Honoré de Balzac – Gesammelte Werke. Honore de Balzac
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»Mein Gott, Cäsar,« sagte Konstanze, »schicke doch bloß keine Einladung Leuten, die du nur als Lieferant kennst. Willst du vielleicht auch noch die Prinzessin von Blamont-Chauvry, die mit deiner seligen Patin, der Marquise d’Uxelles, näher verwandt war als der Herzog von Lenoncourt, einladen? Willst du auch die beiden Herren Vandenesse, Herrn von Marsay, Herrn von Ronquerolles, Herrn von Aiglemont, oder deine ganze Kundschaft einladen? Du bist verrückt geworden, deine Größe ist dir zu Kopf gestiegen.«
»Schön, aber doch den Grafen von Fontaine mit Familie! Ach, der kam damals unter dem Namen ›Grand-Jacques‹ mit dem ›Gars‹, das war der Marquis von Montauran, und Herrn von Billardière, der ›Le Nantais‹ genannt wurde, in die Rosenkönigin, vor der großen Affäre des 13. Vendémiaire. Was war das für ein Händedrücken! Mut, mein teurer Birotteau! Gehen Sie, ebenso wie wir, in den Tod für die gute Sache! Wir sind doch alte Verschwörer-Kameraden.«
»Also schreib ihn auf«, sagte Konstanze. »Wenn Herr von Billardière und sein Sohn kommen, müssen sie ja jemanden finden, mit dem sie sich unterhalten können.«
»Schreib, Cäsarine,« sagte Birotteau, »Primo, den Herrn Seinepräfekten; mag er nun kommen wollen oder nicht, aber er steht an der Spitze der Stadtverwaltung: Ehre, wem Ehre gebührt. – Herrn von Billardière nebst Sohn, den Bürgermeister. Die Zahl der Personen setze ans Ende. – Meinen Kollegen Granat, den Beigeordneten und Frau. Sie ist sehr häßlich, aber das hilft nichts, man kann sie nicht weglassen! – Herrn Curel, den Juwelier, Obersten der Nationalgarde, mit Frau und beiden Töchtern. Das wären die Behörden. Nun zu den Hauptpersonen! Den Herrn Grafen und die Frau Gräfin von Fontaine und ihre Tochter, Fräulein Emilie von Fontaine.«
»Eine unverschämte Person, die mich immer aus dem Laden herausholen läßt und mit mir an ihrer Wagentür redet, ganz gleich, was für Wetter ist«, sagte Frau Birotteau. »Wenn sie kommt, dann tut sie es bloß, um sich über uns zu mokieren.«
»Dann wird sie wahrscheinlich kommen«, sagte Cäsar, der durchaus Leute aus der vornehmen Gesellschaft haben wollte. – »Den Herrn Grafen und die Frau Gräfin von Grandville, meinen Hausherrn, der feinste Kopf am königlichen Hof, sagt Derville. Ach richtig, Herr von Billardière hat ja veranlaßt, daß ich morgen als Ritter in die Ehrenlegion von dem Grafen von Lacépède persönlich aufgenommen werde. Es gehört sich, daß ich dem Großkanzler eine Einladung zum Ball und zum Diner schicke. – Herrn Vauquelin. – Schreib: zum Ball und zum Diner, Cäsarine. Und nicht zu vergessen: alle Chiffrevilles und Protez. – Herrn und Frau Popinot, Richter am Seinetribunal. – Herrn und Frau Thirion, Türhüter des königlichen Kabinetts, die Freunde von Ragons, und ihre Tochter, die, wie man sagt, den Sohn des Herrn Camusot aus erster Ehe heiraten wird.«
»Cäsar, vergiß den kleinen Horace Bianchon nicht, den Neffen des Herrn Popinot und Anselms Vetter«, sagte Konstanze.
»Natürlich! Cäsarine hat ja auch schon eine Vier hinter die Popinots gesetzt. – Herrn und Frau Rabourdin, einen der Bureauchefs des Herrn von Billardière. – Herrn Cochin, von derselben Behörde, mit Frau und Sohn, die Kommanditäre der Matifats, und, da wir bei ihnen sind, gleich Herrn, Frau und Fräulein Matifat.«
»Die Matifats haben sich«, sagte Cäsarine, »für Herrn und Frau Colleville und Herrn und Frau Thuillier, ihre Freunde, verwendet.«
»Wir wollen sehen«, sagte Cäsar. »Dann unser Handelsagent, Herr Jules Desmarets und Frau.«
»Die wird die Schönste auf dem Balle sein!« sagte Cäsarine, »die gefällt mir sehr, mehr als alle anderen.«
»Derville und Frau.«
»Schreib doch Herrn und Frau Coquelin auf, die Nachfolger des Onkels Pillerault«, sagte Konstanze. »Sie rechnen so bestimmt darauf, daß sich die arme kleine Frau bei meiner Schneiderin schon ein prachtvolles Ballkleid hat machen lassen: einen Rock von weißem Satin und darüber ein Tüllkleid mit einem Besatz von gestickten Blumen. Es hat nicht viel gefehlt, so hätte sie sich eine golddurchwirkte Robe bestellt, als ob sie bei Hofe erscheinen sollte. Lassen wir die fort, so machen wir uns zwei erbitterte Feinde.«
»Schreib sie auf, Cäsarine; wir müssen dem Handelsstande Ehre erweisen, wir gehören ja selbst dazu. – Dann Herrn und Frau Roguin.«
»Mama, Frau Roguin wird ihr Diadem anlegen, und alle ihre Brillanten und ihr Spitzenkleid.«
»Herrn und Frau Lebas«, sagte Cäsar. »Dann den Herrn Präsidenten des Handelsgerichts mit Frau und zwei Töchtern. Ich habe ihn bei den Spitzen übersehen. – Herrn und Frau Lourdois mit Tochter. – Herrn Bankier Claparon, die Herren Grindot, Molineux, Pillerault mit seinem Hauseigentümer, Herrn und Frau Camusot, die reichen Seidenhändler, mit allen Kindern, dem vom Polytechnikum und dem Anwalt … Er soll anläßlich seiner Heirat mit Fräulein Thirion zum Richter ernannt werden.«
»Aber in der Provinz«, sagte Cäsarine.
»Herrn Cardot, Camusots Schwiegervater, und alle Kinder Cardots. Richtig! Auch die Guillaumes, Rue du Colombier, die Schwiegereltern von Lebas, zwei alte Leut, Wanddekoration; dann Alexander Crottat – Cölestin …«
»Papa, vergiß Herrn Andoche Finot und Herrn Gaudissart nicht, die beiden jungen Leute, die Herrn Anselm von großem Nutzen sind.«
»Gaudissart? Der hat ja in Untersuchungshaft gesessen. Aber das schadet nichts, er geht nächster Tage weg und reist für unser Öl, schreib ihn auf! Aber was soll uns der Andoche Finot?«
»Herr Anselm sagt, er wird ein großer Mann werden, er ist so geistvoll wie Voltaire.«
»Ein Schriftsteller? Das sind lauter Atheisten.«
»Wir wollen ihn doch aufschreiben, Papa; wir haben so schon nicht Überfluß an Tänzern. Außerdem ist doch der schöne Prospekt für euer Öl von ihm.«
»Er glaubt an mein Öl?« sagte Cäsar. »Schreib ihn auf, liebes Kind.«
»Ich habe auch meine Günstlinge«, sagte Cäsarine.
»Dann schreib Herrn Mitral auf, meinen Gerichtsvollzieher, und Herrn Haudry, unsern Arzt; nur der Form halber, kommen wird er nicht.«
»Er