Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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oben wird es noch frischer sein. Ich rede mit Toni und Anna wegen des Proviants.«

      Gunter stand auf.

      »Nehmt eure Teller und Becher mit und stellt sie drinnen auf den Tresen. Anna und Toni haben schon genug Arbeit.«

      »Danke, Kinder! Das ist lieb!« sagte Anna freundlich. »Wollt ihr mit Sebastian und Franziska spielen? Sie sind in ihren Zimmern.«

      »Nein! Papa will mit uns eine Wanderung machen«, erklärte Patrick stolz. »Das wird toll werden. Frauke bleibt hier!«

      Polly und Patrick gingen in ihre Kammer. Gunter schaute ihnen nach.

      »Darfst nicht schlecht von den beiden denken, Anna. Die beiden kommen ganz gut mit Frauke aus. Na ja, vielleicht sehe ich es optimistischer, als es ist. Aber es könnte schlimmer sein.«

      Anna lächelte Gunter an.

      »Es ist für Kinder nie leicht, wenn sich die Eltern trennen. Hier in Waldkogel ist es selten, daß sich zwei scheiden lassen. Aber ich habe so etwas daheim oft mitbekommen – daheim…« Anna lachte laut. »Ich meine, vor meiner Heirat mit Toni. Da lebte ich in Hamburg und arbeitete in einer Bank. Da gab es schon Kollegen, die in Scheidung lebten. Für die Kinder war das nicht leicht. Kinder leben auch in der Illusion, daß die Eltern für ewig zusammenbleiben müssen. Oft stellt es sich später heraus, daß die Geschiedenen sich wieder ganz gut verstehen, später, wenn der Druck des Konfliktes raus ist. Es ist doch meistens der Alltag, der den Menschen zu schaffen macht. Unter der Last des Alltags wird die Liebe zueinander verschüttet. Dann sehen sie nur noch die Fehler und Unzulänglichkeiten des anderen und es kommt zum Streit.«

      »Genauso war es bei mir und Helen. Manchmal frage ich mich, wie es dazu kam und ob es wirklich notwendig war…«

      Gunter seufzte.

      »Nun ja, vorbei ist vorbei! Jedenfalls haben wir es geschafft, wieder sehr gute Freunde zu sein. Wir können jetzt besser reden als früher.«

      Gunter räusperte sich. Wieder stiegen Erinnerungen in ihm auf. Wehmut und eine tiefe Sehnsucht und Trauer über das zerbrochene Glück breitete sich in seinem Herzen aus. Er rief sich selbst zur Vernunft.

      »Kannst du uns Proviant geben, Anna? Die Kinder wünschen sich eine Wanderung hinauf bis zum Sattel, dort wo der ›Pilgerpfad‹ auf der anderen Seite hinunterführt. Die Kinder sind gut zu Fuß. Wir schaffen das. Ich denke bis zum Nachmittag – höchstens später Nachmittag – sind wir wieder hier.«

      Anna bat Gunter in die Küche. Sie stellte Flaschen mit süßem Tee, Flaschen mit klarem Quellwasser, Brote, Käse, Obst und Süßigkeiten zusammen. Währenddessen hörte sie Gunter zu, wie er von früher erzählte. Damals, als er mit Helen zum ersten Mal auf die Berghütte gekommen war, bewirtschaftete der alte Alois noch die Berghütte mit seiner Frau. Ihnen war Gunter und Helen bekannt. Daß aus den beiden ein Paar wurde, daran hatten Alois und seine Frau großen Anteil genommen.

      »Ihr seid eine gute Seilschaft, sagte der alte Alois damals zu mir und Helen. Eine gute Seilschaft in den Bergen und das wird euch auch im Leben helfen.«

      Wehmut lag in Gunters Stimme.

      »Doch es hat nicht gereicht. Jetzt habe ich Frauke. Frauke findet keine Freude an den Bergen. Vielleicht werde ich mit ihr im Leben glücklicher. Schade ist es schon, daß sie den Bergen so gar nichts abgewinnen kann.«

      »Das wird vielleicht noch, Gunter. Toni und ich erleben viele, die erst mal einige Tage zum Eingewöhnen brauchen. Die Höhe und die dünnere Luft, die macht ihnen zu schaffen. Weißt du, Gunter, ich wollte auch nie in die Berge. Doch dann habe ich mich nicht nur in Toni verliebt, sondern auch in seine Heimat. Heute möchte ich nicht mehr fort. Vielleicht wird es Frauke auch so gehen. Laß sie sich erst einmal ausschlafen und eingewöhnen. Das wird schon! Die Schönheit der Berge, die Weite, diese Stille, die hat noch niemals jemanden unberührt gelassen. Der Macht der Berge kann sich niemand entziehen. Sie zwingen jeden, die Hektik des Alltags abzuschütteln und die neue Ruhe und den Frieden ins Herz aufzunehmen. Das wird mit deiner Frauke auch geschehen. So ein Sonnenuntergang auf der Terrasse oder die Sterne am Nachthimmel lassen niemanden unberührt. Auch deine Frauke wird dem Zauber der Berge erliegen, Gunter.«

      »Das klingt gut, Anna! Das hört sich ungeheuer tröstlich und hoffnungsvoll an.«

      Anna lächelte Gunter an. Sie bot ihm an, sich etwas um Frauke zu kümmern, sollte sie aufstehen, während Gunter mit den Kindern noch unterwegs war. Gunter war ihr dafür dankbar. Er hatte Frauke gegenüber nämlich ein bißchen ein schlechtes Gewissen. Er bedankte sich bei Anna für den Proviant.

      Er holte auf leisen Sohlen den Rucksack aus der Kammer. Frauke schlief tief und fest.

      Bald war Gunter mit seinen Zwillingen unterwegs.

      *

      Nachdem Gunter mit den Kinder gegangen war, versorgte Anna weiter die anderen Hüttengäste, die noch beim Frühstück auf der Terrasse der Berghütte saßen. Nach und nach beendeten alle ihr Frühstück und machten sich zu Bergwanderungen auf. Anna und Toni hatten viel zu tun.

      Endlich wurde es ruhiger. Bis zum Mittag waren noch gut zwei Stunden Zeit. Bevor sich Toni und Anna an die Vorbereitungen für das Mittagessen machten, legten sie jeden Morgen eine kleine Pause ein. Dann saßen sie nebeneinander auf der Terrasse ihrer Berghütte und tranken einen Kaffee.

      Toni legte den Arm um Anna.

      »Des haben wir alles gut gemacht, Anna! Findest nicht auch?«

      »O ja, Toni! Welch ein herrliches Leben!«

      Anna legte ihren Kopf an Tonis Schulter. Toni drückte ihr einen Kuß auf das Haar.

      »Wir tun auch schön aufeinander aufpassen und geben acht, daß unsere Liebe bei der Arbeit nicht unter die Räder kommt.«

      »Das ist richtig, Toni! Diese kleinen Pausen und seien sie auch nur so lange, wie es dauert einen Kaffee auszutrinken, sind wichtig.«

      »Richtig, aber man muß sie auch zelebrieren! Ich nehme dich in den Arm. Du spürst, daß ich dich liebe. Ich spüre deine Liebe. Wir denken nur an uns und freuen uns, daß wir zusammen sind und glücklich sind.«

      »Ja, Toni! Das sind wir! Es tut gut, es sich einmal am Tag bewußt zu machen!«

      Anna schaute Toni tief in die Augen. Sie lächelten sich an und küßten sich.

      »Gunter ist nicht so glücklich, Toni! Der alte Alois hat mir gestern Abend noch von Helen erzählt. Gunter und Helen waren wirklich ein besonderes Paar. Alois findet es sehr schade, daß sie sich getrennt haben. Ihnen ist ihre Liebe verloren gegangen.«

      »Ja, das ist wirklich schade. Ich habe mir Frauke angesehen. Sie sieht auch nicht so glücklich aus. Das kann nicht nur daran liegen, daß sie sich in den Bergen nicht wohl fühlt. Ihr fehlt das Funkeln in den Augen.«

      »Meinst du, Frauke liebt Gunter nicht, Toni?«

      »Das will ich nicht sagen! Sicherlich ist das Liebe zwischen den beiden. Doch es gibt da nicht diese tiefe Verbundenheit, wie man sie wirklich Liebenden ansieht. Bestimmt sind sie auf die eine oder andere Art und Weise glücklich miteinander. Aber es fehlt nach meiner Meinung die wirkliche Hingabe eines tief liebenden Herzens.«

      Anna kuschelte sich an Toni.

      »Vielleicht

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