James Bond 18: Eisbrecher. John Gardner

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James Bond 18: Eisbrecher - John  Gardner James Bond

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liegt, uns zu beteiligen.«

      »Und Sie glauben denen, Sir?«

      M warf ihm einen nüchternen Blick zu und lächelte nicht. »Nein. Nicht vollkommen, aber ich glaube nicht, dass dahinter etwas Bösartiges steckt wie eine komplizierte Falle für drei Geheimdienste.«

      »Und wie lange läuft Operation Eisbrecher schon?«

      »Sechs Wochen. Sie haben von Anfang an speziell nach Ihnen verlangt, aber ich wollte das Eis erst testen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«

      »Und es ist fest?«

      »Es wird Ihr Gewicht tragen, 007. Zumindest denke ich das. Nach dem, was in Helsinki vorgefallen ist, gibt es nun natürlich eine neue Gefahr.«

      Für eine ganze Minute herrschte Schweigen. Weit entfernt hinter der schweren Tür klingelte ein Telefon.

      »Der Mann, den Sie eingeschleust haben …?«, brach Bond die Stille.

      »Eigentlich sind es zwei Männer. Jede Organisation hat einen ortsansässigen Leiter, der in Helsinki untergebracht ist. Das ist der Mann, den wir abziehen. Dudley. Clifford Arthur Dudley. Er hat für eine ganze Weile in Stockholm gelebt.«

      »Guter Mann.« Bond zündete sich eine weitere Zigarette an. »Ich habe mal mit ihm gearbeitet.« Tatsächlich hatten sie vor ein paar Jahren in Paris eine komplizierte Personenüberwachung mit anschließender Ermordung bei einem rumänischen Diplomaten durchgeführt. »Sehr geschickt«, fügte Bond hinzu. »Ein Alleskönner. Sie sagten, seine Persönlichkeit sei mit den anderen kollidiert …?«

      M schaute Bond nicht direkt an. Er stand auf, ging zum Fenster hinüber, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und starrte auf den Regent’s Park hinaus. »Ja«, sagte er langsam. »Ja, er hat unserem amerikanischen Verbündeten ins Gesicht geschlagen.«

      »Cliff Dudley?«

      M drehte sich herum. Er hatte seinen verschlagenen Gesichtsausdruck aufgesetzt. »Oh, er tat es auf meine Anweisungen hin. Wir haben auf Zeit gespielt, wie ich sagte, das Eis getestet – und darauf gewartet, dass Sie sich akklimatisieren, wenn Sie mir folgen können.«

      Wieder folgte Schweigen, das Bond erneut brach. »Und ich soll mich dem Team anschließen?«

      »Ja.« M wirkte plötzlich ein wenig geistesabwesend. »Ja, ja. Sie haben sich alle zurückgezogen. Sie sollen Sie so bald wie möglich treffen. Ich habe zufälligerweise den Treffpunkt ausgewählt. Was halten Sie vom Reid’s Hotel in Funchal, Madeira?«

      »Besser als eine lappische kote am Polarkreis, Sir.«

      »Gut. Dann werde ich Ihnen hier eine vollständige Unterweisung geben, und wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen, werden wir Sie schon morgen Abend losschicken. Ich fürchte allerdings, dass die Arktis nach Madeira Ihr nächster Halt sein wird. Aber nun steht erst einmal eine Menge Arbeit an. Ihnen muss klar sein, dass diese Angelegenheit kein Zuckerschlecken wird, wie man damals im Zweiten Weltkrieg sagte.«

      »Nicht einmal der Teil auf Madeira?«, hakte Bond nach.

      M ließ tatsächlich ein kurzes Lachen vernehmen.

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      RENDEZVOUS IM REID’S

      Letztendlich verließ Bond London doch nicht so schnell wie erwartet. Es gab eine Menge vorzubereiten, und die Ärzte bestanden außerdem auf einer gründlichen Untersuchung. Dann tauchte auch noch Bill Tanner mit den Überprüfungsergebnissen für Paula Vacker und ihre Freundin Anni Tudeer auf.

      Es gab einige interessante und beunruhigende Informationen. Wie sich herausstellte, war Paula gebürtige Schwedin, hatte aber die finnische Staatsbürgerschaft angenommen. Ihr Vater hatte offenbar einst für das schwedische Diplomatenkorps gearbeitet, auch wenn ein Hinweis besagte, er habe »militante rechtsradikale Tendenzen«.

      »Das bedeutet vermutlich, dass der Mann ein Nazi ist«, brummte M.

      Der Gedanke beunruhigte Bond, doch Bill Tanners nächste Worte verstörten ihn noch mehr.

      »Vielleicht«, sagte der Stabschef, »aber der Vater ihrer Freundin ist oder war definitiv ein Nazi.«

      Was Tanner zu sagen hatte, weckte in Bond den dringenden Wunsch nach einer Gelegenheit, Paula bald wiederzusehen und vor allem Anni Tudeer kennenzulernen.

      Im Computer gab es nur wenig über die Frau, aber er spuckte eine ganze Menge über ihren Vater aus, einen ehemaligen hochrangigen Offizier der finnischen Armee. Oberst Aarne Tudeer war 1943 in der Tat ein Mitglied des Personalstabs von Finnlands leitendem Kommandanten – dem berühmten Marschall Mannerheim – gewesen und im selben Jahr, als die Finnen Seite an Seite mit der deutschen Armee gegen die Russen kämpften, nahm Tudeer einen Posten bei der Waffen-SS an. Obwohl Tudeer in erster Linie ein Soldat war, blieb klar, dass seine Bewunderung für Nazideutschland und vor allem für Adolf Hitler keine Grenzen kannte. Gegen Ende des Jahres 1943 war Tudeer in den Rang eines SS-Oberführers befördert und auf einen Posten innerhalb des Vaterlandes der Nazis versetzt worden.

      Als der Krieg endete, verschwand Tudeer, aber es gab eindeutige Hinweise darauf, dass er noch lebte. Die Nazifänger hatten ihn nach wie vor auf ihrer Fahndungsliste, da zu den vielen Operationen, bei denen er eine wichtige Rolle gespielt hatte, auch die »Hinrichtung« von fünfzig Kriegsgefangenen zählte, die im März 1944 in Sagan nach der berühmten »Großen Flucht« aus Stalag Luft III erneut geschnappt worden waren – ein Ereignis, das man unter dem Titel Gesprengte Ketten sogar verfilmt hatte.

      Später kämpfte Tudeer tapfer während des historischen und blutigen Marsches der zweiten SS-Panzerdivision (»Das Reich«) von Monbauban in die Normandie. Es ist bestens bekannt, dass im Laufe dieser zwei Wochen im Juni 1944 Taten von grenzenlosem Schrecken verübt wurden, die die gewöhnlichen Regeln des Krieges überschritten. Eine dieser Taten war die Verbrennung von sechshundertzweiundvierzig Männern, Frauen und Kindern im Dorf Oradour-sur-Glane. Aarne Tudeer hatte bei diesem Zwischenfall mehr als nur die Finger im Spiel.

      »In erster Linie war er Soldat, ja«, erklärte Tanner, »aber der Mann ist ein Kriegsverbrecher und deswegen sind die Nazijäger immer noch hinter ihm her, auch wenn er mittlerweile ein alter Pensionär ist. In den 1950ern gab es bestätigte Sichtungen in Südamerika, aber es ist fast sicher, dass er in den 1960ern nach einem erfolgreichen Identitätswechsel zurück nach Europa kam.«

      Bond speicherte die Informationen in seinem Kopf ab und bat um die Gelegenheit, vorhandene Unterlagen und Fotos durchzusehen.

      »Ich schätze, es besteht wohl keine Möglichkeit, dass ich schnell zurück nach Helsinki schleiche, um Paula zu treffen und diese Tudeer kennenzulernen?« Bond schaute M hart an, doch der schüttelte den Kopf.

      »Tut mir leid, 007. Zeit ist ein entscheidender Faktor. Das gesamte Team hat seine Operationszone aus zwei Gründen verlassen – erstens um Sie zu treffen und zu unterweisen und zweitens um das zu planen, was sie für die letzte Phase ihrer Mission halten. Sehen Sie, diese Leute glauben zu wissen, wo die Waffen herkommen, wie sie an die NSAA weitergeleitet werden und – das ist das Wichtigste – wer die Operationen der NSAA leitet und von wo aus das geschieht.«

      M stopfte seine Pfeife neu, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und begann

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