Sophienlust Box 15 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Sophienlust Box 15 – Familienroman - Patricia Vandenberg Sophienlust Box

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schien Bärbels Blick zu fragen.

      Doch die putzige Heidi war froh, eine fast gleichaltrige Spielkameradin zu bekommen. Sie fasste Bärbel bei der Hand und lachte sie freimütig an. »Soll ich dir unsere Spielsachen zeigen?«

      Bärbel nickte begeistert. Ihre blassen Wangen bekamen sogar etwas Farbe. Staunend betrachtete sie die hübschen Puppen und Baukästen, die sich in einem kleinen Wandschränkchen befanden. »Gehören die alle dir?«

      Heidi schüttelte fröhlich den Kopf. »Die gehören uns allen. Auch dir.«

      Schwester Regine verließ das Zimmer. Sie war nun sicher, dass die beiden Mädchen sich vertragen würden. Bevor sie die Tür schloss, erhaschte sie gerade noch Bärbels überraschten, aber glücklichen Gesichtsausdruck, als Heidi ihr eine schöne große Puppe in den Arm drückte. Ein niedliches kleines Mädchen, fand Schwester Regine. Vielleicht hatte ihr angegriffenes Aussehen wirklich nichts zu bedeuten.

      An ihrem ersten Abend auf Sophienlust schlief Bärbel mit der schönen großen Puppe im Arm. Den ganzen Tag war sie mit den anderen Kindern im Park und auf den Ponyweiden herumgelaufen. So viel Neues hatte sie bestaunt, dass sie sofort eingeschlafen war, nachdem Frau Rennert das Licht gelöscht hatte.

      Der nächste Tag brachte Bärbel wieder ein neues Erlebnis. Die Kinder wollten zum Baden an den kleinen See gehen. Doch Bärbel hatte keine rechte Lust, mitzukommen. »Kann ich nicht lieber hierbleiben und mit den Puppen spielen?«, erkundigte sie sich schüchtern bei Pünktchen.

      »Aber dann bist du ja ganz allein, das ist doch langweilig«, gab Pünktchen zu bedenken.

      »Bärbel muss nicht allein sein. Ich bleibe auch hier und spiele mit ihr«, rief die dreijährige Heidi spontan.

      Pünktchen zuckte mit den Schultern. »Wenn euch das lieber ist? Ich werde mal Schwester Regine fragen.«

      Schwester Regine hatte nichts dagegen einzuwenden. Am liebsten wäre sie selbst ebenfalls dageblieben, um Bärbel unter Kontrolle zu haben, doch sie musste die Kinder beim Baden beaufsichtigen. Frau Rennert erklärte sich jedoch bereit, auf die beiden kleinen Mädchen aufzupassen.

      Während die anderen Kinder zum See aufbrachen, schleppten Heidi und Bärbel ihre Puppen auf den Rasen hinter dem Haus und begannen zu spielen. Frau Rennert konnte sie vom geöffneten Fenster aus sehen und achtete darauf, dass sie nicht wegliefen.

      Später übernahm Vicky, die nicht mit zum Baden gegangen war, die Aufsicht. Sie setzte sich mit einer Handarbeit zu den beiden kleinen Mädchen und verfolgte lächelnd die Gespräche zwischen der Puppenmutti und der als Kind ausgegebenen Puppe.

      Doch plötzlich beschwerte sich Heidi bei ihr.

      »Bärbel mag nicht mehr spielen, Vicky. Sie hat sich ins Gras gelegt und schläft einfach.«

      Vicky schaute hinüber. Zusammengerollt wie ein Kätzchen lag Bärbel auf der Decke und hatte die Augen geschlossen. Vicky trat zu ihr. Da schlug Bärbel die großen braunen Augen auf. »Ich bin müde«, flüsterte sie.

      »Soll ich dich in dein Zimmer bringen?«, schlug Vicky vor.

      Doch Bärbel schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht hier schlafen? Nur ein bisschen?«

      »Natürlich kannst du das. Komm, leg deinen Kopf auf das Kissen hier. Liegst du gut so?«

      Bärbel nickte und schloss wieder die Augen.

      Vicky nahm die kleine Heidi bei der Hand und ging mit ihr ins Haus. Dort berichtete sie Frau Rennert von Bärbels ungewöhnlicher Müdigkeit.

      »Lass sie ein wenig schlafen«,

      sagte die Heimleiterin nachdenklich. »Schwester Regine muss bald zurück sein. Dann soll sie nach ihr sehen. Wenn sich ihr Zustand verschlechtert, muss ich Frau von Schoenecker anrufen.«

      Doch Bärbels Zustand verschlechterte sich an diesem Abend nicht mehr. Sie war nur ungewöhnlich müde. Schwester Regine brachte sie noch vor dem Abendessen zu Bett und holte ihr aus der Küche einen Imbiss. Aber als sie damit zurückkam, schlief Bärbel bereits.

      Nachdenklich fühlte die Kinderschwester den Puls des Mädchens. Doch er war normal. Auch Bärbels Stirn war nicht heiß. Mit dem Vorsatz, am nächsten Morgen gleich wieder nach ihr zu sehen, ließ Schwester Regine das Kind allein.

      *

      »Schwester Regine! Schwester Regine!«

      Pünktchens Stimme überschlug sich fast. Aufgeregt lief sie den Gang entlang, gefolgt von Vicky.

      Schwester Regine kam mit einem Tablett von der anderen Seite des Ganges. Erstaunt schüttelte sie den Kopf. »Warum schreit ihr denn so?«

      Sofort wurden Pünktchen und Vicky ein wenig ruhiger. Dazu genügte schon die Gegenwart Schwester Regines.

      »Bärbel kann nicht aufstehen«, berichtete Pünktchen.

      Vicky fügte hinzu. »Sie hat einen heißen Kopf. Wahrscheinlich hat sie Fieber.«

      Also doch, dachte Schwester Regine, und war nun ebenfalls alarmiert. Schnell stellte sie das Tablett ab und eilte zu Bärbels Zimmer.

      Mit hochroten Wangen lag die Kleine im Bett. Es war ein seltsamer Kontrast zu der Blässe der vorangegangenen Tage. Als sie die Schwester hereinkommen sah, wollte sie etwas sagen, doch ihre trockenen Lippen brachten keinen Laut hervor.

      Schwester Regine erkannte auf den ersten Blick, dass Bärbel sehr hohes Fieber hatte. Trotzdem redete sie beruhigend auf das Kind ein. »Was machst du denn für Sachen, Bärbelchen?« Und ohne dass die Kleine etwas davon merkte, schob sie ihr das Fieberthermometer in die Armhöhle. »Komm, rutsch ein klein wenig tiefer in die Kissen, Bärbel, du liegst ja so schlecht.«

      Doch Bärbel schüttelte nur in stummem Schmerz den Kopf. »Ich kann nicht«, hauchte sie. »Mir tut mein Hals so weh, aber hinten.«

      Alarmiert horchte Schwester Regine auf Es war ihr schon aufgefallen, dass das Mädchen seltsam verkrampft und steif dalag.

      Als sie ihr dann auch noch das Thermometer herauszog und die Messung vierzig Grad anzeigte, sprang die Schwester beängstigt auf. »Ich bin sofort wieder bei dir, Bärbelchen. Bleib solang ruhig liegen.« Sie trat auf den Gang hinaus, wo sich inzwischen noch ein paar andere Kinder zu Vicky und Pünktchen gesellt hatten. Alle Gesichter zeigten Besorgnis.

      »Lauft schnell zu Tante Ma und bittet sie, Frau Dr. Frey anzurufen«, bat Schwester Regine. In ihrer Stimme lag ein so drängender, besorgter Ton, dass die Kinder augenblicklich gehorchten, ohne eine Frage zu stellen.

      Schwester Regine trat wieder zu Bärbel ins Zimmer. Als Heidi mit hineinschlüpfen wollte, wurde sie von der Schwester vorsichtig, aber bestimmt wieder hinausgeschoben.

      Diese Geste zeigte den Kindern, dass Schwester Regine etwas Ernsteres vermutete.

      »Ist Bärbel arg krank?«, fragte Heidi mit ganz kleiner Stimme und schaute zu Vicky auf.

      Doch Vicky hatte die Frage gar nicht gehört, denn sie verfolgte mit bangen Blicken Pünktchen, die über den Gang flitzte, um Tante Ma zu benachrichtigen.

      Instinktiv wurde da die kleine Heidi von der Angst erfasst, die in der Luft lag.

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