Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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warf Frauke einen Blick zu.

      »Patrick wird langsam erwachsen! Orientiert sich nicht jeder Junge erst einmal an seiner Mutter, Frauke?«

      Frauke Hennings schwieg. Sie kämpfte mit den Tränen. Patricks kindliche Bemerkung hatte sie tief verletzt.

      Polly gab ihrem Zwillingsbruder mit der Hand ein Zeichen. Dies bedeutete so viel, wie: gut gemacht – das hat gesessen.

      Der Rest der Fahrt verlief schweigend.

      *

      Am späten Nachmittag erreichten die vier Waldkogel. Frauke saß angespannt auf dem Beifahrersitz. Mit weiten Augen schaute sie hinauf zu den Gipfeln. Nein, nein! Das ist nicht meine Welt, sagte sie sich. Doch ihr Ehrgeiz und die Aussicht auf eine dauerhafte Verbindung mit Gunter hielten sie von negativen Bemerkungen ab.

      Sie hielten auf der Wiese hinter der Oberländer Alm. Polly und Patrick sprangen aus den Auto und liefen davon.

      »Hilda!«

      »Wenzel!«

      Die Kinder schrieen, so laut sie konnten.

      »Mei, die Zwillinge!« sagte Hildegard Oberländer, die von allen Hilda gerufen wurde.

      Die alte Frau wischte sich die Hände ab, breitete die Arme aus und drückte die beiden an sich.

      »Mei, seid ihr groß geworden!«

      Wenzel Oberländer, Hildas Mann kam aus der Almhütte.

      »Grüß Gott! Mei, Hilda schau dir des an! Was ist die Polly schon für ein fesches Madl! Und der Patrick, wie ist der erst gewachsen!«

      Wenzel strich mit seiner Hand Patrick durch das Haar.

      »Was freu’ ich mich, daß ihr da seid! Der Toni hat uns erzählt, daß ihr kommen tut! Schau, Patrick, was ich hier für dich habe.«

      Wenzel Oberländer griff in seine Hosentasche und holte eine Schleuder hervor.

      »Erinnerst dich noch dran?«

      »Meine Steinschleuder! Du hast die aufgehoben?«

      »Freilich! Du hast die des letzte Mal liegen lassen! Wir haben gewußt, daß du mal wiederkommst!«

      »Danke, Wenzel! Meinst, sie geht noch?«

      »Des Gummi von dem alten Fahrradschlauch war in der langen Zeit schon etwas bröcklig geworden. Ich hab’ dir ein neues drangemacht. Willst es net gleich mal ausprobieren?«

      Patrick schaute den alten Wenzel mit strahlenden Augen an. Er bückte sich und hob einen Stein auf. Er legte ihn in die Lasche, hob die Arme, spannte und schoß. Der Stein flog hoch in die Luft hinauf, über das Dach der Almhütte.

      »Au! Au!« schrie jemand.

      Polly und Patrick schauten sich an. Patrick ließ die Steinschleuder hinter seinem Rücken verschwinden. Im gleichen Augenblick kam Gunter mit Frauke um die Ecke bei der Almhütte. Frauke jammerte und rieb sich den Kopf. Wenzel trat hinter Patrick, nahm ihm die Steinschleuder ab und ließ sie wieder in seiner Hosentasche verschwinden.

      Gunter grüßte Hilda und Wenzel nur kurz. Er führte Frauke zu einer Bank. Sie setzte sich und rieb sich noch immer die Schädeldecke.

      »Was ist passiert?« fragte Wenzel mit Unschuldsmiene.

      »Ich weiß nicht! Frauke muß etwas am Kopf getroffen haben. Aber was?«

      »Es tat weh! Es brennt noch immer!« jammerte Frauke.

      Hilda trat hinzu und schaute nach.

      »Des ist eine kleine Beule und die Haut ist ein bisserl angekratzt. Aber des ist nix Schlimmes! Ich hole von der Ella Waldner ihrer Kräutertinktur! Da tun wir was drauf! Des ist unser Hausmittel. Des hilft außen genauso gut wie innen!«

      Hilda ging ins Haus und kam kurz darauf mit einer Flasche, einem Glas und einem kleinen Lappen zurück.

      »Lieber nicht!« wehrte sich Frauke. »Ich nehme das Auto und fahre zurück. Gibt es im Ort einen Arzt? Wer weiß, was mich da auf dem Kopf getroffen hat! Ich will keine Blutvergiftung bekommen.«

      »An der Kräutertinktur von der Ella ist noch niemand gestorben. Hier trink!«

      Frauke roch daran.

      »Nein! Nein! Was ist das?«

      »Was da drin ist? Des weiß niemand außer der guten Ella! Des ist ein Geheimrezept. Alle schwören darauf! Sogar unser guter Dr. Engler!« sagte Hilda.

      Sie gab etwas davon auf den kleinen Lappen und betupfte damit Fraukes Kopf. Das erfolgte so schnell, daß Frauke sich nicht wehren konnte. Sie schrie auf.

      »Mei, Madl! Des brennt ein bisserl. Des ist der Alkohol drin. Aber des hilft.«

      Frauke Hennings rang nach Atem. Sie holte tief Luft.

      »Gunter! Ich will jetzt nach Waldkogel runter! Ich will zu einem Arzt. Außerdem will ich sofort zurück. Das ist ja lebensgefährlich hier! Was kann das gewesen sein?«

      Wenzel schaute in den Himmel.

      »Wir haben Adler hier! Die haben dort oben ihr Nest. Vielleicht haben die einen Stein im Gefieder gehabt.«

      »Raubvögel? Adler?« hauchte Frauke fast tonlos.

      Sie wurde immer blasser. Sie lehnte sich auf der Bank zurück und schloß die Augen. Gunter legte ihr die Hand auf die Schulter.

      »Frauke! Das ist nur der Schock. Du bist erschrocken. Es ist doch nichts passiert! Komm, trinke den Kräuterschnaps. Dann geht es dir gleich besser!«

      »Sag mal, Gunter! Habe ich mich nicht klar ausgedrückt! Ich will das Zeug nicht. Ich will fort.«

      Die Zwillinge schauten sich an. Dann bemerkte Polly spitz:

      »Mama hätte sich nicht so angestellt! Frauke ist eben lange nicht so stark wie Mama!«

      Frauke hörte es. Sie kochte vor Wut.

      »Polly!« sagte Gunter.

      Seine Stimme hatte einen tadelnden Unterton.

      »Sei dem Madl net bös’, Gunter! Kindermund tut Wahrheit kund! So heißt des Sprichwort. Die Polly hat nur die Wahrheit gesagt. Die Helen, die ist aus anderem Holz geschnitzt«, bemerkte Wenzel.

      »Muß ich mir das gefallen lassen?«

      Gunter gab keine Antwort.

      »Beweis uns, daß du auch Mumm in den Knochen hast und tue trinken!« sagte der alte Wenzel und hielt Frauke das Glas hin.

      Frauke erkannte, daß sie jetzt nur gewinnen oder verlieren konnte. Trank sie, dann hatte sie gewonnen. Trank sie nicht, dann würde sie bei den Zwillingen einen weiteren Minuspunkt einfahren. Es schmerzte sie sehr, daß Gunter so gar nicht auf ihrer Seite war.

      Ich

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