James Bond 18: Eisbrecher. John Gardner

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James Bond 18: Eisbrecher - John  Gardner James Bond

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fest angestellten Krankenschwestern umsorgt. Der diensthabende Arzt war bereits auf dem Weg.

      Paula hatte recht gehabt: Die Wunde musste behandelt werden, mit Antibiotika und Stichen. Gegen fünfzehn Uhr fühlte sich Bond schon sehr viel besser, gut genug, um sich zurückbringen zu lassen und sich einer Befragung durch M und den Stabschef zu stellen.

      M fluchte nur selten, doch sein aktueller Gesichtsausdruck war der eines Mannes, der bereit war, der Versuchung nachzugeben. »Erzählen Sie mir noch mal von der Frau. Diese Vacker.« Er lehnte sich über den Schreibtisch, stopfte seine Pfeife, ohne hinzusehen, und starrte den jüngeren Mann mit seinen harten grauen Augen an, als wäre Bond nicht vertrauenswürdig.

      Bond erzählte detailgenau noch einmal alles, was er über Paula wusste.

      »Und die Freundin? Die, die sie erwähnte?«

      »Anni Tudeer. Sie arbeitet für dieselbe Agentur und hat einen ähnlichen Posten wie Paula inne. Offenbar arbeiten sie momentan im Rahmen eines besonderen Auftrags zusammen. Sie unterstützen eine Organisation für chemische Forschung oben in Kemi. Das ist im Norden, aber auf dieser Seite des Polarkreises.«

      »Ich weiß, wo Kemi liegt«, knurrte M fast. »Dort muss man auf dem Weg nach Rovaniemi und allen anderen Orten im Norden Zwischenstation machen.« Er neigte den Kopf in Tanners Richtung. »Stabschef, würden Sie die Namen für mich durch den Computer jagen? Finden Sie heraus, ob wir irgendetwas über sie haben. Sie können sogar mit dem MI5 zusammenarbeiten. Fragen Sie sie, ob sie irgendetwas wissen.«

      Bill Tanner nickte bestätigend und verließ das Büro.

      Sobald sich die Tür geschlossen hatte, lehnte sich M auf seinem Stuhl zurück. »Also, wie lautet Ihre persönliche Einschätzung, 007?« Die grauen Augen funkelten, und Bond dachte bei sich, dass M die Wahrheit vermutlich bereits irgendwo in seinem Kopf versteckt hatte – zusammen mit vielen Tausend anderen Geheimnissen.

      Bond wählte seine Worte mit Bedacht: »Ich glaube, ich wurde markiert – ausgesucht –, entweder während der Übung in der Arktis oder bei meiner Rückkehr nach Helsinki. Irgendwie haben sie mein Hoteltelefon verdrahtet. Entweder das oder es war Paula – was ich nur schwer glauben könnte – oder jemand, mit dem sie gesprochen hat. Es war zweifellos eine zufällige Operation, denn selbst ich wusste nicht, dass ich noch bleiben würde, bis wir in Helsinki landeten. Aber sie handelten schnell und hatten definitiv vor, mich auszuschalten.«

      M nahm die Pfeife aus dem Mund und stocherte damit in Bonds Richtung wie mit einem Schlagstock. »Wer sind sie

      »Leute, die in der Lage sind, ortsansässige Experten anzuheuern, die nicht aus Finnland stammen – professionelle Beseitiger.«

      »Aber warum sollten sie sie anheuern?« M saß ganz still da, seine Stimme war ruhig.

      »Ich freunde mich nicht leicht mit Leuten an.«

      »Sparen Sie sich die Frivolität, 007.«

      »Tja.« Bond seufzte. »Ich vermute, es könnte ein Auftragsmord gewesen sein. Überreste von SPECTRE. Sicherlich nicht der KGB – das wäre sehr unwahrscheinlich. Es gibt ein halbes Dutzend unausgegorener Gruppen, die dahinterstecken könnten.«

      »Würden Sie die Nationalsozialistische Aktionsarmee als unausgegorene Gruppe bezeichnen?«

      »Das ist nicht ihr Stil, Sir. Die konzentrieren sich auf kommunistische Ziele – auf den großen Knall, einschließlich Informationsmaterial für die Öffentlichkeit.«

      M gestattete sich ein schmales Lächeln. »Sie könnten eine Agentur benutzen, nicht wahr, 007? Eine Werbeagentur, wie die, für die Ihre Ms Vacker arbeitet.«

      »Sir.« Bonds Stimme war tonlos, als wäre M verrückt geworden.

      »Nein, Bond. Das ist nicht ihr Stil, es sei denn, sie wollten die schnelle Beseitigung einer Person, die sie als Bedrohung ansehen.«

      »Aber ich bin nicht …«

      »Das hätten sie nicht wissen dürfen. Sie hätten nicht wissen dürfen, dass Sie wegen irgendeines Playboy-Unsinns Zwischenstation in Helsinki gemacht haben – eine Rolle, die zunehmend ermüdend wird, 007. Sie hatten Anweisung, direkt nach London zurückzukehren, sobald Ihre Übung in der Arktis beendet war, oder etwa nicht?«

      »Niemand bestand darauf. Ich dachte …«

      »Mir ist völlig egal, was Sie dachten, 007. Wir wollten Sie hier haben. Stattdessen stromern Sie durch Helsinki. Sie hätten den Service und sich selbst in Schwierigkeiten bringen können.«

      »Ich …«

      »Sie konnten es nicht wissen.« M schien ein wenig milder zu werden. »Immerhin habe ich Sie einfach zu einer Übung in kalten Wetterbedingungen geschickt, eine Akklimatisierung. Ich übernehme die Verantwortung. Ich hätte deutlicher sein sollen.«

      »Deutlicher?«

      M schwieg eine ganze Minute lang. Über ihm verbildlichte die Originalversion von Robert Taylors Gemälde Trafalgar die Grundlagen von Ms Entschlossenheit und Persönlichkeit. Dieses Gemälde hing nun schon seit zwei Jahren dort. Davor war es Coopers Seeschlacht bei Kap St. Vincent gewesen, eine Leihgabe des National Maritime Museums, und davor … Bond konnte sich nicht erinnern, aber es waren immer Gemälde von britischen Marinesiegen. M besaß jene grundlegende Arroganz, die die Loyalität zum eigenen Land über alles andere stellte, sowie einen festen Glauben an die Unbesiegbarkeit der britischen Streitkräfte, egal wie die Chancen standen oder wie lange es dauerte.

      Schließlich sprach M: »Momentan findet am Polarkreis eine sehr wichtige Operation statt, 007. Die Übung war ein Aufwärmtraining – wenn ich mich erdreisten darf, diesen Ausdruck zu benutzen. Ein Aufwärmtraining für Sie. Um es auf den Punkt zu bringen: Sie werden sich dieser Operation anschließen.«

      »Gegen wen?« Bond ahnte die Antwort.

      »Die Nationalsozialistische Aktionsarmee.«

      »In Finnland?«

      »Nahe der russischen Grenze.« M beugte sich noch weiter über den Tisch vor, als wollte er verhindern, dass man sie belauschte. »Wir haben bereits einen Mann vor Ort – oder ich sollte wohl besser sagen: Wir hatten einen Mann vor Ort. Er befindet sich auf dem Rückweg. Momentan besteht keine Notwendigkeit, ins Detail zu gehen. Seine Persönlichkeit kollidierte mit unseren Verbündeten. Das gesamte Team kommt her, um sich neu zu gruppieren und Sie kennenzulernen, Sie ins Bild zu setzen. Natürlich erhalten Sie als Erstes eine Unterweisung von mir.«

      »Und wer ist das gesamte Team?«

      »Seltsame Bettgenossen, 007. Sehr seltsame Bettgenossen. Und ich fürchte, dass wir durch Ihre Tändelei in Helsinki nun einen Teil des taktischen Überraschungsmoments verloren haben könnten. Wir hatten gehofft, dass Sie unbemerkt reingehen würden. Sich dem Team anschließen, ohne diese Neofaschisten vorzuwarnen.«

      »Dem Team?«

      M hustete und spielte auf Zeit. »Eine Operation mit diversen Verbündeten, 007, eine ungewöhnliche Operation, die auf Anfrage der Sowjetunion ins Leben gerufen wurde.«

      Bond runzelte die Stirn. »Wir machen gemeinsame Sache mit Moskau?«

      M nickte knapp. »Ja« – es schien, als würde er das ebenfalls nicht

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