Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Wochen bleiben. Die Ruhe wird ihnen gut tun. Vielleicht hat Frauke auch Angst vor den Kindern. Immerhin wird sie durch die Kinder immer daran erinnert, daß es Helen gibt.«

      Anna gab ihrem Toni einen Kuß auf die Wange.

      »Wir werden es erleben. Es ist nicht das erste Mal, daß ein Paar auf die Berghütte kommt und Spannungen zwischen ihnen bestehen. Dann finden sie inmitten der schönen Berge doch zur wahren Liebe.«

      Toni schaute Anna an.

      »Ja, die Berge zwingen Menschen dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, alles so zu sehen, wie es ist. Alles ist so klar in den Bergen oder wird so klar. Es kann auch vorkommen, daß sie erkennen, daß sie doch nicht so zusammenpassen, wie sie es sich vorgestellt hatten. Sie mögen sich sicher, haben die gleichen Interessen, aber Liebe – Liebe ist mehr als nur Gemeinsamkeiten! Liebe verlangt bedingungslose Hingabe! Wahre Liebe ist endlos und ewig. Sie ist selbstlos. Sie rechnet nicht auf und nicht an. Das einzig wahre Glück in der Liebe liegt darin, den anderen glücklich zu machen.«

      Toni und Annas Lippen berührten sich zärtlich und doch voller Hingabe. Sie hatten die wahre Liebe gefunden.

      Toni und Anna tranken ihren Kaffee aus. Sie gingen wieder an die Arbeit.

      *

      Gunter und die Kinder waren den schmalen Bergpfad entlanggelaufen, der am ›Erkerchen‹ vorbeiführte. Die Kinder waren von der Aussicht begeistert.

      »Wollen wir hier rasten?« fragte Polly.

      Ihr Vater schüttelte den Kopf. Er schaute auf die Uhr. Sie waren noch nicht einmal eine halbe Stunde unterwegs. Für eine Rast war es noch zu früh. Außerdem wollte Gunter auf keinen Fall beim ›Erkerchen‹ eine Rast einlegen. Die Erinnerungen an Nächte unter dem Sternenhimmel mit Helen waren ihm plötzlich wieder ganz bewußt. Hier beim ›Erkerchen‹ hatten sie sich zum ersten Mal ihre Liebe gestanden und geküßt. Hier beim ›Erkerchen‹ hatte Gunter seiner Helen den Heiratsantrag gemacht. Hier erzählte ihm im Jahr nach der Hochzeit Helen, daß sie Eltern werden würden und einige Monate später sagte sie ihm, daß sie Zwillinge erwartete.

      »Laßt uns weitergehen!« sagte Gunter leise.

      Die Zwillinge blieben stehen.

      Polly schaute ihren Vater an.

      »Denkst du jetzt an Mama? Stimmt es?«

      Gunter wurde rot. Sein Herz schlug kräftiger und schneller in seiner Brust.

      »Ja, ich habe einen Augenblick an Helen gedacht. Mit diesem Ort sind sehr schöne Erinnerungen verbunden. Auch ihr seid ein wunderbarer Teil dieser Erinnerungen.«

      »Papa! Wirst du mit Frauke auch hierher gehen?«

      Patrick schaute seinem Vater in die Augen.

      »Würde es dich stören, Patrick?«

      »Ja!«

      Gunter atmete tief durch.

      »Gut, ich verspreche dir, ich verspreche euch, daß ich mit Frauke nicht hierher gehen werde! Zufrieden?«

      »Mmm!« brummte Patrick und setzte sich auf die Bank.

      Sein Vater betrachtete ihn. Er seufzte. Gunter setzte sich neben seinen Sohn. Polly nahm ebenfalls Platz.

      »Gut, machen wir eine kleine Pause, an diesem besonderen Ort. Ich spüre, daß du etwas auf dem Herzen hast, Patrick. Das spüre ich schon länger. Wollen wir nicht offen darüber reden? Oder willst du nur mit mir nicht darüber reden?«

      »Patrick! Nun rede schon mit Papa!« ermunterte ihn seine Schwester.

      Patrick spielte mit der Kordel an seinem Anorak.

      »Sag du es ihm, Polly!«

      Polly verzog das Gesicht. Patrick drückt sich mal wieder, dachte sie. Trotzdem empfand sie Mitleid mit ihrem Zwillingsbruder. Sie wußte, wie unglücklich er war.

      »Papa! Patrick vermißt mich! Wir sind eben Zwillinge! Wärst du ihm sehr böse, wenn er wieder zu mir und Mama zurückkommt? Wärest du sehr traurig?«

      Gunter legte seinen Arm um seinen Sohn und streichelte ihm über das Haar.

      »Das ist es also! Du vermißt Polly! Deshalb bist du in den letzten Wochen und Monaten immer stiller geworden. Warum hattest du nicht den Mut, mit mir darüber zu reden?«

      Statt einer Antwort zuckte Patrick mit den Schultern.

      »Hör mal! Wenn wir aus dem Urlaub zurück sind, rede ich mit Helen. Sie hat sicherlich nichts dagegen«, lächelte Gunter wehmütig.

      »Ich habe schon mit Mama geredet! Sie hat nichts dagegen, daß Patrick wieder zu uns zieht!« verkündete Polly mit strahlenden Augen.

      »Dann ist ja alles geregelt, Patrick! Und wenn du es hören willst, dann sage ich es dir ganz deutlich! Ich bin weder böse, noch traurig darüber! Wir sehen uns ja an den Vaterwochenenden. Und wenn ich einmal mit dir etwas unternehmen soll, was eben nur Väter und Söhne machen, dann kannst du es mir sagen. Ich möchte, daß du glücklich bist und Polly ebenso – okay?«

      Patrick nickte.

      »Können wir jetzt weitergehen?« fragte Gunter.

      Patrick vergrub seine Hände in den Taschen seines Anoraks.

      »Wird Frauke immer bei dir bleiben?« fragte der Junge leise.

      »Dir gefällt Frauke nicht?«

      »Mußt du immer eine Frage mit einer Gegenfrage beantworten?« motzte Patrick. »Also ich muß das wissen? Wird Frauke – ich meine wird sie – wird sie Mamas Stelle einnehmen?«

      »Oh, Patrick! Frauke kann niemals Mamas Stelle einnehmen. Aber ich ahne, was du fragen willst und dich nicht traust.«

      »Ich traue mich, dich zu fragen!« warf Polly ein. »Willst du Frauke heiraten?«

      »Wie kommst du darauf, Polly?«

      »Papa, du weichst aus! Du küßt Frauke doch oder? Ihr seid doch ein Liebespaar! Und der ganze Urlaub, der ist doch eine Art Familienurlaub zur Probe oder? Uns kannst du nichts vormachen, Papa!«

      Gunter konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken.

      »Bist ein schlaues Mädchen, Polly! Ich gebe es zu! Ich wollte euch die Chance geben, Frauke näher kennenzulernen und Frauke möchte euch auch näher kennenlernen. Ist das schlimm?«

      »Dann willst du Frauke heiraten?« fragte jetzt Patrick.

      »Also, ich liebe Frauke! Ich kann mir schon richtig vorstellen, wieder zu heiraten. Ich hoffe, daß ihr euch dann, wenn es soweit ist, mit mir freut!«

      »Ich kann Frauke nicht leiden! Sie ist doof!« flüsterte Patrick.

      »Willst du es mir nicht überlassen, das zu beurteilen? Ich will sie heiraten. In zehn Jahren vielleicht oder sogar noch früher verliebst du dich vielleicht in ein Mädchen, Patrick. Dann würdest du dich doch auch

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