Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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sag’ schon!«

      Frauke Hennings seufzte.

      »Gut! Dann will ich schonungslos offen und ehrlich sein! Gunter, die Berge sind nicht meine Welt. Damit sage ich dir nichts Neues. Das wußtest du schon. Ich bin mitgekommen, um dir eine Freude zu machen. Aber ich fühle mich hier völlig fehl am Platz. Ich kann den Bergen nichts Schönes abgewinnen.«

      »Du bist erst kurz hier! Laß dir Zeit!«

      Frauke Hennings schüttelte den Kopf.

      »Gunter! So wichtig kann es für dich doch nicht sein oder? Müssen in einer Beziehung beide immer für das gleiche schwärmen? Ist das nicht langweilig? Ich respektiere deine Liebe zu den Bergen. Ich habe auch keine Einwände, wenn du alleine in die Berge fährst. Ganz im Gegenteil! Ich weiß, daß du dann glücklich bist! Aber ich bin es nicht und ich werde es mit Sicherheit nicht sein, niemals sein. Ich komme mir fehl am Platz vor! Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, Gunter. Ich will dich nicht verletzen. Aber mir gefällt es hier nicht.«

      »Das ist schade, Frauke! Wie auch immer, damit muß ich wohl leben«, seufzte Gunter tief.

      »Ja, Gunter, das mußt du!« Frauke lächelte Gunter an. »Machen wir das Beste aus der Situation. Du bist glücklich hier! Deine Kinder sind glücklich hier! Also werdet ihr hier einen wunderschönen Urlaub verbringen. Doch bitte – bitte – verschone mich davon. Ich will nicht wandern gehen! Ich könnte nur hier auf der Terrasse sitzen und mir die Berge anschauen.«

      Frauke blickte in die Weite.

      »Ich gebe zu, daß der Blick sehr eindrucksvoll ist. Er gibt mir nur bei weitem nicht das innere Gefühl, von dem du mir erzählt hast. Ich kann mich auch nicht mit den anderen Hüttengästen unterhalten. Alle reden nur vom Bergsteigen und Bergwandern. Das ist nicht meine Welt, Gunter.«

      »Das ist sehr schade, Frauke!« sagte Gunter leise. »Was wollen wir also machen? Abreisen?«

      Frauke Hennings schüttelte den Kopf.

      »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, Gunter. Ich will den Kindern den gemeinsamen Urlaub mit dir nicht verderben. Das wäre auch strategisch mehr als ungeschickt. Also…«

      Frauke holte tief Luft.

      »Ich reise ab!«

      Gunter schaute Frauke mit großen Augen an.

      »Willst du nicht wenigstens eine Woche versuchen?«

      »Gunter! Was macht das für einen Unterschied? Ich bin hier nicht glücklich, auch wenn ich in deiner Nähe bin. Es ist einfach nicht meine Welt. Wenn ich mich noch eine Woche herumquäle, dann leide ich nur. Wenn ich nicht glücklich bin, dann bist du es sicherlich auch nicht. Den Kindern kann ich ohnehin nichts vormachen. Außerdem will ich es nicht. Ich will nicht in einen Wettbewerb mit ihrer Mutter treten. Das ist mir klargeworden. Das wäre sicherlich der falsche Weg – der falsche Weg für die Kinder und für mich. Ich wünsche mir, daß sie mich so akzeptieren, wie ich bin. Ich bin anders als ihre Mutter. Ich muß sie nicht kopieren. In der Verschiedenheit zwischen mir und Helen kann auch eine Chance für die Kinder liegen. Also, Gunter! Du bleibst mit den Gören hier! Ich fahre derweilen ans Meer. Ich habe eine Freundin an der Côte d’Azur. Ich schlage vor, daß ich heute noch fahre. Ich könnte dein Auto nehmen und hole euch am Ende des Urlaubs in Waldkogel ab.«

      Frauke griff über den Tisch nach Gunters Hand. Sie setzte ihr zauberhaftestes Lächeln auf.

      »Ja, wahrscheinlich ist es das Beste! Schade ist es trotzdem!«

      Frauke atmete tief durch. Sie schaute Gunter in die Augen.

      »Gunter, ich bin Frauke – nicht Helen! Du liebst mich doch, weil ich anders als Helen bin! Das hast du mir jedenfalls gesagt.«

      »Ja, das habe ich! Wann willst du fahren?«

      »Ich werde gleich packen! Es ist auch nicht nötig, daß du mich runter zur Oberländer Alm bringst. Ich habe nicht viel Gepäck. Die meisten Sachen in den Reisetaschen sind für die Berge. Die brauche ich am Meer nicht. Ich nehme nur ganz wenige Kleidungstücke mit und meinen Kosmetikkoffer. Meine Freundin wird mir schon etwas ausleihen oder ich kaufe mir ein paar neue Kleider.«

      Frauke sah Gunter lächelnd an.

      »Mache nicht so ein Gesicht, Gunter! Es ist das Beste. Meinst du nicht auch?«

      Statt einer Antwort griff Gunter in seine Hosentasche und legte Frauke den Autoschlüssel hin.

      Sie nickten sich zu. Frauke stand auf und ging in die Berghütte.

      Gunter blieb sitzen und dachte nach. Frauke ist eine kluge Frau, sie weiß, wann sie nicht gewinnen kann und sucht nach einem anderen Weg. Ich sollte mich glücklich schätzen, Frauke zu haben.

      Es dauerte nicht lange, dann kam Frauke mit Anna und Toni aus der Berghütte. Toni trug einen Rucksack und spannte Bello vor den kleinen Aluminiumwagen, den er extra für Bello hatte anfertigen lassen. Damit konnte Bello viele Lebensmittel und andere Sachen auf die Berghütte heraufziehen.

      »So, wir haben gehört, daß die Frauke net bleiben will. Reisende soll man net aufhalten, Gunter. Ein bisserl schade ist es schon, daß ihr die Berge net gefallen tun. Aber des kommt vielleicht noch, wenn sie Abstand hat. Die Berge können schon einen gewaltigen Eindruck machen. Sie können so überwältigend sein, daß man sich als Mensch ganz winzig und unbedeutend vorkommt. Des muß so mancher erst mal verarbeiten. Des ist net einfach. Vielleicht freundet sich die Frauke später einmal mit den Bergen an, Gunter. Ich nehme sie mit runter auf die Oberländer Alm. Dann kannst hier bleiben. Ist dir des so recht?«

      »Danke, Toni! Das ist lieb von dir!«

      Frauke verabschiedete sich von Gunter. Sie küßten sich. Gunter spürte in Fraukes Kuß die Erleichterung, daß sie fort kam. Sie küßte ihn nicht so leidenschaftlich wie gewöhnlich, sondern eher flüchtig. Gunter tat, als bemerkte er es nicht. Er wünschte Frauke eine schöne Zeit. Dann ging sie mit Toni davon. Gunter schaute ihr nach.

      Der alte Alois trat neben Gunter auf die Terrasse.

      »Da geht des Madl hin! Des muß dich net bedrücken, Gunter. Außerdem hast du zu viel gewollt!«

      Gunter drehte sich um und schaute den alten Alois mit großen Augen an.

      »Wie meinst du das jetzt, Alois?«

      Alois legte die Hand auf Gunters Schultern.

      »Wolltest alles auf einmal haben, die Harmonie mit den Kindern und Fraukes Liebe zu den Bergen. Des ist ein bisserl viel, denke ich. Es wäre besser gewesen, erst mal alleine mit der Frauke in die Berge zu kommen.«

      »Da wäre sie nicht mitgekommen, nicht einmal über das Wochenende. Nur unter dem Vorwand, daß ich den Kinder sagen will, daß ich und Frauke…« Gunter konnte es plötzlich nicht mehr aussprechen.

      »Ich wollte den Kinder damit Gelegenheit geben, die Frauke näher kennenzulernen und Frauke ebenso den Kindern näherzukommen.«

      »Des war eine gute Absicht! Aber es war dumm!«

      »Dumm?«

      »Ja, des war saudumm, Gunter, wenn ich des sagen darf. Des

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