Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 40

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

ihr sie nicht ablehnen würdet. Es wäre noch netter, wenn ihr sie es nicht so spüren lassen würdet. Ich kann ja verstehen, daß ihr euch mit dem Gedanken, daß ich wieder heiraten möchte, nicht anfreunden könnt. Doch es ist mein Leben! Ich will auch glücklich sein. Glaubt ihr denn, ich will für den Rest meines Lebens alleine sein?«

      Die Zwillinge schwiegen.

      Gunter redete und redete. Er war verunsichert, weil sie nichts sagten. Auch Polly, die immer mehr redete als ihr Bruder, schwieg ebenfalls. Mit Engelszungen warb Gunter um Verständnis. Er ließ aber auch keinen Zweifel daran, daß er an Frauke festhalten wollte. Es war ein langer Vortrag, den er seinen Kinder hielt. Zum Schluß bat er sie darum, die Chance zu nutzen und Frauke einfach näher kennenzulernen.

      »Ich verlange nicht, daß ihr sie liebt! Über etwas Toleranz würde ich mich sehr freuen. Meint ihr, ihr bringt das fertig? Ihr würdet mir eine große Freude machen.«

      Die Zwillinge schauten sich an. Patrick murmelte leise:

      »Mal sehen!«

      Gunter wußte, daß dies die Antwort seines Sohnes war, wenn er zustimmte. Patrick konnte nie richtig ja sagen! Er wollte sich nie festlegen, wenn es um Gefühle ging. Er zeigte nie eine spontane Freude. Er behielt sich immer ein Hintertürchen offen. Wahrscheinlich tut er es aus Selbstschutz, um sich selbst vor Enttäuschungen zu schützen. Zu dieser Erkenntnis war Gunter gekommen.

      Sie sind eben Scheidungskinder, dachte Gunter. Die Scheidung hat ihre Welt in zwei Teile geteilt. Sie sind noch so jung. Sie müssen erst noch älter werden und selbst lieben, dann können sie mich besser verstehen. Vielleicht sollte ich mit Helen darüber reden, dachte Gunter. Vielleicht würde helfen, wenn Helen und ich gemeinsam mit den Kindern über Frauke sprechen. Wenn Patrick sieht, wie Helen damit umgeht, daß sie Verständnis hat für mein neues Glück, dann finden die Zwillinge vielleicht auch einen Zugang zu Frauke.

      Als könnte Polly die Gedanken ihres Vater lesen, frage sie leise:

      »Weiß Mama, daß du in Frauke verliebt bist, Papa?«

      »Mama hat mich und Frauke schon einige Male zusammen gesehen. Frauke arbeitet ja seit Jahren in der Firma. Sie ist schon viele Jahre da, schon damals, als Helen und ich noch verheiratet waren. Eure Mutter ist eine ausgezeichnete Architektin. Ihr ist es sogar gelungen, mir einige Aufträge wegzuschnappen. Ihr wißt ja, daß Aufträge bei großen Ausschreibungen ausgeschrieben werden. Dann werden an einem Tag alle Architekten eingeladen und präsentieren ihre Vorschläge. Bei solchen Treffen gehe ich dann mit einem ganzen Team hin. Frauke ist immer dabei. Bei solchen Terminen sahen sich Frauke und eure Mutter öfter. Sie redeten auch miteinander. Natürlich sprachen sie nicht über uns oder euch. Aber ich nehme an, daß eure Mutter schon bemerkt hat, daß Frauke mehr als nur eine Mitarbeiterin ist. Eine Bemerkung über mein Verhältnis zu Frauke hat eure Mutter nie gemacht. Das würde sie auch von sich aus nie tun. Aber ich werde mit Helen über Frauke reden. Ich werde es ihr sagen, daß ich Frauke heiraten will. Dann weiß sie es und ihr müßt kein Geheimnis daraus machen. Gut so?«

      Die Zwillinge schauten sich an. Gunter forderte keine Antwort von ihnen auf seinen Vorschlag. Sie sind Kinder. Sie brauchen Zeit, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dachte er. Er stand auf.

      »Wollen wir jetzt weitergehen?«

      Patrick schüttelte den Kopf.

      »Ich habe keine Lust mehr. Können wir zurückgehen?«

      »Was ist mir dir, Polly?«

      »Ist okay! Wir können ja mit Sebastian und Franziska spielen. Die scheinen ganz nett zu sein. Gestern abend haben sie uns ihre Zimmer gezeigt. Basti hat viele Modellbauten, Papa. Er will vielleicht auch mal Architekt werden. Die baut er aus kleinen Holzspänen und viel Pappe. Dann malt er sie bunt an. Die sind ganz toll. Du mußt sie dir mal ansehen! Er hat ein Modell der Berghütte gebaut, mit einem abnehmbaren Dach. Das Geländer der Terrasse ist aus lauter Streichhölzern.«

      »Gut, dann gehen wir zurück! Wir können ja an einem anderen Tag zusammen eine Wanderung machen. Ich bin sicher, daß Frauke nichts dagegen hat, wenn wir alleine losziehen.«

      »Du mußt nicht mit uns kommen, Papa! Du kannst ruhig alleine wandern gehen. Wir laufen den Pfad bis zur Berghütte zurück. Frauke schläft bestimmt bis zum Mittag.«

      Gunter schaute Polly mit großen Augen an. Sie wird ihrer Mutter sehr ähnlich, dachte Gunter in diesem Augenblick. Helen wußte auch immer, wann ich allein sein wollte.

      »Das ist vielleicht keine schlechte Idee…«

      »Nun mach schon, Papa! Wir stürzen schon nicht ab!«

      Gunter brachte seine Kinder dann doch noch ein Stück zurück. Als die Berghütte in Sichtweite kam, verabschiedete er sich und kehrte um. Polly und Patrick gingen alleine über das Geröllfeld zur Berghütte.

      »Basti! Franzi! Da kommen Polly und Patrick!« rief der alte Alois.

      Er saß auf der Terrasse der Berghütte. Die Bichler Kinder liefen den Zwillingen entgegen, gefolgt von Bello.

      Der Tag wurde für Polly und Patrick doch noch sehr schön. Sie spielten zuerst mit den Bichler Kindern und Bello auf dem Geröllfeld fangen. Mittags liefen sie hinunter zur Oberländer Alm, um noch Sahne für Anna zu holen.

      Frauke schlief bis nach dem Mittagessen. Anschließend saß sie auf der Terrasse der Berghütte und sonnte sich.

      Als Gunter am frühen Abend von seiner einsamen Wanderung zurückkam, hatte er den Eindruck, daß die Kinder sein Geständnis nicht mehr allzusehr bedrückte. Auch Frauke schien besserer Laune zu sein.

      Nach dem gemeinsamen Abendessen verschwanden Polly und Patrick mit Basti und Franzi in deren Zimmer zum Spielen. Es war schon spät, als Gunter die Zwillinge ermahnte, schlafen zu gehen.

      *

      Am nächsten Morgen frühstückten Gunter und Frauke alleine.

      »Daß die Kinder so lange schlafen?« Gunter war beunruhigt.

      Frauke lächelte ihn an.

      »Laß sie! Sie sind gestern spät ins Bett gegangen. Außerdem macht die Bergluft müde. Bei dem einen wirkt sie früher, wie bei mir, bei den Kindern eben erst heute. Laß sie ausschlafen!«

      »Sicher hast du recht, Frauke!«

      Gunter trank seinen Kaffee aus.

      »Übrigens, wie gefällt es dir hier auf der Berghütte, Frauke?«

      Frauke Hennings warf Gunter einen flüchtigen Blick zu. Sie trank einen Schluck Kaffee.

      »Gunter, ich will ehrlich zu dir sein!«

      »Ich bitte darum! Mißverständnisse auf Grund von Vorspiegelung falscher Tatsachen, das habe ich im Leben genug erlebt. Ich wollte Helen schonen, sie mich. Am Schluß lebten wir in zwei verschiedenen Welten und es gab keine Brücke mehr dazwischen.«

      »Willst du jetzt über Helen reden oder interessiert es dich, wie es mir hier gefällt?« zischte Frauke mit eifersüchtigem Unterton.

      Gunter griff nach Fraukes Hand.

      »So habe ich es nicht gemeint. Ich wollte dir doch nur zu verstehen geben, welch großen Wert

Скачать книгу