Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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rot. Vor lauter Aufregung schoß ihr das Blut in die Wangen. Sie räusperte sich.

      »Wie gesagt, es wäre sehr praktisch, da Bunny schon hier ist und ihr ihm so ein schönes Freigehege gebaut habt. Doch es gibt etwas, was ich auch bedenken muß.«

      Rosi schaute Joschka in die Augen.

      »Joschka, die Leute hier halten uns für ein Paar, weil du mit mir durch das Dorf gegangen bist. Ich möchte vermeiden, daß du ins Gerede kommst. Ich wußte nichts von dem Brauch. Warum hast du mir nicht gesagt, daß das so ausgelegt werden könnte?«

      »Dann ist dir des peinlich, Rosi? Willst nimmer mit mir gesehen werden?«

      Rosi schaute unter sich auf ihren Teller. Es dauerte eine Weile, bis sie sich gesammelt hatte.

      »Joschka! Es war mir nicht peinlich! Es ist mir auch nicht peinlich. Wie es zwischen uns steht, das geht niemanden etwas an. Das ist nur eine Angelegenheit zwischen dir und mir.«

      »So sehe ich das auch, Rosi! Ich habe vor meinen Eltern keine Geheimnisse. Deshalb kann ich hier offen reden. Du gefällst mir! Du hast mir vom ersten Augenblick an gefallen. Ich hoffe, das ist gegenseitig?«

      Rosis Herz klopfte bis zum Hals. Sie schluckte. Dann nahm sie all ihre Kraft zusammen und schaute Joschka in die Augen. Sie las darin seine Liebe zu ihr.

      »Joschka! Wenn es hier in deiner Familie keine Geheimnisse gibt, dann will ich ebenso offen sein.

      Ja, du bist auch in meinen Gedanken! Ich trage dein Bild mit mir herum, da drinnen.« Rosi legte ihre Hand auf ihre Brust. »Doch ich will erst mein Leben regeln, alles muß seine Ordnung haben. Mein Gefühl sagt mir schon, daß wir zusammenpassen. Doch mir geht das alles zu schnell. Laß uns nichts überstürzen! Ich nehme das Angebot gerne an, bei euch ein Zimmer zu nehmen. Wir werden viel zusammen sein und uns näher kennenlernen. Dann sehen wir weiter.«

      Rosi trank einen Schluck Saft.

      »Joschka! Ich will nur einmal heiraten. Dann soll es für immer sein. Es ist die wichtigste Entscheidung im Leben einer Frau. Stefan kannte ich zwei Jahre. Doch ich hatte mich geirrt. Dich kenne ich erst wenige Tage. Ja, du gefällst mir! Ja, du bist der, um den meine Gedanken kreisen. Doch laß uns Zeit! Zeit, um über die gemeinsame Zukunft zu reden. Zeit, um über Kinder, Haus und Hof zu reden. Ich weiß nicht, wie das Leben auf einem Hof ist. Ich will weder dich, noch deine Eltern enttäuschen, besonders deine Eltern, die mich so liebevoll aufnehmen.«

      »Dagegen kannst nix sagen, Bub!« bemerkte Joschkas Vater. »Die Rosi zeigt Verantwortung. Sie behält bei aller Hingezogenheit zu dir einen klaren Kopf. Des gefällt mir. Du hast ihr schon gezeigt, daß sie dir gefällt, als du mit ihr spazierengegangen bist. Uns gefällt des Madl auch. Joschka, schau’ deine Mutter an. Sieh, wie sie die Rosi anstrahlt. Ich bin sicher, daß sich die beiden gut verstehen werden. Ich mache dir einen Vorschlag. Die Rosi zieht hier ein. Dann gibst du ihr Zeit, die Zeit, die sich die Rosi auch hat nehmen wollen. Also die sechs Wochen. Dann hat des Madl auch mehr Klarheit in ihrem Herzen.«

      »Gut! Vielleicht kommt die Rosi ja vorher auf mich zu und gibt mir ein Zeichen, daß ich ihr meine Liebe gestehen darf und Hand in Hand mit ihr durchs Dorf gehen kann. Bist du damit einverstanden, Rosi?«

      »Ja, Joschka! Danke! Ich danke euch allen!«

      »Bub, dann ist alles gesagt. Dann wollen wir wieder an die Arbeit gehen!«

      »Ja, Vater!«

      Joschka und Niklas standen auf. Joschka warf Rosi noch einen sehnsuchtsvollen Blick voller Liebe zu. Rosi lächelte warmherzig zurück. Dann gingen die beiden hinaus.

      Rosi stand auch auf.

      »Laß mich dir helfen, das Geschirr zu spülen, Bäuerin!«

      »Des mache ich schon alleine! Jetzt schaust, daß du bei den Schöllers deine Sachen holst. Aber vorher kommst mal her!«

      Dann schloß die Trudi Rosi in ihre Arme.

      »Du gefällst mir gut, Rosi! Bist ehrlich! Kannst auch hart zu dir selbst sein. Ein Leben auf einem Hof kann hart sein, sehr hart sein. Du bist dafür gewappnet. Ich hoffe, daß aus meinem Buben und dir ein schönes Paar wird. Sollte es nicht so sein, dann wollen wir Freundinnen sein.«

      »Das ist ein guter Pakt, Trudi! Danke! Du bist eine wunderbare Frau. Ihr seid eine liebe Familie. Wenn ich vielleicht eines Tages dazu gehöre, dann werde ich sicher glücklich werden. Doch es ist noch keine Woche her, daß ich mein Brautkleid abbestellt habe.«

      Die Bäuerin streichelte Rosi über die Wange.

      »Mein Madl! Da verstehe ich dich vielleicht besser als die Mannsbilder. Wenn du mit mir über etwas reden möchtest, dann habe ich immer Zeit für dich und ein offenes Ohr.«

      »Danke, Trudi!«

      Rosi zögerte einen Augenblick. Dann sagte sie leise:

      »Es gibt schon etwas, worum ich dich bitten möchte.«

      »Ja?«

      »Du mußt mich ein bisserl einführen in die Arbeiten auf einem Hof. Ich komme aus der Stadt. Meine Eltern haben nur einen kleinen Blumengarten. Wenn das mit mir und Joschka… du verstehst schon. Ich will meine Rolle auch ausfüllen können.«

      »Wenn es dich beruhigen tut, dann nehme ich dich ein bisserl an die Hand. Aber ich bin sicher, daß du es schaffst. Das sagt mir meine Menschenkenntnis. Was du nicht weißt, des kannst lernen. Schau, die Anna, die ist Bankerin gewesen. Jetzt ist sie eine tüchtige Hüttenwirtin an Tonis Seite.

      Des kommt alles von alleine. Entscheidend im Leben ist immer, daß man eine Arbeit machen will. Dann liebt man diese Arbeit, und ist sie auch noch so schwer. Man wächst rein und es geht einem dann gut von der Hand.«

      Trudi nahm Rosi bei der Hand und nötigte sie, sich noch einmal zu setzen.

      »Weil wir beiden Weiber gerade so schön reden, dann will ich dir gleich was sagen.«

      Trudi lächelte Rosi an.

      »Weißt, ich habe als Bäuerin hier auch ein bisserl Bammel – schon immer gehabt –, schon seit unser Bub groß ist.«

      Rosi sah Trudi mit großen Augen an. Sie verstand nicht, auf was die Unterbühlerbäuerin hinaus wollte.

      »Rosi, ich rede von der Angst, wie des wird, wenn es dann nach der Heirat eine Jungbäuerin auf dem Hof gibt. Es gibt Höfe, da funktioniert des überhaupt net zwischen den Weibern. Aber bei dir, da ist mir net Angst. Wir werden uns gut verstehen – wenn – naa, du weißt schon. Kannst sicher sein, daß ich net die böse und eifersüchtige Schwiegermutter sein werde. Ganz im Gegenteil! Ich hatte ja nur einen Buben. Wie gern hätte ich auch ein Madl gehabt! Doch es hat net sollen sein. Jetzt – also, ich denke – ich will dir net vorgreifen – ich will dir nur sagen, daß ich mich freue, dich hier zu haben und noch mehr freuen werde, wenn du zur Familie gehörst. Ich verspreche dir, wir zwei, ja, wir zwei Weiber, wir werden es uns schön machen. Verstehst, was ich dir sagen will?«

      Rosi nickte Trudi zu und lächelte sie warmherzig an.

      »Dann werde ich meine Sachen holen. Ich fahre auch gleich auf dem Bürgermeisteramt vorbei und rede mit Fellbacher.«

      Rosi

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