Geborgenheit, nicht die Sterilität eines Operationssaales! Erinnerungsstücke und seien sie noch so kitschig, gehören zum Leben dazu. Sie machen ein warmes Gefühl im Bauch, wenn der Blick darauf fällt. Mich stören Tiere auch in der Wohnung nicht. Ich streite nicht ab, daß Tiere auch Schmutz machen können. Aber erstens habe ich Bunny immer sauber gehalten. Und zweitens, hast du dir schon einmal überlegt, daß Kinder in die Windeln machen? Vielleicht würde dich das auch stören? Es würde dich doch bestimmt stören, wenn ihre Spielsachen rumliegen, oder?«

      »Jetzt vergleichst du Äpfel mit Birnen, Rosi! So ist das immer bei dir! Du mischst alles zusammen.«

      »Ich gebe zu, Bunny ist kein Kind! Aber Äpfel und Birnen, das sind beides Obstsorten. Also! Du willst in einer klinisch reinen Umgebung leben. Da gibt es keine Wärme, keinen Platz für Wärme und Atmosphäre. Bunny sehe ich auch nur als Muster. Durch deine Ablehnung ist mir plötzlich vieles klar geworden. Ich will es dir deutlich sagen: Stefan! Ich will dich nicht!«

      Hilflos stand Stefan da und suchte nach Worten.

      Der Wind drehte.

      »Was riecht hier so?« rutschte es Stefan heraus.

      »Das ist der Geruch von Gülle, von Mist. Wahrscheinlich hat ein Nebenerwerbsbauer am Sonntag seine Felder gedüngt. Dich stört das! Das brauchst du mir nicht zu sagen. Für mich gehört dies zur Natur dazu. Also, Stefan! Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen habe. Die Möbel, die ich zur Hälfte bezahlt habe, kannst du behalten. Ich buche das unter Lehrgeld ab. Die Hochzeit ist abgesagt. Es war noch früh genug, es sind keine Kosten entstanden. Die Hochzeitsreise schenke ich dir auch. Die kannst du umbuchen und in Urlaub fahren. Ich will nur noch, daß du gehst.«

      »Das klingt, als wolltest du mich rauswerfen.«

      Stefan machte einen letzten verzweifelten Versuch.

      »Was ist, wenn mich deine Vermieter zum Kaffee einladen wollen. Sie sehen ganz nett und verständnisvoll aus. Ich denke, es ist ihr Grund und Boden. Liebe Familie Unterbühler! Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, daß Sie Zeuge dieser Auseinandersetzung wurden. Ich bin hier Ihr Gast – eigentlich! Es geht um meine Zukunft, um die Zukunft von mir und Rosi. Sie ist nur nervös.«

      Joschka stand langsam auf.

      »Bei uns in Waldkogel hat man Namen für Burschen wie dich! Erstens bist du ein sturer Besserwisser, ein Saukerl! Dabei ist des eine Beleidigung für jede Sau! Zweitens merkst du wohl gar net, wie lächerlich du dich machst. Du bist dümmer als der dummste Bulle. Der weiß wenigstens, wann die Kuh ihn ablehnt. Dann trollt er sich und sucht sich eine andere.« Joschka grinste. »Und was die andere Sache betrifft. Die Rosi kann, wann immer – und wen auch immer, vom Grundstück weisen. Da hat sie unsere Rückendeckung. Die Rosi hat uns alles erzählt. Wir verstehen sie. Wir sind vielleicht keine so studierten Leut’, wie du einer bist. Aber wir haben Verstand und Herz. Wenn jemand kein Verständnis für Vieh hat und sei es auch nur für so ein kleines Kaninchen, das niemand schadet. So ein Mensch, der hat auch für Leut’ kein Herz. Der kennt keine Wärme, kein Mitgefühl, kein Verständnis. Jetzt machst besser, daß du fortkommst! Dort geht es lang!«

      Stefan blieb wie angewurzelt stehen. Er starrte Joschka an.

      »Du bist doch nicht mit diesem Bauern zusammen, Rosi?«

      »Das geht dich nichts an!«

      »Rosi! Was ist nur mit dir los? Maggy und deine Mutter sagten, daß du vielleicht so etwas wie Torschlußpanik hast! Das ist ein Ausnahmezustand! Noch ist es nicht zu spät!«

      »Es war schon viel zu spät, Stefan! Wenn mich etwas ärgert, dann ist es die Tatsache, daß ich dich nur durch die rosarote und himmelblaue Brille gesehen habe. Das hat etwas mit Wahrnehmung zu tun. Ich sah nur, was ich sehen wollte und was meine Eltern und meine Schwester sahen. Drum prüfe, wer sich ewig bindet! So heißt es. Ich habe geprüft. Du bist durchgefallen, Stefan! Das kann ich dir nicht zum Vorwurf machen. Ich habe es zu spät bemerkt. Dafür ist es an mir, mich bei dir zu entschuldigen. Sicherlich erkennst du im Augenblick nicht, wie gut das auch für dich ist. Ich kann nur hoffen, daß du es eines Tages erkennen wirst. Jetzt gehe, Stefan! Grüße mir Maggy und meine Eltern. Sage ihnen, ich melde mich bei ihnen. Ich melde mich, wenn ich soweit bin!«

      Stefan stand so hilflos da, daß er Rosi schon fast leid tat. Aber sie blieb hart. Sie wandte sich um und setzte sich an den Kaffeetisch. Stefan zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Dann drehte er sich um und verließ den Garten des Unterbühler Hofes.

      Rosi lehnte sich auf dem Gartensessel zurück und schloß für einen Augenblick die Augen. Es war ihr, als hätte sie soeben einen schlechten Film gesehen.

      »Dann

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