James Bond 18: Eisbrecher. John Gardner

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James Bond 18: Eisbrecher - John  Gardner James Bond

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ich dir vielleicht mal zeigen, wie ein Verhör abläuft. Weißt du noch, wie ich sagte, ich würde dich vielleicht um einen Gefallen bitten müssen?«

      »Bitte und er wird gewährt.«

      Sein Gepäck sei im Hotel, erklärte Bond ihr, und er müsse zum Flughafen. Ob er wohl bis vier Uhr morgens in ihrer Wohnung bleiben und dann mit ihrem Auto zum Hotel fahren könne, um dort die Rechnung zu bezahlen und auszuchecken, bevor er weiter zum Flughafen fahren würde? »Ich kann dafür sorgen, dass man dein Auto hierher zurückbringt.«

      »Du fährst nirgendwo hin, James.« Sie klang furchtbar ernst und stur. »Du hast eine scheußliche Wunde an deiner Schulter. Sie wird früher oder später weitere Behandlung benötigen. Ja, du bleibst bis vier Uhr früh hier, dann werde ich dich zu deinem Hotel und zum Flughafen fahren. Aber warum so früh? Der Flug geht doch erst nach neun. Du könntest von hier aus buchen.«

      Einmal mehr wiederholte Bond, dass sie nicht wirklich sicher sein würde, bis sie nicht mehr in seiner Gesellschaft war. »Wenn ich in den frühen Morgenstunden am Flughafen eintreffe, wirst du mich los sein. Außerdem werde ich einen Vorteil haben. In der Wartehalle eines Flughafens kann man sich so positionieren, dass einem niemand eine unangenehme Überraschung bereiten kann. Und dein Telefon werde ich aus offensichtlichen Gründen nicht benutzen.«

      Sie stimmte zu, bestand jedoch weiterhin darauf, ihn zu fahren. Und da Paula eben Paula war, willigte Bond ein.

      »Du siehst besser aus.« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Willst du einen Drink?«

      »Du weißt ja, was ich mag.«

      Sie ging in die Küche und mixte einen Krug mit seinem liebsten Martini. Er hatte ihr vor über drei Jahren in London das Rezept beigebracht – ein Rezept, das aufgrund gewisser Veröffentlichungen bei vielen Leuten zum Standard geworden war. Nach dem ersten Drink schien das Pochen in seiner Schulter an Heftigkeit zu verlieren. Beim zweiten hatte Bond das Gefühl, fast wieder im Normalzustand zu sein. »Ich liebe diesen Morgenmantel.« Sein Verstand fing an, Dinge zu seinem Körper zu sagen, und sein Körper reagierte darauf – Wunde oder nicht.

      »Tja«, erwiderte sie mit einem scheuen Lächeln, »um die Wahrheit zu sagen, ich hatte das Abendessen hier schon vorbereitet. Ich hatte nicht vor, auszugehen. Ich war fertig, als diese … diese Grobiane auftauchten. Wie geht es deiner Schulter?«

      »Sie würde mich nicht von einer Partie Schach abhalten, oder jeder anderen beliebigen Sportart, die man drinnen ausüben kann.«

      Mit einer einzigen Bewegung zog sie den Bindegürtel auf, und der Morgenmantel öffnete sich. »Du sagtest, ich wisse, was dir gefalle«, bemerkte sie leichthin und fügte dann hinzu: »Das heißt, sofern du dich dazu in der Lage fühlst.«

      »Ich fühle mich durchaus dazu in der Lage«, entgegnete Bond.

      Als sie aßen, war es fast Mitternacht. Paula dekorierte den Tisch mit Kerzen und servierte ein wahrhaft denkwürdiges Mahl: Schneehuhn in Aspik, flambierter Lachs und eine köstliche Schokoladenmousse. Dann, um vier Uhr morgens und mit der entsprechenden Kleidung, um sich der beißenden Kälte der Dämmerung zu stellen, gestattete sie Bond, die Treppe hinunter voranzugehen.

      Mit der P7 in der Hand nutzte Bond die Schatten, um auf die Straße zu schleichen und sich seinen Weg über die eisglatte Fahrbahn zu bahnen, zuerst zu einem Volvo, dann zu einem Audi. Im Volvo saß ein schlafender Mann. Er hatte den Kopf zurückgelehnt, den Mund offen stehen und war tief in Träumen versunken, denen Überwachungsmänner im Laufe der Nacht anheimfielen. Der Audi war leer.

      Bond gab Paula ein Zeichen, und sie kam sicheren Schrittes über die Straße zu ihrem Auto. Es startete beim ersten Versuch. Der Auspuff schickte dichte Wolken in die eisige Luft hinaus, und Paula fuhr mit dem Können einer Person, die daran gewöhnt war, ihr Auto jedes Jahr aufs Neue für lange Zeitspannen durch Schnee und Eis zu steuern. Im Hotel verliefen das Abholen des Gepäcks und das Auschecken problemlos. Als Paula dann nach Norden Richtung Vantaa fuhr, folgte ihnen niemand.

      Offiziell öffnete der Vantaa-Flughafen nicht vor sieben Uhr, aber es waren trotzdem immer Leute dort. Um fünf Uhr morgens hatte der Ort diese Atmosphäre, die man überall auf der Welt mit dem säuerlichen Geschmack von zu vielen Zigaretten, ständigem Kaffeekonsum und der Müdigkeit beim Warten auf Nachtzüge oder Flugzeuge in Verbindung bringt.

      Bond ließ nicht zu, dass Paula mit ihm wartete. Er versicherte ihr, dass er sie so bald wie möglich aus London anrufen würde, und sie küssten sich zum Abschied liebevoll.

      In der Hauptwartehalle für den Abflugbereich, wo Bond Position bezog, waren Reinigungskräfte beschäftigt. Seine Schulter fing wieder an zu pochen. Mehrere gestrandete Passagiere versuchten, auf den tiefen, bequemen Stühlen zu schlafen, und eine nicht gerade geringe Anzahl an Polizisten marschierte in Paaren umher und hielt nach Problemen Ausschau, die sich nie ereigneten.

      Pünktlich um sieben erwachte der Ort zum Leben. Bond hatte sich bereits am Finnair-Schalter angestellt, damit er der Erste in der Schlange war. Auf dem Finnair-Flug 831 um zehn nach neun gab es noch jede Menge freie Plätze.

      Der Schneefall setzte gegen acht Uhr ein. Er war recht heftig geworden, als die große DC9-50 um zwölf nach neun unter lautem Getöse von der Rollbahn abhob. Helsinki verschwand schnell in einem Sturm aus weißem Konfetti, der schon bald einer aufgetürmten Wolkenlandschaft unter einem strahlend blauen Himmel wich.

      Um genau zehn nach zehn Londoner Zeit brauste dasselbe Flugzeug über die Schwelle von Rollbahn 28 Links in Heathrow. Die Störklappen wurden aktiviert, als sie sich dem Boden näherten, und die jaulenden Turboturbinen von Tratt & Whitney stellten auf Rückwärtsgang, woraufhin sich die Geschwindigkeit des Flugzeugs langsam verringerte, nachdem die Maschine aufgesetzt hatte.

      Eine Stunde später kam James Bond an dem hohen Gebäude am Regent’s Park an, in dem sich das Hauptquartier des Service befand. Mittlerweile pochte seine Schulter wie ein örtlich versetzter Zahnschmerz, Schweiß tropfte von seiner Stirn, und er fühlte sich krank.

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      ZUCKERSCHLECKEN

      »Es handelte sich eindeutig um Profis?« M hatte die Frage bereits drei Mal gestellt.

      »Daran besteht kein Zweifel«, antwortete Bond, genau wie er es zuvor getan hatte. »Und ich betone noch einmal, Sir, dass ich das Ziel war.«

      M schnaubte.

      Sie saßen in Ms Büro im neunten Stock des Gebäudes: M, Bond und Ms Stabschef, Bill Tanner.

      Sofort nach Betreten des Gebäudes hatte Bond ohne Umwege den Fahrstuhl in den neunten Stock genommen, wo er sich ins Vorzimmer geschleppt hatte. Es war das Reich von Ms ordentlicher und effizienter persönlicher Assistentin, Miss Moneypenny.

      Sie schaute auf und lächelte zuerst erfreut. »James …«, begann sie. Dann sah sie, wie Bond taumelte, und sprang von ihrem Schreibtisch auf, um ihm auf einen Stuhl zu helfen.

      »Das ist wundervoll, Penny«, murmelte Bond, der vor Schmerz und Erschöpfung ganz benommen war. »Sie riechen toll. Ganz nach Frau.«

      »Nein, James, ganz nach Chanel. Während Sie nach einer Mischung aus Schweiß, Antiseptikum und einem Hauch von etwas von Patou riechen, denke ich.«

      M

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