Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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küßte Frauke.

      »Ich verspreche dir alles, was du willst! Jetzt müssen wir aber gehen!«

      Gunter griff sich die beiden großen Reisetaschen. Sie waren sehr schwer. Frauke trug ihre Handtasche und den Kosmetikkoffer. Sie gingen zum Auto.

      Während Gunter Fraukes Gepäck im Kofferraum verstaute, begrüßte Frauke die Zwillinge und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Gunter stieg ein.

      »Alle angeschnallt? Alle fertig? Dann geht es los! Auf in die Berge! Auf ins schöne romantische Waldkogel!«

      Gunter ließ den Zwölfzylindermotor aufheulen. Sie fuhren los.

      Während der ganz Fahrt sprachen die Kinder kaum mit ihrem Vater. Sie tuschelten und flüsterten nur miteinander. Die Fahrt dauerte mehrere Stunden. Gunter brauste fast nur auf der Überholspur in Richtung Berge. Unterwegs hielten sie einmal an und nahmen einen kleinen Imbiß ein. Es war ein Schnellimbißlokal bei einer Tankstelle. Polly und Patrick waren begeistert. Frauke ging nicht mit hinein. Sie lief auf dem Parkplatz auf und ab. Nein – Hamburger aß sie nicht. Dieses fettige Zeug macht nur dick, war ihre Meinung. Außerdem waren solche Lokale wirklich nicht ihr Stil. Statt dessen trank sie stilles Mineralwasser, das sie sich an der Tankstelle gekauft hatte.

      Es dauerte eine Weile, bis Gunter mit den Kindern wiederkam. Sie trugen große Tüten mit Hamburger, Pommes frites, Bechern mit Limonade und Eiscreme vor sich her.

      »Ihr wollt doch wohl nicht im Auto essen?« entfuhr es Frauke entsetzt. »Jeder Krümel gibt einen Fettfleck auf dem weißen Lederpolster! Und erst die Tomatensoße!«

      Sofort bemerkte sie, daß sie besser geschwiegen hätte. Von den Kindern erntete sie zutiefst ablehnende Blicke.

      »Wir haben schon öfter Pommes im Auto gegessen! Wir sind keine Babys mehr, die alles vollkleckern!« giftete sie Polly an.

      »Polly! Bitte nicht in diesem Ton! Frauke war nur um das Auto besorgt! Paßt bitte auf! Ich gehe noch mal rein und hole noch weitere Papierservietten – nur zur Sicherheit!«

      »Auf einmal! Sonst sagst du doch auch nichts!« brummte Patrick. »Aber wenn deine liebe – liebe – liebe Frauke etwas dagegen hat, dann essen wir eben nicht im Auto! Komm, Polly, wir setzen uns an einen Tisch dort drüben!«

      »Das müßt ihr nicht, Kinder! Wir wollen doch noch heute in Waldkogel ankommen! Wir müssen doch auch noch rauf zur Berghütte! Steigt schon ein!«

      Patrick und Polly lockerten ihre Sonnenbrillen, blickten sich über den Rand der Brillen zu, nickten und gingen zu dem Tisch. Sie setzten sich. Sie packten das Essen aus. Dann aßen sie. Sie aßen langsam, betont langsam, wie in Zeitlupe. Jede einzelne Pommes frites wurde zum Mund geführt und gekaut.

      Ihr Vater stand zuerst beim Auto und redete mit Frauke, dann kam er zu ihnen.

      »Frauke will los! Seid ihr bald fertig?«

      »Bald, Papa! Mama sagt immer, man soll nicht so schlingen!« antwortete Polly.

      »Das stimmt schon! Trotzdem solltet ihr euch etwas beeilen.«

      Polly trank einen Schluck Limonade. Sie sah ihren Vater an.

      »Papa! Es war keine gute Idee, Frauke mitzunehmen! Wie bist du nur darauf gekommen?«

      »Polly, das war eine sehr gute Idee! Ich liebe die Berge, ihr liebt die Berge! Was liegt da näher, als daß wir drei Frauke die Berge zeigen? Es wird bestimmt nett werden! Wir hatten doch immer so viel Spaß in den Bergen. Erinnert ihr euch?«

      »Das war mit Mama!« brummte Patrick. »Nicht mit Frauke!«

      Gunter seufzte ganz leise. Er setzte sich zu seinen Kindern an den Tisch. Von ferne sah er, wie Frauke sich kopfschüttelnd ins Auto setz-

      te.

      »Polly! Patrick! Ja, es stimmt. Wir hatten immer viel Freude, wenn wir alle in den Bergen waren. Doch das ist schon eine Zeitlang her. Doch Helen und ich sind kein Paar mehr! Es läuft im Leben manchmal nicht alles so rund, wie man es sich erträumt. Ihr wißt doch, daß wir am Schluß nur noch gestritten hatten.«

      »Aber jetzt streitet ihr nicht mehr!« warf Patrick ein.

      »Stimmt! Wir streiten nicht mehr! Wir sind richtig gute Freunde. Mehr aber auch nicht!«

      »Du hast jetzt Frauke an Stelle von Mama!« sagte Patrick leise.

      »Ja, ich habe jetzt Frauke. Helen wird auch jemanden haben!«

      Polly und Patrick rissen die Augen auf.

      »Nein!« riefen die Zwillinge wie aus einem Mund. »Mama hat niemanden!«

      Gunters Herz klopfte. Er verdrängte es gleich wieder.

      »Vielleicht wird Helen irgendwann jemanden kennenlernen. Aber eines wird immer bleiben: Ihr seid unsere Kinder. Ich will, daß ihr glücklich seid. Helen will, daß ihr glücklich seid. Jeder Mensch will glücklich sein. Ich war damals nicht sonderlich glücklich am Ende meiner Ehe mit Helen.«

      »Bist du jetzt glücklich mit Frauke?« fragte Polly.

      »Ja, ich verstehe mich mit Frauke gut!«

      »Ich mag Frauke nicht!« zischte Polly.

      »Das kann ich dir nicht verdenken, Polly! Du kennst sie erst wenig. Deshalb dachte ich mir, daß es eine gute Idee ist, wenn wir alle einmal gemeinsam einen Urlaub verbringen. Dann könnt ihr sie besser kennenlernen. Ich lege nämlich großen Wert auf euer Urteil. Es war übrigens Fraukes Vorschlag mit dem Urlaub in den Bergen. Sie wollte euch eine Freude machen. Sie mag die Berge nicht. Aber sie weiß, wie sehr ihr die Berge liebt. Ist das nicht nett von ihr? Damit will sie euch zeigen, wie sehr sie euch mag!«

      Das war zwar gelogen, aber in dieser Situation hielt Gunter diese Notlüge für angebracht. Hoffte er doch dadurch, wieder etwas Harmonie zu gewinnen.

      »Wirklich?« fragte Polly.

      Sie warf einen Blick in Richtung Auto. Frauke sah es. Sie winkte.

      »Wirklich, Polly! Frauke ist nur etwa unbeholfen mit Kindern! Sie meint es nicht so! Ich werde mit ihr reden! Versprochen! Nun packt den Rest der Pommes ein! Wir fahren weiter. Und wenn es Flecken gibt, dann lasse ich die Polster reinigen!«

      Die Zwillinge stopften die restlichen Pommes Frites in sich hinein und tranken die Limonade aus. Mit den Eisportionen in den Händen stiegen sie wieder ein.

      »Hast du keinen Hunger, Frauke?« fragte Polly.

      »Ich werde später etwas essen! Ich mag solches Zeug nicht. Das macht dick!«

      Patrick bemerkte keß.

      »Du kannst ruhig etwas zunehmen. Mir bist du viel zu dünn!«

      Frauke lief vor Wut rot an. Gunter mußte lachen.

      »Dir muß Frauke nicht gefallen, Patrick! Es reicht doch, daß sie mir gefällt.«

      »Mama hat die bessere Figur! Mama ist auch schlank. Aber sie hat mehr Busen! Mama ist viel schöner!«

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